Baumeister schaffen Vermögenswerte

Gebäude und Infrastruktur sind Vermögenswerte, die Jahrzehnte überdauern. Davon profitiert das ganze Schweizer Volk, sei es direkt als Eigentümer oder indirekt via AHV und Pensionskassen.

3100 Milliarden Franken - das Gebäudevermögen der Schweiz

Alle Gebäude zusammen in der Schweiz sind laut BWO über 3.1 Billionen Franken wert (gemäss Schätzungen der kantonalen Gebäudeversicherer und des SBV gar 3.7 Billionen Franken). Das sind über 3000 Milliarden Franken, was etwa der gesamten Schweizer Wirtschaftsleistung von vier Jahren entspricht. Die jährlichen Bauausgaben belaufen sich derzeit auf 65 Mrd. Franken, es bräuchte rund 50 Jahre, um diesen Vermögenswert erneut aufzubauen. Eigentümer aller Gebäude sind Private, Investoren, Unternehmen, Pensionskassen, usw. Betrachtet man nur die Immobilien im Besitz der privaten Haushalte (selbstgenutztes Eigentum, vermietete Wohnungen, Ferienwohnungen), so summiert sich deren Wert auf 2.7 Billionen Franken laut Schweizerischer Nationalbank. Für die meisten Haushalte stellt eine Immobilie den grössen Vermögenswert dar.

AHV-Fonds hat seine Investitionen in Immobilien verdreifacht

Die AHV wird um Umlageverfahren finanziert: Beschäftigte bezahlen laufend die AHV-Renten der Pensionierten. Zusätzlich aber verfügt die AHV über einen Fonds, dessen Einnahmen ebenfalls zur Rentenfinanzierung verwendet werden. Man kann ihn als “Volksfonds” betrachten. 5 Mrd. Franken dieses Fonds sind in Immobilien investiert, das ist drei Mal so viel als noch vor zehn Jahren. Der Anteil der Immobilien ist von 6% auf mehr als 13% gestiegen. Im Vergleich zu Aktien und den anderen Anlageklassen sind die Einnahmen aus den Immobilien sehr attraktiv und stabil. Dies unterstreicht die Attraktivität von Immobilien als sicheres “Volksvermögen”.

250 Mrd. Franken stecken Pensionskassen in Immobilien

Neben der AHV ist die Berufliche Vorsorge (auch 2. Säule genannt) die wichtigste Einkommensquelle im Alter. 4.6 Millionen Personen sind in der beruflichen Vorsorge (BVG) obligatorisch versichert. Von 2004 bis 2018 waren Immobilien noch die kleinste Anlageklasse der Pensionskassen. Seit 2019 hat sich dies geändert. Mittlerweile haben die Pensionskassen über 250 Mrd. Franken in Immobilien investiert, also jeden fünften Franken des Vermögens der Versicherten. Noch steckt mehr Geld in Obligationen und Aktien. Zusätzlich investieren die Pensionskassen Gelder in Infrastruktur-Fonds, die etwa Tramstrassen in der Schweiz oder Autobahnen und Mautstrassen in Italien oder Frankreich finanzieren.

Fast gleiche Rendite wie Aktien, aber weniger Risiko

Die Pensionskassen haben in den letzten rund 20 Jahren eine Jahresrendite von 5.3% erzielt, wenn sie selbst eine Immobilie besitzen. Die Rendite hat sich äussert stetig entwickelt, die Schwankung (sog. Standardabweichung) ist mit 0.7% äusserst gering. Indirekte Immobilienanlagen (etwa via Sammelfonds) rentierten mit 5.0% und schwankten mit 5.7%. Aktien, ob in der Schweiz oder global, erzielten zwar beinahe 7% Rendite pro Jahr, aber dafür schwankten sie drei Mal so stark wie die indirekten Immobilienanlagen. Pro “Risiko-Einheit” erzielten Immobilien eine wesentlich bessere Rendite als Aktien. Dasselbe gilt erst recht im Vergleich zu inländischen sowie ausländischen Anleihen. Infrastruktur ist erst seit wenigen Jahren (seit 2020) als eigenständige Anlageklasse im Gesetz definiert. In dieser kurzen Zeit hat sie eine beeindruckende Rendite von 7.3% erzielt, dies ist höher als jene von Aktien. Die Schwankung ist sogar noch deutlich tiefer. Für einen aussagekräftigen Vergleich muss jedoch noch etwas Zeit vergehen. Trotzdem gilt: Sowohl Immobilien als auch Infrastruktur stellen ein wertvolles Vermögen für das Schweizer Volk dar. Ihre Renditen sind vergleichsweise hoch und stabil. Sie sind wichtige Einnahmequellen für die Altersvorsorge.

Über den Autor

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Luiza Maria Maniera

lmaniera@baumeister.ch

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