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Für Bauarbeiter

Uns Baumeistern ist es ein Anliegen, Sie als Bauarbeiterinnen und Bauarbeiter direkt zu informieren und mit Ihnen im Austausch zu sein.
Im Jahr 2023 mit all seinen Herausforderungen ist dieser direkte Kontakt zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmenden wichtiger denn je. Automatisierung und Digitalisierung sowie stets steigende Kundenansprüche verändern auch die Arbeitswelt auf dem Bau.
Wir setzen uns dafür ein, dass Ihr Arbeitsplatz sicher und zeitgemäss bleibt.

«Schutzmassnahmen sind auch eine persönliche Angelegenheit. Mitarbeiter müssen ihren Arbeitgeber unterstützen und selber Verantwortung übernehmen.»

Liebe Bauarbeiterinnen und Bauarbeiter.

Ihre Gesundheit ist ein überaus wertvolles Gut. Die Baufirmen investieren deshalb beträchtliche Summen in die Arbeitssicherheit und den Gesundheitsschutz ihrer Mitarbeitenden. So ist es uns gelungen, das Arbeiten auf Baustellen sicherer zu machen. Davon profitieren Sie tagtäglich. Doch nur, wenn auch Sie Ihren Teil beitragen und die erforderlichen Schutzmassnahmen anwenden, sind Sie wirklich umfassend geschützt.
Zum Schutz vor übermässiger UV-Strahlung und Hitze gilt es, einige wenige Grundregeln zu beachten: Möglichst wenig Zeit ungeschützt an der prallen Sonne verbringen, viel trinken, leichte Kleidung tragen, die möglichst viel Körperflächen abdecken, Sonnencrème und Lippenschutz verwenden, Sonnenbrille tragen.
Das tönt vertraut? Es sind die gleichen Regeln wie in Ihrer Freizeit. Was sie im Privaten machen, sollten Sie auch auf der Baustelle tun. Im Juni und Juli ist die UV-Strahlung am stärksten. In dieser Zeit sind Kopf, Nase, Ohren sowie Nacken besonders zu schützen, da diese am meisten gefährdet sind für Hautkrebs. Können die Arbeiten in diesen Monaten nicht im Schatten durchgeführt werden, sind zusätzliche Schutzmassnahmen wie das Tragen eines Nackenschutzes mit Stirnblende erforderlich. Das wird durch die Suva seit dem 1. Juni auf der Baustelle überprüft. Nehmen Sie daher Ihre Verantwortung wahr und unterstützen Sie Ihren Arbeitgeber beim Schutz Ihrer eigenen Gesundheit, indem sie die erforderlichen Schutzmassnahmen anwenden. Gesundheitsschutz geht nur gemeinsam.

Ich wünsche Ihnen einen angenehmen und unfallfreien Sommer.

Philippe Carlen, Leiter Qualität-Umwelt-Sicherheit Schweizerischer Baumeisterverband

Weitere Informationen:

Deutsch: www.suva.ch/88304.d
Französisch: www.suva.ch/88304.f
Italienisch: www.suva.ch/88304.i
Portugiesisch: www.suva.ch/88304.pt
Spanisch: https://www.suva.ch/88304.es
Albanisch: https://www.suva.ch/88304.sq
Kroatisch: www.suva.ch/88304.hr
Serbisch: www.suva.ch/88304.sr

Die Erfolgsgeschichte der Sozialpartnerschaft im Bauhauptgewerbe ist mit dem neuen Landesmantelvertrag (LMV) für das Bauhauptgewerbe um ein Kapitel reicher. Er garantiert bis Ende 2025 geregelte Verhältnisse für Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Und bietet – verbunden mit wirkungsvollen Kontrollen – auch Garantie für einen fairen Markt mit gleich langen Spiessen im Bauhauptgewerbe. Allerdings: Der Vertrag bleibt in der Vergangenheit haften, während sich die Gesellschaft, die Arbeitswelt und damit die Interessen und Bedürfnisse ändern – gerade auf dem Bau. Der Wunsch nach besserer Vereinbarkeit von Familie, Beruf und persönlicher Erfüllung werden mit dem neuen LMV zu wenig adressiert. Gleiches gilt für die Herausforderung, ältere Mitarbeitende im Arbeitsmarkt zu halten.

