Clever bauen statt Entwicklung verhindern

Eine vielseitige Tier- und Pflanzenwelt ist wichtig und soll durch die Siedlungsentwicklung nach innen gestärkt werden. Die Biodiversitätsinitiative würde jedoch vielerorts lokale Erfolgsrezepte verunmöglichen – ökonomisch wie ökologisch.

 

Für die Schweizer Baubranche ist der Erhalt der Biodiversität ein wichtiges Anliegen, das sich mit innovativen (Ersatzneu-)Bauten und erhöhten Ausnützungsziffern gut kombinieren lässt. Durch eine qualitätsvolle Siedlungsentwicklung nach innen lassen sich Grünräume sowie Tier- und Pflanzenwelten schonen und gleichzeitig der dringend benötigte Wohnraum schaffen.

Die Bundesverfassung verpflichtet Bund und Kantone bereits heute, für die dauerhafte Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen zu sorgen und dabei die natürliche Umwelt des Menschen vor schädlichen oder lästigen Einwirkungen zu schützen. Der Erhalt und die Förderung der Biodiversität finden in verschiedenen Bundesgesetzen Niederschlag. Weitere Regulierungen sind weder nötig noch sinnvoll.

Die Biodiversitäts-Initiative schiesst über das eigentliche Ziel hinaus. Sie würde diverse Bauprojekte (gerade in Tourismusregionen) verhindern. Zudem würde der Schutz von Ortsbildern, geschichtlichen Stätten sowie Natur- und Kulturdenkmälern weiter verschärft. Das baukulturelle Erbe müsste auch ausserhalb der Schutzobjekte im Ist-Zustand belassen werden. Für «erhebliche» Eingriffe in Schutzobjekte des Bundes (ISOS) müssten «überwiegende Interessen von gesamtschweizerischer Bedeutung» vorliegen. Kurz: die Initiative würde den Denkmalschutz zementieren anstatt in der Interessenabwägung mit der Innenverdichtung eine gleichwertige Gewichtung zuzulassen.

Deshalb empfiehlt der SBV, am 22. September die Biodiversitätsinitiative abzulehnen.

Nein zur extremen Biodiversitätsinitiative!

Bundesrat und Parlament lehnen die Biodiversitätsinitiative ab. Sie geht zu weit und schiesst über das Ziel hinaus. Weitere Argumente unter https://biodiversitaetsinitiative-nein.ch/.

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Romana Heuberger

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