Beton als Kohlenstoffsenke Donnerstag, 16.1.2025 | 06:00 ... Schweizerischer Baumeisterverband Baumeister 5.0 Digitalisierung Baumaterialien Beton als Kohlenstoffsenke Barbara Lothenbach, Professorin und Projektleiterin an der Empa, forscht zu Zementen, die dafür sorgen, dass Beton CO2 speichert statt emittiert. Zement ist ein sehr praktischer Baustoff und erfreut sich dementsprechend einer grossen Beliebtheit. Mehr als vier Milliarden Tonnen werden weltweit jährlich verbaut, Tendenz steigend. Bloss: Herkömmlicher Zement emittiert 700 Kilogramm CO2 pro Tonne, das ist nicht wenig. Entsprechend ist für das Klima die Herstellung von CO2-neutralem Zement wichtig. Bereits bekannt ist, wie das funktionieren könnte, indem nämlich statt Kalkstein Magnesiumoxid verwendet wird. Dieses fällt bei der Herstellung von Trinkwasser bei der Entsalzung von Meerwasser an oder kann aus bestimmten Geisteinen, den Magnesiumsilikaten, gewonnen werden. Magnesiumoxid lässt sich mit Wasser und CO2 zu Zement verarbeiten. Dabei wird mehr CO2 gebunden als emittiert, es handelt sich also um eine Kohlenstoffsenke.Ein tolles neues Material – jedenfalls in der Theorie. In der Praxis wirft diese Methode noch viele Fragen auf. Schliesslich steht fest, dass sich ein neues Verfahren nur dann durchsetzen kann, wenn der damit hergestellte Beton die gleichen Eigenschaften besitzt wie der bisherige. Ein Team rund um die Professorin Barbara Lothenbach forscht an der Empa dazu.«Der mit dem neuen Zement hergestellte Beton weist eine hohe Frühfestigkeit auf, das ist wichtig für die Praxis», so Lothenbach, «verarbeitet beträgt die Druckfestigkeit rund 25 Megapascal nach zwei Tagen. Wie wir festgestellt haben, schwindet der Beton weniger als herkömmliche Beton.. Trotz eines tiefen pH-Wertes ist der Korrosionswiderstand des neuen Betons genügend.» Die ältesten Proben, die das Team hergestellt hat, sind knapp fünfjährig. Mit digitalen Modellen wird vorherberechnet, wie sich die Stabilität des der Betons weiter entwickeln wird.Eine Herstellung von Beton mit Magnesiumoxid-Zement auf der Baustelle ist möglich.Lothenbach verrät, dass demnächst im Rahmen der Bauarbeiten am NEST – dort werden alternative Verfahren und neue Materialien in der Praxis getestet – eine Aussenwand mit dem neuen Zement betoniert werden soll. Das Stahlbewehrung kann im neuen Beton wie gewohnt verlegt werden.Lothenbach denkt, dass Beton, der mittels Zement aus Magnesiumoxid hergestellt wurde, ab 2028 2030 marktreif sein könnte. Ob er sich durchsetzen wird, hängt natürlich auch vom Preis und von der Verfügbarkeit von Magnesiumoxid ab. Über den Autor Susanna Vanek [email protected] Artikel teilen
Freitag, 9.8.2024 Baumaterialien | News Beton statt Barrique Zugegeben, ein Betonfassweinkeller mit überdimensionalen Beton-Eiern wirkt auf den ersten Blick exotisch. Doch wenn man bedenkt, dass der Wein in der...
Freitag, 2.8.2024 Baumaterialien | News | Umwelt & Nachhaltigkeit | Umwelt/Nachhaltigkeit «Die Verwertung von Mischabbruch hat ein grosses Potential» Eine kompromisslose Zirkularität und ein mineralischer Baustoffkreislauf des Hauses stehen im Geschäftsfokus der Eberhard Unternehmungen. Am 5. Kreislauftag,...
Montag, 22.4.2024 Baumaterialien | Baumeister 5.0 | Bautechnologien | News «Lehm hat ein grosses Potential» Im Interview erläutert der Bau- und Energieingenieur Wolfram Kübler, Geschäftsleitungsmitglied von WaltGalmarini, den Zusammenhang zwischen dem Bau...