Arbeit, die einen Unterschied macht

Der bestehende Strassenbelag des Langwilenwegs in Schwarzenburg ist alt und zerbrochen. Ein Auftrag für ein Frutiger-Team, zu dem auch die Lernenden Marco und Jan gehören. Die Strassenbauer frästen den Belag auf, legten eine neue Bankettverbindung, stabilisierten alles mit Zement-Kalk und verteilten hunderte Tonnen Belag, damit der Verkehr wieder reibungslos funktionieren kann.

«Solange es Verkehr gibt, wird es den Strassenbau brauchen», sagt Belagspolier Urs Künzli mit Blick auf die Baustelle. Er und sein sein Team haben einmal mehr ganze Arbeit geleistet: die Belagsarbeiten werden in diesen Tagen abgeschlossen, rund 500 Tonnen Belag wurden auf 900 Meter Länge verteilt. Bis Ende des Jahres geht es nun an das Angleichen, Anhumisieren und Begrünen. Und dann darf der Verkehr wieder ohne Verzögerung über die Strasse rollen.

Zum Team auf der Baustelle gehören auch die beiden Lernenden Marco Simmen (2. Lehrjahr) und Jan Perreten (3. Lehrjahr). Sie packen kräftig mit an und unterstützen die weiteren Strassenbauer, etwa beim Belagseinbau auf der Strasse. «Steine setzen ist sehr interessant – man sieht es sofort, wenn ein Randabschluss richtig schön geworden ist», gibt Jan einen Einblick in sein Arbeitsleben. «Die beiden sind zwei von 105 Lernenden bei Frutiger», sagt Beat Eggimann, Lehrlingsverantwortlicher in der Frutiger Gruppe, die wiederum rund 2800 Mitarbeitende beschäftigt. Die Lernenden decken zahlreiche Bauberufe ab: Angeboten werden bei Frutiger die Fachbereiche Maurer, Strassenbauer, Bauwerktrenner, Grundbauer, Industrie- und Unterlagsbodenbauer, Gipser, Logistiker, Baumaschinenmechaniker und Metallbauer. «Das sind alles Bauberufe, in denen wir Nachwuchs benötigen», sagt Eggimann. Ist der Weg erstmal eingeschlagen, eröffnen sich den Bauarbeitern viele weitere Möglichkeiten. Die Frutiger AG möchte ihren Lernenden möglichst viel bieten und motiviert sie zu Weiterbildungen bis hin zum Eidgenössischen Diplom. «Das ist das Schöne an den Bauberufen – man hat fast unbegrenzte Möglichkeiten», ist Beat Eggimann überzeugt.


Falsche Vorurteile und ungeahnte Chancen

Auch für die Lernenden Marco und Jan ist jetzt schon klar: beide möchten sich weiterbilden. Während Jan noch einige Jahre als Strassenbauer arbeiten und Erfahrungen sammeln möchte, zeichnet sich der weitere Weg für Marco bereits ab: «Mich interessieren vor allem die Maschinen auf der Baustelle. Gerne würde ich in diese Richtung gehen.»

So verlockend die Karrieremöglichkeiten sind, in der Realität harzt es manchmal mit der Besetzung der Lehrstellen. «Im Strassenbau Bern und im Hochbau Thun hatten wir dieses Jahr noch keine einzige Anmeldung für eine Schnupperlehre», berichtet Eggimann ernüchtert. Die Karriere- und Verdienstmöglichkeiten seien zu wenig bekannt, sagt er. «Hingegen sind falsche Vorurteile weit verbreitet.» Besonders oft ist das bei Eltern der Fall, die Frutiger mit Elternforen und Elternabenden erreichen möchte. Ihnen soll auch gezeigt werden, wie die Digitalisierung der Baubranche voranschreitet und Technologien wie das BIM den Berufen ganz neue Facetten geben. Doch eigentlich muss man den Bau erleben, sagt Eggimann. In Schnupperwochen und Projektwochen an Schulen entdecken junge Menschen die Arbeitsabläufe auf dem Bau und deren Vielfalt. Und sie realisieren, dass man in der Baubranche am Abend sieht, was man geleistet hat. «Das ist sehr motivierend», finden auch die beiden Strassenbau-Lernenden Marco und Jan. Ihnen gefällt die Abwechslung im Beruf. «Man ist immer an einem neuen Ort und lernt laufend neue Leute kennen», sagt Marco Simmen. Zudem seien die Arbeitsabläufe und insbesondere bei grösseren Baustellen die Koordination zwischen verschiedenen Baufirmen sehr beeindruckend. Jan pflichtet ihm bei und ergänzt. «Mich motiviert, dass wir wirklich einen Unterschied machen.» Dass er für die Gemeinde und den Staat etwas leisten kann, das der Allgemeinheit dient. «Was wir machen, macht Sinn.»

Eine Karriere auf dem Bau hat viel zu bieten. Um Fachkräfte der Zukunft anziehen, ausbilden und in der Branche halten zu können, kommt den Bauunternehmen eine zentrale Rolle zu. Auf den Baustellen der einzelnen Firmen entscheidet sich, ob interessierte Talente bleiben und zu Leistungsträgern werden können. Viele Mitglieder des SBV machen hier einen tollen Job. In der Berufswerbungskampagne setzt der SBV bewusst auf gute Geschichten direkt aus den Unternehmen.

Hat auch Ihre Firma ein tolles Projekt für Lernende? Nehmen Sie Kontakt mit uns auf und schicken Sie Bilder und Inputs an [email protected].

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Schweizerischer Baumeisterverband

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