«Bereit sein, sich stets weiterzuentwickeln»

In einer Gesellschaft, die sich schnell verändert, auch in technologischer Hinsicht, und angesichts eines Personalmangels, der Sorgen bereitet, wollten wir von unseren Mit-gliedern wissen, was die Mitarbeiter auf den Baustellen jetzt brauchen und wie sie es sich aneignen können.

 

Ursula Hinden, Leiterin Personal, Witschi AG, Langenthal (BE)

Um künftige Anforderungen zu erfüllen, müssen Mitarbeitende auf dem Bau die Fähigkeit besitzen, sich schnell und flexibel auf neue Arbeitsbedingungen und -methoden einzustellen, bei Problemen auf der Baustelle lösungsorientiert zu denken und vielleicht manchmal ihre Komfortzone zu verlassen. Sie müssen bereit sein, sich das Wissen aktueller Technologien sowie den Umgang mit nachhaltigen Materialien anzueignen.

Rena De Zanet, Geschäftsführerin, De Zanet AG, Kaltbrunn (ZH)

Das praxisbezogene Baufachwissen, das Baumaschinenwissen, handwerkliches Geschick und die Erfahrung sind von zentraler Wichtigkeit. Es braucht für eine gelungene Projektumsetzung auch künftig kollaboratives Arbeiten und zielpublikumsbezogene Kommunikations- und Verhandlungsfähigkeiten.

Renata Kuster, Geschäftsleitungsmitglied Blumbau AG, Wallisellen (ZH)

Kommunikation ist sehr wichtig. Die Digitalisierung kann die Persönlichkeit nicht ersetzen. Damit meine ich beispielsweise Anstand, Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit sowie Kritikfähigkeit. Nicht zu vergessen, die Motivation: Die beste Ausbildung nützt nichts, wenn sie fehlt.

Patrick Hofstetter, Inhaber und Geschäftsführer Hofstetter AG, Benken (SG)

Die Kompetenzen werden sich künftig nicht stark ändern. Für ein professionell erstelltes Sichtmauerwerk braucht es nach wir vor Handwerker, die mit ihren Händen anpacken können und das Auge fürs Detail haben. Die breit gefächerte Grundausbildung soll bleiben, denn sie hilft den Lernenden, ihre Stärken zu finden.

Bauführer und Abteilungsleiter Bau Künzi + Knutti AG, Adelboden (BE)

Die Digitalisierung auf dem Bau ist eine grosse Herausforderung. Sie sollte deshalb in die Ausbildung integriert werden in Form von Planhandhabung, Rapportierung, Vermessung sowie den allgemeinen Umgang mit neuen Technologien. Ebenfalls wichtig sind gute Kenntnisse der Kreislaufwirtschaft, des Recyclings sowie des umweltfreundlichen Bauens. Zudem muss der Maurerberuf durch folgende Zweiziel-Ausbildung aufgewertet werden: 1.-2. Lehrjahre = Monteur / Hochbauer mit QV, 3.-4. Lehrjahre = Maurer mit QV.

Über den Autor

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Pascal Gysel

Mediensprecher / Redaktor

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