Bauarbeiter trotzen Corona-Pandemie Die Beschäftigten des Bauhauptgewerbes haben die Corona-Pandemie deutlich besser überstanden als der Rest der Schweiz. Mittwoch, 6.7.2022 | 08:00 Schweizerischer Baumeisterverband News Bauarbeiter trotzen Corona-Pandemie Mithilfe der Grafik unten navigieren Sie durch die Geschichte. Klicken Sie auf die Ziffern. 1 1 2 2 3 3 4 4 1. Weniger Kurzarbeit im Bauhauptgewerbe In den beiden Jahren vor der Ankunft von Corona in der Schweiz war landesweit fast kein einziger Arbeitnehmer in Kurzarbeit. Im März 2020 änderte sich die Situation schlagartig. Der landesweite Lockdown inklusive Schliessungen von Gastronomie oder von Baustellen in manchen Kantonen sorgte für einen drastischen Anstieg der Kurzarbeit. Die Spitze wurde rasch erreicht, im April 2020 mussten fast 30% der Beschäftigten in der Schweiz als auch im Bauhauptgewerbe in Kurzarbeit gehen. Die Lage auf den Baustellen entspannte sich aber rasant, bereits ab Mai desselben Jahres waren nur noch 5% der Bauarbeiter betroffen. Dieses Niveau wurde auch in der folgenden Winterwelle nicht wieder überschritten. Anders der Rest der Schweiz: Hier hatte sich die Kurzarbeit nie in demselben Masse entspannt wie im Bauhauptgewerbe und Februar 2021 waren wieder über 11% der Beschäftigten in Kurzarbeit. Kurarbeit bedeutet eine erhebliche Lohneinbusse von 20%, aber sie kann vor Arbeitslosigkeit schützen. × 2. Corona verhindert Aufbau von Stellen Als saisonale Branche steigt die Arbeitslosigkeit im Bauhauptgewerbe im Winter an bis sie üblicherweise den Höhepunkt im Januar erreicht. Fortan erlaubt die Witterung eine intensivere Bautätigkeit und es werden mehr Stellen geschaffen. Corona störte diesen Rhythmus. Man erkennt sehr deutlich den optischen «Zacken» im März und April 2020: Anstatt dass die Arbeitslosigkeit wie gewohnt abnehmen würde, stieg sie plötzlich. Ab Mai 2020 sank die Arbeitslosigkeit nur zögerlich auf ein hohes Niveau von 4% anstatt die üblichen 2-3%. Dies bedeutet im Umkehrschluss, dass mehrere Tausend Arbeitsplätze nicht geschaffen wurden. Dennoch konnte sich das Bauhauptgewerbe besser behaupten als die restliche Schweiz. Hier schnellte die Arbeitslosigkeit im Frühjahr um fast einen Prozentpunkt nach oben und erholte sich für viele Monate nicht mehr. Während sich der Arbeitsmarkt im Bauhauptgewerbe bereits gegen Ende 2021 normalisierte, dauerte es im Rest der Schweiz bis zum Mai 2022. × 3. Keine zusätzlichen Ausgesteuerten Wer sich arbeitslos meldet erhält je nach vorheriger Arbeitsdauer und Familiensituation Taggelder für 12 bis 24 Monate. Wer in dieser Zeit keine neue Stelle findet, verliert seinen Anspruch auf Arbeitslosengelder und wird «ausgesteuert». Die relativ hohe Arbeitslosigkeit in der Schweiz ab Frühjahr 2020 hätte demnach zu mehr Aussteuerungen heutzutage führen können. Tatsächlich kann aber keine Zunahme der Aussteuerung beobachtet werden. Dasselbe gilt für das Bauhauptgewerbe, wo die Arbeitslosigkeit während der Pandemie ohnehin weniger stark zugenommen hatte. Ins Auge sticht hingegen, dass es bis zur Grossen Rezession 2009 mehr Ausgesteuerte (relativ zu den Beschäftigten) im Bauhauptgewerbe als in der Schweiz gab. Mit der Änderung der Geldpolitik setzte aber eine strukturelle Verbesserung ein, wodurch sie das Bauhauptgewerbe nun auf demselben Niveau wie die Schweiz bewegte. × 4. Arbeitsintensive Baubranche Zwischen 2010 und 2019 hat das Baugewerbe sein Arbeitsvolumen (gemessen in Stunden) um 10.2% erhöht, die restlichen Branchen lediglich um 9.4%. Die Corona-Einschränkungen sorgten dafür, dass das Schweizer Arbeitsvolumen 2020 um 3.7% einbrach und bis heute ist das Niveau vor der Pandemie nicht erreicht. Anders in der Baubranche: Corona sorgte für einen relativ leichten Rückgang um 1.1% im Jahr 2020. Heutzutage arbeitet man mehr Stunden als vor der Pandemie: 2021 haben die Beschäftigten der Baubranche über 628 Mio. Stunden geleistet. Zusammengefasst zeigte sich das Bauhauptgewerbe wesentlich robuster während der Corona-Pandemie als die anderen Branchen der Schweiz. Sowohl Kurzarbeit - und damit Lohneinbussen - als auch die Arbeitslosigkeit waren deutlich weniger ausgeprägt in der Baubranche. Die Baukonjunktur und ihr Arbeitsmarkt erholten sich nach dem kurzen Einbruch deutlich rascher als die restliche Schweizer Wirtschaft. × Über den Autor Luiza Maria Maniera [email protected] Artikel teilen
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