Bauwirtschaft als starke Stütze der Kantone Die Bauausgaben und die Löhne in der Bauwirtschaft blieben sogar im Corona-Jahr 2020 hoch. Damit stützt die Baubranche die kantonale Wirtschaftsleistung und Beschäftigung. Mittwoch, 5.4.2023 | 08:00 ... Schweizerischer Baumeisterverband Baumeister 5.0 Konjunktur und Statistiken Zahlen und Fakten Bauwirtschaft als starke Stütze der Kantone Mithilfe der Grafik unten navigieren Sie durch die Geschichte. Klicken Sie auf die Ziffern. 1 1 2 2 3 3 4 4 5 5 6 6 1. 18 Kantone über dem Landesdurchschnitt Das Bruttoinlandprodukt bzw. die Wirtschaftsleistung der Schweiz beträgt 2021 etwa 730 Mrd. Franken. Die Bauausgaben stagnierten 2021 auf dem Niveau des Vorjahres, also gut 67 Mrd. Franken. Die Bauausgaben beziehen sich auf die gesamte Baubranche (Bauhauptgewerbe, Ausbaugewerbe sowie vor- und nachgelagerte Branchen) und tragen 2021 9.1% zum BIP bei, ein Rückgang um 0.5 Prozentpunkte im Vergleich zu 2020. Die jüngsten verfügbaren kantonalen Daten stammen aus Jahr 2020. Wie in 2019 liegt auch 2020 der Beitrag der Baubranche zum BIP in 18 der 26 Kantone über dem Landesdurchschnitt. Die Baubranche ist mit 25.3% von grösster Bedeutung in Uri, während die Bauausgaben in Wallis, Appenzell-Innerrhoden, Obwalden, Nidwalden und Graubünden über 15% am jeweiligen kantonalem BIP ausmachen. Am wenigsten mit 5% bis 6% unterstützt die Bauaktivität das BIP in den Kantonen Neuchâtel, Zug, Basel-Stadt und Schaffhausen. Sowohl in Zürich (7.8%) als auch in Genf (10.1%) sind die Anteile 2020 im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Ein wichtiger Grund ist darin zu suchen, dass durch den Corona-Ausbruch viele Wirtschaftsaktivitäten 2020 nur eingeschränkt durchgeführt werden konnten, manche Branchen mussten wochen- oder monatelang pausieren. Die Baustellen hingegen blieben weitgehend geöffnet, die Baubranche wurde in ihrer Wirtschaftsentfaltung weniger stark beeinträchtigt. × 2. Beschäftigungsstütze gerade im Corona-Jahr 2020 In 8 Kantonen arbeiten mehr als 10% der Beschäftigten in der Baubranche, in 5 Kantonen sogar mehr als 12%. Spitzenreiter ist Obwalden mit 13.5%. Am anderen Ende der Skala befindet sich Basel-Stadt mit nur 4.8%. Der vorletzte Platz gehört Zürich mit 6.1%, gefolgt von Neuchâtel mit 6.2%. Nicht überraschend entwickeln sich die Werte in den Grossstädten anders und sind geringer als in den Bergkantonen, sie unterstützen stabil den Arbeitsmarkt. × 3. 2. und 3. Platz für die Baubranche als wichtigster Arbeitgeber in vielen Kantonen Die Schweiz unterscheidet 19 Wirtschaftsbranchen, wobei in fast allen Kantonen das Verarbeitende Gewerbe, der Handel sowie das Gesundheits- und Sozialwesen die grössten Arbeitgeberbranchen sind – neben der Bauwirtschaft. In der Zentral- und in der Westschweiz ist die Baubranche einer der grössten Arbeitgeber, in den Kantonen Appenzell-Innerrhoden, Graubünden, Obwalden und Uri ist die Bauwirtschaft der zweitgrösste Arbeitgeber von allen Branchen, in Glarus und Schwyz belegt sie Platz 3. In der Mehrheit der Kantone gehört die Baubranche zu den Top 4 Arbeitgebern und in 21 der 26 Kantone unter Top 5. Ein hoher Anteil am BIP korreliert stark mit dem Beschäftigungsanteil. Dies ist eher wenig erstaunlich dort wo viel Gel investiert und ausgegeben wird, finden viele Menschen Anstellung, obschon es grosse Unterschiede zwischen den Kantonen gibt. × 4. 