Baldmögliche Lockerungen auch im Baugewerbe

Das Coronavirus richtet enormen volkswirtschaftlichen Schaden an. Auf dem Bau kann mit Einschränkungen gearbeitet werden. Diese haben jedoch einen hohen Preis. Die Umsätze auf dem Bau brechen um 15% ein. Das zeigt eine Umfrage des SBV bei seinen Mitgliedern.

Je nach Region ist der Umsatzrückgang massiv höher. Sobald es die Gesundheitssituation zulässt, sind auch auf dem Bau Lockerungsschritte im Gleichschritt mit dem Abflachen der Pandemie angezeigt. 

An seiner Sitzung vom 16. April 2020 hat der Bundesrat den schrittweisen Weg aus dem Lockdown aufgezeigt. Der SBV begrüsst diese Schritte. Die Lockerungsschritte sind auch ein klares Signal gegen weitere Verschärfungen von Massnahmen auf Baustellen. Diese müssen, im Gleichschritt mit dem Abflachen der Pandemie laufend überprüft und wo möglich gelockert werden.   

 

Arbeitsplätze gehalten – Gesellschaft gestützt

Der Umsatz liegt derzeit aufgrund der Einschränkungen mit Corona 15% tiefer als in regulären Zeiten. 9 von 10 Unternehmen konnten rund 80% ihres üblichen Umsatzes erwirtschaften. Das zeigt eine Erhebung des Schweizerischen Baumeisterverbandes SBV bei seinen Mitgliedern.  Der Umsatzrückgang ist deutlich spürbar, aber weniger gravierend als in anderen Branchen.  

Da Umsatz und Beschäftigung stark Hand in Hand gehen, konnten rund 80% der Betriebe ihre Beschäftigten halten. Allerdings mussten 5% aller Betriebe für ihre gesamte Belegschaft Kurzarbeit anmelden. Im Durchschnitt sind gemäss der Umfrage rund 10% der Belegschaft von Kurzarbeit betroffen.

 

Grosse regionale Unterschiede

Ein totaler Baustopp, wie ihn die Unia fordert, hätte den Umsatz auf 0 Franken gedrückt und 100% der Belegschaft in Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit geschickt. Dieses für die Baubranche und insbesondere für die Arbeitnehmenden fatale Szenario konnte bis jetzt verhindert werden.

Aufgrund der epidemischen Entwicklungen und politischen Reaktionen gibt es grosse Unterschiede zwischen den Regionen und Kantonen der Schweiz. Während in den Deutschschweizer Kantonen die meisten Baustellen mit Einschränkungen offengehalten werden konnten, wurde in der Westschweiz hingegen teils nur 60% des regulären Umsatzes erwirtschaftet. Im Tessin standen die Baustellen längere Zeit still.

 

Die Umfrage bei den Mitgliedfirmen

Die Sonderumfrage des Schweizerischen Baumeisterverbands erlaubt erstmals eine zahlengestützte Einschätzung, welchen Schaden die Corona-Pandemie dem Bauhauptgewerbe anfügt. An der Umfrage haben sich über 200 Unternehmen beteiligt. Die Zahlen lassen eine erste Einschätzung zu, sind aber nicht repräsentativ. Der SBV dankt seinen Mitgliedern vielmals für die Teilnahme an der Sonderumfrage. Die Umfrage ist auf der Website des Schweizerischen Baumeisterverbandes aufgeschaltet . Sie bleibt weiterhin offen, um die Entwicklung laufend beobachten zu können.

Zur Umfrage

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pic

Schweizerischer Baumeisterverband

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