Bauen über der A1

Benjamin Kuhn und sein Team von der Stutz AG stehen vor einer Mammutaufgabe. Sie bauen in St. Gallen über der befahrenen Autobahn A1 einen 200 Meter langen Deckel – auf dieser Fläche soll 2023 das neue Messegebäude für die Olma eröffnet werden.

Die Olma gehört zu St. Gallen wie das Bürli und die Bratwurst; der Event lockt Jahr für Jahr hunderttausende Menschen in die grösste Stadt der Ostschweiz. Die alte Halle 1 im östlichen Bereich des Messe-Areals genügt modernen Ansprüchen allerdings nicht mehr. Zurückgebaut, macht sie Raum für einen neuen Bau. Dieser soll deutlich grösser ausfallen und beansprucht damit mehr Baufläche als bisher – diese schaffen nun Projektleiter und Bauführer Benjamin Kuhn und sein Team von der STUTZ AG. Sie überdecken das Ostportal des Rosenbergtunnels auf der Stadtautobahn A1 und erweitern dabei das Olma-Areal Richtung Osten. So gibt es neuen Platz für die Messe- und Eventhalle und weitere Infrastruktur.

«Die Arbeit im Bereich der Autobahn war besonders zu Beginn sehr aussergewöhnlich», sagt der 33-jährige Benjamin Kuhn. Die Stutz AG übernimmt die Baumeisterarbeiten für den gesamten Neubau, mit Subunternehmern setzen sie die Tiefbauarbeiten und Grossbohrpfähle um. Durchschnittlich arbeiten rund 40 Beschäftigte auf der Baustelle. «Die geringen Platzverhältnisse für die hohen Wände waren besonders herausfordernd», erklärt Kuhn. Die Eindeckung über die Autobahn wird mit Betonträgern überspannt und mit Deckenplatten geschlossen. «Diese Arbeiten werden in der Nacht bei gesperrter Autobahn ausgeführt», berichtet Benjamin Kuhn.

Es geht in grossen Schritten voran; bis im September 2021 sollen die Arbeiten im Autobahnbereich abgeschlossen sein. «Diese Baustelle jeden Tag wachsen zu sehen, ist besonders eindrücklich», sagt Benjamin Kuhn. Ohne gutes Teamwork ist ein Projekt dieser Grösse nicht stemmbar. Auf der Baustelle sind daher auch viele verschiedene Bauberufe vertreten: Maurer, Kranführer, Maschinisten, Poliere, Sanitäre, Elektriker, Bauleitung, Planer und Ingenieure. Die Stutz AG hat auch zwei Lehrlinge für Betonarbeiten im Einsatz. Benjamin Kuhn plant für sie alle die Arbeitsabläufe und Ausführungen und übernimmt dazu administrative Arbeiten und Arbeitsvorbereitungen. Er ist jeden Tag auf der Baustelle, doch viele seiner Arbeiten erledigt er im Büro.

Vor einigen Jahren war er selbst noch Maurer – er folgte damit den Fussstapfen seines Vaters, der ein kleines Kundenmaurergeschäft führte. Im 2009 war Benjamin Kuhn Schweizermeister der Maurer, bevor er sich zum Vorarbeiter, Polier und Bauführer weiterbildete. Als Bauführer von Projekten in dieser Grössenordnung sieht er nun: Nachwuchs ist gesucht. Und er motiviert Interessierte, es ihm gleich zu tun: «Werdet Maurer. Der Beruf ist so vielseitig und bietet jede Menge Weiterbildungsmöglichkeiten!» Diese können bis an die Spitze von eindrücklichen Bauprojekten wie diesem führen.

Eine Karriere auf dem Bau hat viel zu bieten. Um Fachkräfte der Zukunft anziehen, ausbilden und in der Branche halten zu können, kommt den Bauunternehmen eine zentrale Rolle zu. Auf den Baustellen der einzelnen Firmen entscheidet sich, ob interessierte Talente bleiben und zu Leistungsträgern werden können. Viele Mitglieder des SBV machen hier einen tollen Job. In der Berufswerbungskampagne setzt der SBV bewusst auf gute Geschichten direkt aus den Unternehmen.

Hat auch Ihre Firme ein tolles Projekt für Lernende? Nehmen Sie Kontakt mit uns auf und schicken Sie Bilder und Inputs an [email protected].

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Schweizerischer Baumeisterverband

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