BauTechTalk: Die digitale Revolution im Bau: Wie die SBB mit BIM die Branche transformiert – Ein Gespräch mit Stefan Reiser

Die Bauwelt befindet sich mitten in einem digitalen Umbruch, und die SBB als einer der grössten Bauherren der Schweiz steht an der Spitze dieser Entwicklung.

Die digitale Revolution im Bau: Wie die SBB mit BIM die Branche transformiert

Die Bauwelt befindet sich mitten in einem digitalen Umbruch, und die SBB als einer der grössten Bauherren der Schweiz steht an der Spitze dieser Entwicklung. In der neuen Folge des BauTechTalk-Podcasts gab Stefan Reiser, ein Experte für Building Information Modeling (BIM) bei der SBB, spannende Einblicke in die Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung.

Die Vorteile von BIM für die SBB

Stefan betont, dass BIM weit mehr als nur ein technisches Werkzeug ist. Es schafft Transparenz und ermöglicht eine nahtlose Zusammenarbeit zwischen Planung, Bau und Betrieb. Besonders im Betrieb der Netze bietet BIM entscheidende Vorteile:

  • Effizientes Datenmanagement: Daten werden zentral erfasst und stehen für den gesamten Lebenszyklus eines Bauwerks bereit.
  • Fehlerreduktion und Nachhaltigkeit: Bessere Planung minimiert Fehler, spart Ressourcen und trägt zur CO2-Reduktion bei.
  • Langfristiger Nutzen: Die gewonnenen Informationen helfen nicht nur aktuellen Projekten, sondern legen auch die Grundlage für zukünftige Anwendungen.

Herausforderungen bei der Implementierung

Trotz der vielen Vorteile ist die Einführung von BIM kein Selbstläufer.

Eine der grössten Hürden sieht Stefan im „Change Management“. Besonders bei grossen Organisationen wie der SBB mit rund 11’000 Mitarbeitenden im Infrastrukturbereich ist es eine Herausforderung, die technologischen Veränderungen mit den menschlichen Faktoren in Einklang zu bringen.

 

 

Die Technologien entwickeln sich schneller, als die Bereitschaft, sie einzusetzen. Hier ist die Branche gefordert, nicht nur Prozesse, sondern auch Denkweisen zu verändern.

Stefan Reiser
Disziplinenleiter BIM Standardisierung und Branche SBB CFF FFS

Von Pilotprojekten lernen

Die SBB hat bereits verschiedene Pilotprojekte erfolgreich umgesetzt. Eine wichtige Erkenntnis daraus: Die erste Implementierung von BIM kann zwar herausfordernd sein, doch mit wachsender Erfahrung werden Projekte effizienter. Besonders kleinere Teams und Projekte profitieren, da kürzere Entscheidungswege oft mehr Raum für Innovationen lassen.

Ein kultureller Wandel in der Branche ist jedoch ebenso wichtig.

„Der Fokus muss weg vom reinen Preiskampf hin zu Qualitätswettbewerben und besseren Bauwerken“, sagt Stefan.

Soft Skills und Mindset als Schlüssel zum Erfolg

Für die erfolgreiche Einführung von BIM sind nicht nur technische Kompetenzen entscheidend. Offenheit, Kommunikationsfähigkeiten und eine integrative Zusammenarbeit sind essenziell.

Bei der SBB lebt man die  70-20-10-Regel für die Weiterbildung:

  • 70 % durch Praxis: Lernen im Projektalltag.
  • 20 % durch Austausch: Dialog mit anderen Fachleuten.
  • 10 % durch Schulungen: Theorie durch Kurse und Seminare.

Fazit:

Die Digitalisierung bietet der Bauwirtschaft enorme Chancen – von effizienteren Prozessen bis hin zu nachhaltigeren Bauwerken. Die SBB zeigt, wie durch den Einsatz von BIM nicht nur die eigenen Projekte, sondern die gesamte Branche profitieren kann.

Die Botschaft von Stefan ist klar: Jetzt ist der Moment, aktiv mitzugestalten und Teil dieser Transformation zu werden.

Denn wie er im Podcast sagte: „Nachher wird man zurückschauen und sagen können: ‚Hey, da war ich mit dabei.“


LinkedIn Stefan Reiser 

Jetzt die Folge anhören: 

Über den Autor

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Mario Sülz

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