Um das zu ändern, wollen in den kommenden Monaten Fachexperten des Schweizerischen Baumeisterverbands und der Gewerkschaften – sowie in einem noch zu klärenden Umfang Betroffene der Baustelle – regelmässig in einer Arbeitsgruppe zusammensitzen, um gemeinsam praxistaugliche, moderne Arbeitszeitformen zu erarbeiten. Es handelt sich dabei um Hausaufgaben, die sich die Sozialpartner bei Unterzeichnung des LMV selbst auferlegt haben. 

Darüber soll diskutiert werden: Über moderne Arbeitszeitformen, welche sowohl den Interessen der Arbeitnehmenden wie der Firmen Rechnung tragen. So etwa über die Neugestaltung der Arbeitszeit oder die Neuregelung von Überstunden. Weitere Themen sollen die Verbesserung der Situation älterer Arbeitnehmer sowie – insbesondere bei Schlechtwetter – der Gesundheitsschutz sein. Hinzu kommen in den LMV-Verhandlungen eingebrachte Ideen wie ein Langzeitferien- bzw. Langzeitüberstundenkonto, die Verbesserung der Attraktivität der Bauausbildungen und Massnahmen zur Berufsförderung.

Ziel ist es, dass die Arbeitsgruppe bis Mitte 2024 geeignete Lösungen findet für die Herausforderungen im Baustellenalltag und diese dem Schweizerischen Baumeisterverband und den Gewerkschaften zur Diskussion vorlegen kann. 

Moderne Anforderungen an die Berufswelt stellen die Baubranche vor neue Herausforderungen. Nebst dem Fachkräftemangel legt der LMV mit seinen zahlreichen und starren Regeln einer modernen und bedarfsgerechten Anwendung unnötige Steine in den Weg. Damit Sie Arbeitsalltag und Freizeit besser gestalten können, setzen wir uns auch in Zukunft für Flexibilisierungen ein. Die Regelungen zur täglichen, wöchentlichen und monatlichen Arbeitszeit im LMV sollen so reduziert werden, damit Sie Ihren Arbeitsalltag und Ihre Freizeit flexibler gestalten können – selbstverständlich im Rahmen der Gesetze. 

Das ist nicht nur wichtig, um Fachkräfte zu gewinnen und zu halten, sondern um auch die Baubranche und Ihre Arbeit, welche stark von äusseren Einflüssen abhängt, zu schützen. Bei wechselhaftem Wetter müssten Arbeitgeber und Arbeitnehmende die Möglichkeit haben, selbst über den Einsatz ihrer Arbeitszeit zu entscheiden.  

Damit sind flexible Arbeitszeiten eine wichtige Anforderung für die moderne Berufswelt und das Wetter. Dafür setzt sich der Schweizerische Baumeisterverband weiter ein. 

Junge Bauarbeiter verunfallen häufiger als ihre älteren Arbeitskollegen.

Man könnte vielleicht vermuten, dass ältere Beschäftigte öfters verunfallen als Junge. Schliesslich sind Körper und Geist nicht mehr ganz so fit wie bei den Jungen, beides verleitet zu Fehlern und Unfällen. Zudem haben die jüngeren Beschäftigten die Sicherheitskurse noch frisch in Erinnerung. Allerdings zeigen die Daten das gegenteilige Bild: In der Baubranche sind die jüngeren Altersgruppen besonders unfallgefährdet. Pro 1’000 Vollbeschäftigte sind bei den 15- bis 24-Jährigen rund 250 Unfälle zu erwarten, bei den 55-64-Jährigen noch nicht einmal halb so viel. Vor diesem Hintergrund fördert es die Gesundheit, wenn Teams gemischt aus jüngeren und älteren Arbeitskollegen bestehen. Denn die Älteren können ihre Erfahrungen und ihr Wissen in puncto Sicherheit an die jüngeren Generationen weitergeben.

Im Juni und Juli müssen sich Bauarbeiter neu zusätzlich mit einem Nackenschutz mit Stirnblende gegen übermässige UV-Strahlung schützen, wenn Arbeiten nicht im Schatten durchgeführt werden können. Reine Gewöhnungssache, ist Sebastian Gasser, Leiter Arbeitssicherheit bei der Gasser Felstechnik AG in Lungern/OW, überzeugt.

