AHV-Reform ist ein weiterer Schritt in Richtung Gleichstellung

Stimmen Sie Ja zur AHV-Reform am 25. September, weil dies die Zukunft der Schweizer Altersvorsorge sichert. Das Argument der Gegner, die von «Rentenklau» sprechen, entspricht nicht der Wahrheit, denn Frauen und Männer haben die gleich hohe AHV-Rente und daran ändert die Reform nichts. Stattdessen sorgt sie für eine Gleichberechtigung.

 

Es geistern viele – leider falsche – Zahlen zur Höhe der AHV-Rente durch die Medien. Gewerkschaften sprechen gar von einem Rentenklau, weil das Rentenalter für Frauen schrittweise von 64 auf 65 Jahre erhöht und damit den Männern gleichgestellt werden soll.

Ohne Reform wird die AHV ein Defizit von 6 Milliarden Franken pro Jahr bis 2030 einfahren. Deshalb ist die erste Säule sanierungsbedürftig. Das Parlament hat einen Reformvorschlag ausgearbeitet, über den das Volk am 25. September abstimmt. Der SBV sagt Ja zur AHV-Reform und bittet alle Mitglieder und Wähler, ebenfalls der Reform zuzustimmen. Die Reform besteht aus zwei Teilvorlagen, beide müssen angenommen werden.

 

Bereits jetzt gleich hohe Renten

Frauen erhalten im Schnitt 23 Franken mehr AHV-Rente als Männer. Frauen beziehen 1'886 Franken, Männer hingegen 1'863 Franken. Ledige Frauen erhalten etwas mehr Rente als ledige Männer (+1.5%). Verwitwete, geschiedene oder getrennte Frauen erhalten eine leicht tiefere Renten von der AHV als entsprechende Männer (-2%). Die Unterschiede sind also nicht sehr gross, dabei arbeiten Männer heutzutage ein Jahr länger als Frauen.

Entscheidend ist aber vielmehr, dass die meisten Frauen und Männer in einer ehelichen oder partnerschaftlichen Beziehunge leben und sich als Gemeinschaft betrachten. Sie teilen Aufgaben im Berufs- und Privatleben und damit auch Löhne, Renten und Ausgaben fair untereinander auf.

Die Rente lässt sich durch einen höheren Lohn während der Erwerbszeit aufbessern. Ein höherer Lohn erlaubt es aber ebenfalls, den Beschäftigungsgrad zu reduzieren und dennoch den bisherigen Lebensstandard zu halten.

Dies dürfte mit ein Grund sein, warum Männer mittlerweile seltener in Vollzeit arbeiten: vor 30 Jahren arbeiteten noch 90 Prozent der Männer in Vollzeit, heutzutage sind es 80 Prozent. Dadurch haben sie mehr Zeit, um sich um Aufgaben im Haushalt zu kümmern.

 

10 Prozent weniger Frauen in Vollzeit

Aber auch der Anteil von Frauen in Vollzeitbeschäftigung ist in derselben Grössenordnung gesunken, also um rund 10 Prozentpunkte. Früher haben 50 Prozent der erwerbstätigen Frauen in Vollzeit gearbeitet, heute nur noch 40 Prozent. Ihr Anteil ist also bloss halb so hoch wie bei den Männern. Gleichzeitig ist der Anteil von kleinen Beschäftigungspensen (<50% ) bei Frauen gesunken zu Gunsten eines mittelgrossen Beschäftigungsgrads (50-89%).

Das bedeutet, dass manche Frauen ihr Arbeitspensum erhöht haben. Gleichzeitig haben aber nicht wenige Frauen ihr Arbeitspensum reduziert. Ein pauschaler Ruf nach einer Gleichheit der Renten ist vor diesem Hintergrund etwas überraschend.

 

 

 

Die Lebensumstände zwischen Männern und Frauen gleichen sich an. Die meisten Frauen und Männer leben gemeinsam und sie verstehen sich als eine Gemeinschaft. Dies gilt sowohl bei der Aufteilung der Arbeit im Berufsleben und im privaten Alltag als auch bei den Löhnen und den Renten. Eine Diskussion über einen «Rentenklau» bei Frauen ist daher ein Scheingefecht. Beide Seiten richten sich immer mehr in Richtung Gleichheit aus. Die AHV-Reform ist ein richtiger Schritt in Richtung Gleichstellung.

Der SBV einer von zahlreichen Verbänden (economiesuisse, Gewerbeverband, Arbeitgeberverband etc.), welche die AHV-Reform unterstützen. Zudem haben sich die Parteien FDP, SVP, Mitte, glp und EVP dafür ausgesprochen.

Wenn Sie Mitglied des SBV sind und die Ja-Kampagne zur AHV-Reform unterstützen möchten, können Sie gerne kostenlos Baublachen im SBV-Shop bestellen. 

Die Baublachen werden zwischen Mitte und Ende August ausgeliefert. Wir danken Ihnen, wenn Sie die Baublachen an Ihren Baustellen in der Zeit von Ende August bis zum 25. September aufhängen würden. 

Über den Autor

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Martin Maniera

Ökonom & wissenschaftlicher Mitarbeiter Politik

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