Bauen in Genf – trotz allem Montag, 20.1.2025 | 06:00 ... Schweizerischer Baumeisterverband Politik & Medien Agenda 125.0 Bauen in Genf – trotz allem Immer mehr Menschen wollen in Genf leben. Den Antworten auf die Wohnungsnot stehen strukturelle Probleme entgegen, die die Initiativen der Bauherren ausbremsen. Die Wohnungsnot in Genf ist chronisch und belastet die Bürgerinnen und Bürger, die dort leben möchten. Doch anstelle unterstützender Initiativen stehen der Entwicklung der Projekte von Bauträgern und Bauunternehmen Hürden im Weg, die es schwer machen, gegen diesen Mangel anzugehen.Die Möglichkeiten, neuen Baugrund zu erschliessen, sind angesichts von immer weniger verfügbarem Bauland und aufgrund von geschützten Agrargebieten derzeit einschränkt. Während die Bewahrung der Umwelt wichtig ist, stellt die bereits hohe Bebauungsdichte die Baumeister vor grosse Herausforderungen. Zu dieser räumlichen Einschränkung kommen unzählige Bedenken hinsichtlich Umweltschutz, Budget, Kulturgut, aber auch der Wunsch, das Bevölkerungswachstum zu begrenzen, und die reflexhafte Ablehnung «Not in my backyard».Zusätzlich zu diesen Schwierigkeiten, die eher dafür sprechen, Wohnraum ausserhalb des Kantons zu schaffen, spielt die Verkehrsdichte in Genf eine Rolle: Sie steht einem reibungslosen Baubetrieb im Wege. Der Transport der Arbeitskräfte und des Materials wird zum Problem. Die Abstimmung mit dem kantonalen Verkehrsamt, die zur Koordination öffentlicher und privater Bauarbeiten unerlässlich ist, bleibt komplex und verursacht zusätzliche Verzögerungen. Diese Missstände steigern die bereits unter starkem finanziellem Druck stehenden Projektkosten.Schliesslich erhöhen Klima- und Energieaspekte die Komplexität. Die zur Erreichung der Ziele der Energiestrategie 2050 notwendigen Sanierungen sind mit hohen Investitionen verbunden und bedürfen einer sorgfältigen Koordination zwischen den Gewerken. Vor diesem Hintergrund böte die Überlegung, Neubauten zu bevorzugen, statt dysfunktionale Gebäude zu renovieren, zwei Vorteile: Der Siedlungsraum könnte verdichtet und die Energieeffizienz durch neue und qualitativ hochwertigere Bauwerke verbessert werden.Angesichts dieser Schwierigkeiten steht Genf an einem Scheideweg. Die Herausforderungen lassen sich nur mit einer hohen Synergie zwischen öffentlichen und privaten Trägern bewältigen. Die Immobilienentwicklung ist zur Schaffung von Wohnraum entscheidend und erfordert eine inklusive und nachhaltige Vision, um den Erhalt der Bauunternehmen mit tausenden davon abhängenden Arbeitsplätzen und eine harmonische Zukunft für die Bürgerinnen und Bürger sicherzustellen. Autor: Eric Biesel, Geschäftsleiter SSE Genève (Genfer Baumeisterverband) Über den Autor Schweizerischer Baumeisterverband [email protected] Artikel teilen
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