BauTechTalk: Recruiting der Zukunft: Die Bauindustrie zwischen Mensch und Maschine – Ein Gespräch mit Raphaela Huber Die Baustelle war still, nur der Wind strich über die leeren Gerüste. In der Luft lag eine drängende Frage, die nicht nur diese Baustelle betraf, sondern eine ganze Branche: Wer wird hier in zehn Jahren noch arbeiten? Montag, 23.12.2024 | 06:10 ... Schweizerischer Baumeisterverband Baumeister 5.0 Digitalisierung BauTechTalk: Recruiting der Zukunft: Die Bauindustrie zwischen Mensch und Maschine – Ein Gespräch mit Raphaela Huber Recruiting der Zukunft: Die Bauindustrie zwischen Mensch und MaschineDie Baustelle war still, nur der Wind strich über die leeren Gerüste. In der Luft lag eine drängende Frage, die nicht nur diese Baustelle betraf, sondern eine ganze Branche: Wer wird hier in zehn Jahren noch arbeiten?In unserer Jubiläumsfolge von BauTechTalk haben wir mit Raphaela gesprochen – einer Visionärin, die fest daran glaubt, dass sich die Zukunft der Bauindustrie nicht nur um Maschinen, sondern vor allem um Menschen drehen muss. Ihr Spezialgebiet: Digitales Recruiting und Employer Branding – zwei Begriffe, die wie ein leises Versprechen klingen, aber gleichzeitig eine Herausforderung in sich bergen.Ein Blick auf 2025 – Das Recruiting wird neu gedachtDie Zeiten, in denen ein Bauunternehmen eine Stellenanzeige auf Papier druckte und darauf wartete, dass sich jemand meldete, sind endgültig vorbei. „Print ist tot“, sagt Raphaela, doch ihre Stimme wird ernst, wenn sie erklärt, warum das so ist.Die Generation Z und die kommenden Talente der Generation Alpha bewegen sich in völlig neuen Welten. Wer auf LinkedIn eine statische PDF hochlädt oder auf traditionellen Jobplattformen inseriert, hat sie bereits verloren. Sie scrollen durch Instagram, TikTok und Snapchat – nicht nur, um sich zu unterhalten, sondern auch, um Arbeitgeber zu finden. Man muss Sie dort abholen, wo Sie leben Raphaela Huber Gründerin Suissma AG betont Raphaela. Und das ist eben nicht in klassischen Bewerbungskanälen, sondern in schnellen, visuellen Formaten.Ein TikTok-Video über das Leben auf der Baustelle hat mehr Wirkung als eine fünfseitige Stellenbeschreibung.Authentizität statt Hochglanz-InszenierungDoch wie spricht man diese Generation an? Der Schlüssel, so Raphaela, ist Authentizität.„Die Menschen wollen echte Einblicke, echte Menschen sehen“, erklärt Sie.Arbeitgebervideos, die nur von den Vorzügen eines Jobs sprechen, ohne echte Geschichten zu erzählen, wirken beliebig und austauschbar.Ein Unternehmen, das sich wagt, seinen Alltag zu zeigen – ob es nun der Schmutz auf der Baustelle oder der Humor im Team ist – wird gehört. Die Bauindustrie hat eine einzigartige Chance, durch kreative Formate eine emotionale Verbindung zu schaffen.„Am Ende gewinnt nicht die grösste Hochglanzproduktion, sondern die ehrlichste Botschaft“, fügt sie hinzu.Mensch und Maschine – Die Rolle der KI im RecruitingWährend Raphaela über Social Media spricht, wechselt das Gespräch plötzlich in eine andere Dimension: Künstliche Intelligenz.„Wir leben in einer hybriden Zukunft“, sagt sie und zeichnet ein Bild, das fasziniert und irritiert zugleich.In ihrer Marketingagentur hat sie eine KI entwickelt, die für Bauunternehmen massgeschneiderten Content generiert. Ein Foto von der Baustelle reicht aus, und die KI schreibt Texte, schneidet Videos und erstellt Beiträge – schneller, als ein Mensch es je könnte.Doch Sie betont: „Es braucht immer den menschlichen Touch.“Die KI allein kann inspirieren, aber sie darf nicht dominieren. „Mensch und Maschine müssen Hand in Hand arbeiten“, sagt sie. Eine Botschaft, die weit über das Recruiting hinausgeht und die Grundfrage aufwirft: Wo endet die Unterstützung, und wo beginnt die Ersetzung des Menschen?Die Baustelle der ZukunftDie Zukunft, das wird in unserem Gespräch schnell klar, ist eine Symbiose. Raphaela beschreibt eine Vision, in der Bauleiter Maschinen aus der Ferne steuern und Roboter gefährliche Arbeiten übernehmen. Es ist eine Welt, in der Technologie nicht den Menschen ersetzt, sondern ihn stärkt.Doch diese Vision birgt auch Risiken. „Die Gefahr liegt darin, die Menschlichkeit zu verlieren“, warnt sie. In einer Welt, die immer schneller und digitaler wird, ist es leicht, den Kern aus den Augen zu verlieren: Den Menschen.Ein Aufruf an die BauindustrieAm Ende bleibt eine Botschaft, die nachhallt. „Unternehmen müssen mehr bieten als nur Jobs“, sagt Raphaela. Sie müssen Werte vermitteln, Geschichten erzählen und zeigen, dass sie mit der Zeit gehen. „Die Zukunft gehört denen, die sich jetzt verändern.“Die Bauindustrie steht vor einer epochalen Herausforderung, doch sie hat auch eine nie dagewesene Chance. Wer jetzt aufbricht, um sich neu zu erfinden, wird nicht nur Talente gewinnen, sondern die Branche selbst prägen.LinkedIn Raphaela Huber Referenz-ÜbersichtKI Plattform Info Jetzt die Folge anhören: Über den Autor Mario Sülz [email protected] Artikel teilen
Freitag, 13.12.2024 News | Umwelt & Nachhaltigkeit Kreislaufwirtschaft: Gesetzesänderungen für das Bauwesen ab 2025 weitgehend in Kraft