Bauliche Verdichtung findet statt!

Trotz wachsender Bevölkerung blieb die Bauzonenfläche in der Schweiz in den letzten fünf Jahren nahezu stabil. Die Menschen in unserem Land wohnen und arbeiten durchschnittlich auf immer weniger Bodenfläche pro Person. In 25 der 26 Kantone verlangsamt sich das Siedlungswachstum.

 

Gemäss aktueller Bauzonenstatistik des Bundesamtes für Raumentwicklung (ARE) ist die Bauzonenfläche in der Schweiz zwischen 2017 und 2022 lediglich um ein Prozent auf insgesamt 234 000 Hektaren gewachsen. Ausser im Kanton Glarus verlangsamt sich laut avenir suisse überall das Siedlungswachstum. Die Wohn- und Arbeitszonen blieben in dieser Zeit sogar stabil. Rechnerisch zugenommen haben einzig die Verkehrsflächen, die für Strassen und Schienen vorgesehen sind. Dies liegt aber primär daran, dass diverse Kantone ihre Methodik umgestellt haben und diese Flächen neu zur Bauzone dazuzählen.

 

Grösser – höher – es wird verdichtet

Durchschnittlich benötigt heute gemäss ARE eine Person 282 m2 Bauzonenfläche, vor fünf Jahren waren es noch 291 m2 und vor zehn Jahren 309 m2. Die Siedlungsdichte erhöht sich also deutlich. Die grösste Verdichtung schaffen die Kantone Zürich, Genf und Baselstadt, wobei letzterer als Stadtkanton eine Sonderstellung einnimmt. Um die bestehenden Bauzonen besser zu nutzen, wird heute grösser und höher gebaut. Dies gilt sowohl für bereits überbaute wie auch für neue Bauzonen.

 

Ersatzneubauten leisten Beitrag zur Verdichtung

Der SBV begrüsst diese Entwicklung. Denn nur mit einer sinnvollen Verdichtung und energieeffizienten Gebäuden können wir der Bevölkerung bezahlbaren und attraktiven Wohnraum zur Verfügung stellen und gleichzeitig die Ressource Boden schonen sowie die Klimaziele erreichen. Energetisch optimierte Ersatz-Neubauten leisten dabei einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung dieser Ziele. Sie geben dem Bauherrn die Möglichkeit, die Raumgestaltung so vorzunehmen, dass ein bestmögliches Nutzungsverhältnis erzielt wird und helfen somit, die Bodenflächen zu schonen. So entstehen mehr Wohnungen auf gleicher Bodenfläche, was sich positiv auf die Preise auswirken kann.

Gemäss avenir suisse sind heute insgesamt 3 271 der 41 285 km2, also 7.9% der Schweiz besiedelt. Darauf finden 3.95 Mio. Arbeitsplätze (gerechnet in FTE) und 8.8 Mio. Einwohner Platz. Noch gibt es beträchtliche Baulandreserven. Knapp die Hälfte der derzeit noch unbebauten Bauzonen befinden sich in städtischen, etwas mehr als ein Viertel in stadtnahen und ein Viertel in ländlichen Gemeinden. Diese gilt es inskünftig noch sinnvoller zu nutzen.

Der SBV handelt

Im Rahmen seiner Agenda 125.0 hat der SBV den Aktionsplan zur Modernisierung des Gebäudeparks erstellt. Mit modernster Technologie kann die Bauwirtschaft alte Gebäude und in die Jahre gekommene Quartiere in moderne und energieeffiziente Lebensräume mit mehr Grünraum umwandeln und eine zukunftsgerichtete Entwicklung der Bauzonen vorantreiben. Um dies rasch zu erreichen, müssen jedoch diverse Rahmenbedingungen angepasst werden. Mehr zu unseren 12 konkreten Forderungen an die Politik, resultierend aus dem Aktionsplan, erfahren Sie in unserer Agenda 125.0.

Über den Autor

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Romana Heuberger

Senior Spezialistin Public Affairs

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