Bauwirtschaft nutzt Krisen als Chance

Anita Eckardt, Leiterin der Division Specialties von Implenia, ist Gast beim diesjährigen Tag der Bauwirtschaft. Sie bezeichnet das Schweizer Bauhaupt-gewerbe als stabil und zukunftssicher.

 

Gesellschaftliche Trends wie Urbanisierung, Energiewende sowie Investitionen in neue oder modernisierte Verkehrs- und Energieinfrastruktur würden auch in Zukunft dafür sorgen, dass das Bauhauptgewerbe auf eine hohe Nachfrage zählen kann, ist Anita Eckardt, Leiterin Division Specialties von Implenia überzeugt. «Umnutzungen, Renovierungen und energetische Sanierungen sind Herausforderungen, die wir mit unseren Kompetenzen in Entwicklung, Planung, Bau und Bewirtschaftung urbaner Gebäude und Quartiere bestens meistern können», sagt sie. Als einschränkend beurteilt sie langwierige, bürokratische Bewilligungsprozesse, die viel Zeit und Ressourcen beanspruchen und optimale Prozessabläufe erschweren. Eckardt: «In der Schweiz besteht ein grosser Bedarf an nachhaltigen Lösungen und effizienteren Prozessen.» Sie ist überzeugt, dass Unternehmen, die diese Herausforderungen proaktiv angehen und Innovationen vorantreiben, langfristig Erfolg haben werden.

Anita Eckardt tritt am Tag der Bauwirtschaft des SBV am 27. Juni in Lausanne an einer Podiumsdiskussion auf. Das Motto ist «Bauwirtschaft kann Krise». Was löst dieser Satz bei ihr aus? «Krisen – sei es durch wirtschaftliche Unsicherheiten, Materialengpässe, Fachkräftemangel oder erhöhte Anforderungen an nachhaltigeres Bauen – fordern uns heraus, innovativ zu bleiben.» Sie ist überzeugt, dass die Bauwirtschaft Krisen als Chancen nutzen kann, indem sie Kompetenzen gezielt einsetzt: «Bauunternehmen entwickeln neue Lösungen, integrieren innovative Technologien und verwenden nachwachsende Materialien, um nachhaltiger zu bauen.» Dass ihr Nachhaltigkeit besonders am Herzen liegt, verhehlt sie nicht. «Nachhaltigkeit wird zunehmend zu einer regulatorischen Anforderung, doch ich sehe nachhaltiges Bauen als essenzielle Notwendigkeit für die Zukunft der Branche», sagt sie. Die Bauwirtschaft müsse Lösungen entwickeln, um Ressourcen zu schonen, wiederzuverwenden und den CO₂-Ausstoss kontinuierlich zu reduzieren.

Wie wichtig sind Digitalisierung und KI für sie? Eckardt: «Digitalisierung und künstliche Intelligenz sind entscheidend, um Effizienz und Produktivität in der Bauwirtschaft zu steigern. BIM (Building Information Modelling), Automatisierung und datenbasierte Entscheidungen helfen dabei, den Projektablauf zu optimieren und Projekte in der gewünschten Zeit und Qualität umzusetzen. Ihre Aufgaben bei Implenia gefallen ihr. «Ich kann dazu beitragen, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln und die Branche voranzubringen. Die Zusammenarbeit mit unseren erfahrenen Teams mit umfassender Expertise, die unzähligen Möglichkeiten die Branche zu verbessern, Vorreiter zu sein sowie die Vielfalt der Projekte, machen meine Arbeit besonders spannend.»

 

Autor: Werner Schüepp

Anita Eckardt

Anita Eckardt ist seit Herbst 2019 Leiterin der Division Specialties von Implenia und in dieser Funktion auch Mitglied des Implenia Executive Committee. Zuvor war die Dänin COO beim Baustoffhandelskonzern CRH Swiss Distribution und in Führungsfunktionen bei Saint-Gobain, Bang & Olufsen und Grundfos tätig.

Tag der Bauwirtschaft

Hier können Sie sich an die diesjährige Ausgabe in Lausanne anmelden.

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Schweizerischer Baumeisterverband

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