Baumaschinen und Roboter direkt aus dem Büro steuern

Innovative Lösungen zu finden, liegt Bauunternehmen im Blut, sei es bei Unvorhergesehenem oder damit es auf der Baustelle schneller vorangeht. Aber was bräuchte es noch, um sich und dem eigenen Team das Leben leichter zu machen?

 

Patrick Felix, Inhaber, Bauunternehmung BrunnerFelix AG, Zuzwil (SG)

Die Digitalisierung bietet enorme Chancen für die Bauindustrie, allerdings braucht es zur erfolgreichen Implementierung die Anstrengung von Unternehmern, Mitarbeitern und vor allem Planern, um diese Technologien. Derzeit sind wir als Unternehmer einen Schritt voraus, obwohl eigentlich die Planer die Führung übernehmen müssten. Diese Innovationen fehlen noch auf dem Bausektor: KI-generierte Prozesse zur Prüfungshilfe allgemeiner Werkvertragsunterlagen oder Durchführung von Machbarkeitsstudien für Bauvorhaben; kleine, smarte und bezahlbare 3D-Drucker auf Baustellen, um Kleinteile wie Schachtgewerke, Lichtschächte, Säulen, usw. zu drucken; eine Lagerbewirtschaftung für das Bestell- und Rapportwesen, die bei allen Lieferanten implementiert wird sowie die Hinterlegung Datenblätter, sicherheitsrelevanter Aspekte und Bedienungsanleitungen via QR-Code ermöglicht.

Jan Hürlimann, CEO, Hürlimann Bau AG, Bütschwil (SG)

Ich warte auf eine Lösung, die es ermöglicht, Baumaschinen und Roboter direkt aus dem Büro heraus zu steuern. Das würde nicht nur Fachkräfte flexibler einsetzbar machen, sondern auch den Personalmangel auf Baustellen abfedern. Dafür braucht es eine umfassende Sensorik und genügend Datenpunkte vor Ort, um in Echtzeit präzise Entscheidungen treffen zu können. Das könnte die Effizienz signifikant steigern und die Baubranche von einem Low-Tech- zu einem High-Tech-Gewerbe transformieren. Weiter würden Automatisierung, KI-gestützte Prozesssteuerung und digitale Vernetzung die Produktivität und Präzision massiv verbessern, sowie die Arbeitsbedingungen sicherer und attraktiver machen.

Werner Marty jun., Vorsitzender der Geschäftsleitung, Marty Bauleistungen AG, Azmoos (SG)

Die Ausmass-Erstellung mit KI. Wir füllen ein Topf mit Rechnungen, Lieferscheinen, LiDAR-Dateien, 3D-Dateien, Computer Vision und erhalten so das gewünschte Ausmass.

Thomas Toldo, Vorsitzender der Gruppenleitung, Toldo Strassen- und Tiefbau AG, Sevelen (SG)

Das Abzugssystem der öffentlichen Hand beim Asphalteinbau ist so streng ausgelegt, dass die Baufirmen ein erhebliches unternehmerisches Risiko tragen müssen. Um die Qualität und Langlebigkeit der Asphaltbeläge zu sichern, wäre eine verlässliche und akzeptierte Verdichtungskontrolle während dem Asphalteinbaus dringend erforderlich.

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Pascal Gysel

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