Baumeister sind verpflichtet, ihre Mitarbeitenden vor Gefahren zu schützen. Auch vor jenen, die von der Sonne ausgehen. Ein Unternehmen, das den Schutz vor der Sonneneinstrahlung ernst nimmt und auch die nötigen Massnahmen konsequent umzusetzen versucht, ist die Gasser Felstechnik AG in Lungern/OW.

Der wirksamste Schutz vor Sonne und Hitze sei zwar ein schattiger Arbeitsplatz, sagt CEO Matthias von Ah. An vielen Arbeitsorten sei es aber schwierig, Schatten zu produzieren, gerade bei engen Platzverhältnissen und Arbeiten mit hoher Mobilität. Deshalb setzt die Gasser Felstechnik AG auch auf organisatorische Massnahmen. Heisst, sonnenexponierte Arbeiten möglichst früh am Tag durchzuführen. «Ausserdem ermutigen wir unsere Mitarbeitenden auf der Baustelle, an warmen Sommertagen möglichst viel Wasser zu trinken und mehrmals täglich Sonnencrème mit Schutzfaktor 30 oder höher aufzutragen», so von Ah weiter. Sonnencrème, Sonnenbrille und ausreichend Trinkwasser werden bei Gasser ganzjährig zur Verfügung gestellt. Zudem erhalten die Mitarbeitenden T-Shirts mit UV-Schutzfaktor.

«Wie bei der Helmpflicht»

Am 1. Juni 2023 wurde die persönliche Schutzausrüstung weiter ausgebaut. Seit diesem Zeitpunkt ist es in der Schweiz obligatorisch, zum Helm einen Nackenschutz mit Stirnblende zu tragen – zumindest in den UV-Strahlen-intensivsten Monaten Juni und Juli und Arbeitsplätze nicht beschattet werden können. Die Suva wird die Umsetzung dieser Schutzmassnahme explizit kontrollieren. Die Gasser Felstechnik AG hat ihre Mitarbeitenden bereits vor Jahresfrist mit einem Nackenschutz ausgestattet.

«Der Nackenschutz mit Stirnblende ist zwar nicht neu, doch fehlt ihm noch die Akzeptanz», sagt Sebastian Gasser, Leiter Arbeitssicherheit, der früher selber auf der Baustelle gearbeitet hat: «Nicht wenige Arbeiter nehmen ihn als unangenehm oder gar störend wahr.» Gasser hat zwar Verständnis, sagt aber: «Als die Helmpflicht eingeführt wurde, gabs zunächst auch Widerstand. Mit der Zeit erkannte man den Nutzen und heute sieht man niemanden mehr ohne Helm.» Vereinzelt sei Überzeugungsarbeit nötig, doch er ist optimistisch: «Unsere Mitarbeitenden auf der Baustelle werden merken, dass die Massnahmen keine Schikane sind, sondern zum Schutz ihrer Gesundheit beitragen.»

«Willkommene Erfrischung»

Die Gesundheit steht auch bei Roger Schaffner, Strassenbaupolier der Strabag AG, im Vordergrund. Der 54-Jährige hat den Nackenschutz mit Stirnblende bereits im vergangenen Sommer regelmässig getragen. Gerade wenn man unter brütender Hitze an einem neuen Belag arbeitet, ist der Nacken besonders exponiert», sagt er in Beringen/SH. Die Aussicht, das sonnige Wochenende zu geniessen, ohne zu Hause einen lästigen Sonnenbrand auskurieren zu müssen, ist für ihn Motivation genug, den Nackenschutz zu tragen. Kommt hinzu, dass jeder Sonnenbrand das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken, deutlich erhöht. Schaffner ist überzeugt, dass der Nackenschutz mit Stirnblende auf Schweizer Baustellen bald zur Selbstverständlichkeit wird. So wie es in südlichen Ländern längst der Fall ist. Und er liefert gleich noch einen kleinen Tipp: «Wenn man ihn gelegentlich nass macht, wirkt er sehr erfrischend.»

Weitere Informationen:

Deutsch: www.suva.ch/88304.d
Französisch: www.suva.ch/88304.f
Italienisch: www.suva.ch/88304.i
Portugiesisch: www.suva.ch/88304.pt
Spanisch: https://www.suva.ch/88304.es
Albanisch: https://www.suva.ch/88304.sq
Kroatisch: www.suva.ch/88304.hr
Serbisch: www.suva.ch/88304.sr

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