200'000 Franken an Bauausgaben pro Beschäftigten Im landesweitern Durchschnitt erwirtschaftete ein Angestellter der Baubranche 200'000 Franken an Umsatz im Jahr 2020. Im Bauhauptgewerbe lag dieser Wert bei 250'000 Franken, was teilweise den höheren Kosten für Personal und Maschinen geschuldet ist. Die Bauausgaben pro Beschäftigten variieren deutlich zwischen den Kantonen. Die Mindestschwelle scheint bei 150'000 Franken zu liegen, kein Kanton unterscheitet diese Schwelle. In Basel-Stadt und Uri wird hingegen doppelt so viel pro Kopf gestemmt – hier betragen die Bauausgaben pro Baubeschäftigten beinahe 300'000 Franken. Obschon im Tiefbau tendenziell mehr Umsatz pro Beschäftigten erwirtschaftet wird als im Hochbau, ist die Korrelation zwischen dem Tiefbau/Bauausgaben einerseits und Bauausgaben / Baubeschäftigten andererseits mit 14% sehr gering. Der Anteil des Tiefbaus an den Bauausgaben kann die Unterschiede zwischen den Kantonen daher nicht erklären. Eine Ursache für die grosse Variation zwischen den Kantonen dürfte in der Erfassung der Daten liegen: die Bauausgaben werden jenem Kanton zugerechnet, wo die Leistung erbracht wird. Die Beschäftigten werden nach dem Firmensitz des Arbeitgebers erfasst. Es besteht also die Möglichkeit, dass in den Kantonen Uri und Basel-Stadt zwar umsatzstarke Bauprojekte durchgeführt werden, die Leistung jedoch von einem guten Anteil an Beschäftigten erbracht wird, deren Arbeitgeber den Firmensitz in einem Nachbarskanton führt. × 5. Seit 10 Jahren ein hoher Beschäftigungsanteil Wenn man einen Blick auf die letzten 10 Jahre wirft, entwickelte sich der Anteil der Baubranche an der Beschäftigung regional sehr unterschiedlich: während einige Kantone einen abrupten Anstieg oder Rückgang erleben, kennen andere Kantone nur graduelle Veränderungen. Während die Beschäftigung in Zürich von 6.6% in 2011 auf 6.1% in 2020 abgenommen hat ist sie in Genf umgekehrt und von 6.0% auf 6.6% im selben Zeitraum gestiegen. Das sind entgegengesetzte Entwicklungen in zwei der grössten Wirtschaftszentren der Schweiz. Grössere Schwankungen von mehr als einem Prozentpunkt gibt es beispielweise bei Nidwalden, wobei die Beschäftigung ständig abgenommen von 10.6% im 2011 auf 9.1% in 2020 hat. Eine weitere Abnahme ist im Tessin zu verzeichnen, von 11% auf 9.8%. Auch in Uri ist trotz seiner schweizweiten Spitzenposition bei der Beschäftigung ein Rückgang 13.6% auf 12.1% zu beobachten. Der Anteil der Baubranche an allen Beschäftigten in der Schweiz ist sehr stabil, er betrug 8.2% im 2011 und lag eine Dekade später noch immer bei 8.1%. × 6. Die Löhne in der Baubranche bleiben hoch Wenn Medien über Löhne berichten, beziehen sie sich häufig auf Lohndaten vom Bundesamt für Statistik (BfS). Das BfS inkludiert in seiner Definition des Lohns Zuschläge, Sozialleistungen der Arbeitnehmer sowie den Anteil am 13. Monatslohn. Der Schweizerische Baumeisterverband erhebt jährlich die Lohndaten des Bauhauptgewerbes. Wenn der SBV seine Definition an jene des BfS angleicht, so zeigt sich folgendes Bild. Die Löhne des Bauhauptgewerbes bleiben 2020 wie schon im Vorjahr immer noch hoch im Vergleich zu anderen Branchen, was es der Baubranche ermöglicht, ihre Beschäftigten trotz der Corona-Pandemie zu halten. In allen Regionen ist der Medianlohn im Bauhauptgewerbe mindestens 10% höher als der Medianlohn über alle Branchen. Die grössten Unterschiede gibt es in Tessin mit 29%, in der Ostschweiz mit 20% sowie in der Zentralschweiz und Nordwestschweiz mit 17% bzw. 16%. × Über den Autor Luiza Maria Maniera [email protected] Artikel teilen
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