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Schutz vor Hitze und UV-Strahlung

Im Sommer können Hitze und UV-Strahlung eine ernstzunehmende Gefahr für die Arbeitnehmenden auf den ungedeckten Baustellen darstellen. Die Beratungsstelle für Arbeitssicherheit BfA für das Bauhauptgewerbe klärt auf und macht auf sinnvolle Schutzmassnahmen aufmerksam.

Viele Sprachen eine Botschaft: Wir schützen uns vor Hitze und UV-Strahlen.

Im Sommer können Hitze und UV-Strahlung eine ernstzunehmende Gefahr für die Arbeitnehmenden auf den ungedeckten Baustellen darstellen.

Körperliche Überhitzung

Bei der körperlichen Überhitzung wird in drei Krankheitsbilder eingeteilt: Hitzekrämpfe, Hitzeerschöpfung, auch Sonnenstich genannt, und den Hitzeschlag. Diese können eintreten, wenn Arbeiten in der prallen Sonne durchgeführt werden, und der Körper durch Schwitzen allein nicht mehr gut genügend abgekühlt werden kann.

Hitzekrämpfe

Hitzekrämpfe sind kurze, krampfartige Schmerzen, die gewöhnlich in den Muskeln, welche durch körperliche Anstrengung beansprucht werden, auftreten.

Gründe

Eine Kombination von Hitze, Flüssigkeits- und Salzmangel.

Behandlung

  • Person in Liegeposition an einen kühlen Ort bringen,
  • feuchte, kühlende Tücher auf die Stirn legen,
  • viel trinken. (Vorsicht: Keine eiskalten Getränke)

Die Beschwerden klingen in der Regel bei der Behandlung rasch ab.

Hitzeerschöpfung

Hitzeerschöpfung oder auch Sonnenstich führen meist zu einem hochroten Kopf, können von Nackenschmerz, Kopfschmerzen, Schwindel und teilweise auch zu Übelkeit begleitet sein.

Gründe

Eine zu lange und direkte Sonneneinstrahlung auf den Kopf führt zu Reizung der Hirnhäute und es kommt zu einer Störung des Salz- und oder Wasserhaushalts.

Behandlung

  • Person in Liegeposition an einen kühlen Ort bringen,
  • feuchte, kühlende Tücher auf die Stirn legen,
  • viel trinken. (Vorsicht: Keine eiskalten Getränke)

Die Beschwerden klingen in der Regel bei der Behandlung wieder ab. Tritt keine Besserung auf, ist ärztliche Hilfe angebracht.

Hitzeschlag

Hitzeschlag ist potenziell lebensgefährlich er führt zu starken Kopfscherzen begleitet von Schwindel, häufig zu undeutlicher Sprache, Wahnvorstellungen, Krampfanfälle und Verwirrung. Ein Hitzeschlag kann in extremen Fällen bis hin zum Koma führen.

Gründe

Der Körper ist nicht mehr in der Lage, genügend Wärme, z.B. durch Schwitzen,

abzugeben. Dadurch überhitzt der Körper.

Behandlung

  • Die Person sofort in den Schatten oder einen kühlen Ort bringen,
  • Person in Liegeposition bringen, Kopf und Oberkörper jedoch leicht erhöht,
  • feuchte, kühlende Tücher auf die Stirn legen,
  • ärztliche Hilfe holen.

UV-Strahlung

UV-Strahlen können, ohne dass wir dabei ein Hitzegefühl verspüren, die Zellen beschädigen und in kurzer Zeit Verbrennungen auf der Haut und Augenschäden verursachen. Längerfristig führt zu intensives Sonnenbaden zu vorzeitiger Hautalterung, höherem Hautkrebsrisiko oder zu grauem Star. In der Schweiz kommt es aufgrund der Arbeit draussen an der Sonne zu ungefähr 1000 Hautkrebsfällen pro Jahr.

Was muss beachtet werden?

  • Arbeit im Freien: Wer im Freien arbeitet, ist bis zu doppelt so viel UV-Strahlung ausgesetzt wie während der Freizeit und Ferien zusammen.
  • Gefährdete Körperteile: Kopf, Nase, Ohren und Nacken sind am meisten gefährdet. Hautkrebs tritt an diesen Stellen besonders oft auf.
  • Bewölkung: Auch bei bedecktem Himmel dringen die UV-Strahlen auf die Erdoberfläche.
  • Höhe: Je höher über Meer, desto stärker die UV-Strahlung.
  • Breitengrad: Je näher am Äquator das Land liegt, desto höher die UV-Belastung.
  • Reflexion: Im Schnee um 40–90%, im oder am Wasser um 10–30% und im Sand um 5–25%.
  • Sonnenstand: Bei hohem Sonnenstand z.B. zwischen 11:00 und 15:00 ist die Sonne am höchsten und die UV-Strahlung demenentsprechend am stärksten
  • Jahreszeit: In den Monaten Juni und Juli ist die UV-Strahlung am stärksten. In dieser Zeit sind zusätzliche Schutzmassnahmen erforderlich, auch an leicht bewölkten Tagen.

Prävention

Technische Massnahmen

  • Beschattung des Arbeitsplatzes mittels Sonnendach oder Zelt.

Organisatorische Massnahmen

  • Arbeiten so planen, dass diese vor allem in den Monaten Juni und Juli nicht zwischen 11:00 und 15:00 an der prallen Sonne durchgeführt werden müssen.

Persönliche Massnahmen

  • Viel trinken: Bereits am Morgen und über den Tag verteilt.
  • Schützende Kleidung: Langärmlige Kleidung, Kopfschutz und Sonnenschutz für die Augen.
  • Genügend Schlaf: Speziell auch in warmen Nächten.
  • Pausen: Arbeiten kurzzeitig unterbrechen, und im Schatten abkühlen.
  • Hautschutz: Mehrmals am Tag Sonnencreme (mindestens SPF 30) und Lippenpomade auftragen.

In den Bergen ist der Schutz vor der Sonne das ganze Jahr wichtig. Im Flachland mindestens von April bis September. In den Monaten Juni und Juli sind zudem Nackenschutz und Stirnblende zu tragen. Diese helfen effizient, die gefährdetsten Stellen Gesicht, Kopf, Nacken und Ohren vor der gefährlichen UV-Strahlung zu schützen.

BfA-Infografik Sei ein Profi, schütze Dich vor UV!

Information für Arbeitnehmende zu Hitze und UV-Strahlung