Das Baugewerbe bleibt über die Jahre solid Die Bauausgaben bleiben trotz der Corona-Jahre hoch und tragen damit mehr als 9% zum BIP bei. Mehr als jeder 10. Lehrling in der Schweiz absolviert eine Lehre zu einem Bauberuf. Quereinsteiger sind eine Chance für das Bauhauptgewerbe. Mittwoch, 22.3.2023 | 08:00 ... Schweizerischer Baumeisterverband Baumeister 5.0 Konjunktur und Statistiken Zahlen und Fakten Das Baugewerbe bleibt über die Jahre solid Mithilfe der Grafik unten navigieren Sie durch die Geschichte. Klicken Sie auf die Ziffern. 1 1 2 2 3 3 4 4 5 5 1. Das BIP wächst, die Bauausgaben stagnieren In den letzten 40 Jahren haben sich das BIP und die Bauausgaben fast parallel entwickelt. Es gibt temporär Abweichungen, mal ist die gesamtwirtschaftliche Leistung schneller gewachsen, mal die Bauausgaben. In den 1980er und 1990er Jahren gab es grössere Unterschiede, seitdem haben sich die Differenzen aber weitgehend eingeebnet. Die Bauausgaben beziehen sich auf die gesamte Baubranche (Bauhauptgewerbe, Ausbaugewerbe sowie vor- und nachgelagerte Branchen). Die Bauausgaben stagnierten 2021 auf dem Niveau des Vorjahres, also gut 67 Mrd. Franken. Das BIP war 2020 wegen der Corona-Pandemie eingetrübt, der Lockdown führte zur Stilllegung ganzer Branchen. 2021 folgte aber eine starke Wiedereröffnung, welche dem BIP einen kräftigten Schub verlieh. × 2. Stolze Unterstützung für das BIP Damit tragen 2021 die Bauausgaben 9.1% zum BIP bei, ein Rückgang um 0.5 Prozentpunkte im Vergleich zu 2020, dennoch ein bemerkenswerter Beitrag der Baubranche, sie ist eine solide Säule für die Schweizer Wirtschaft. In den letzten 40 Jahren schwankte der Anteil der Baubranche am BIP zwischen 8.9% und 13.9%. Man beobachtet international, dass sich der Anteil der Bauausgaben in entwickelten Volkswirtschaften bei etwa 10% einpendelt. Auf Jahre mit einem etwas geringeren Anteil folgen jene mit überdurchschnittlichem Beitrag. × 3. Höhe Werte für die realen Bauausgaben in den letzten Jahren Möchte man verstehen, wie sich die Bauausgaben über die Zeit entwickeln, so muss man die Inflation berücksichtigen, da – vereinfacht gesagt – ein Franken wegen der Teuerung heute weniger Kaufkraft hat als noch vor ein paar Jahren. Bereinigt mal also die Bauausgaben um die Inflation – man spricht auch von realen Bauausgaben – so zeigt sich, dass man ab 2015 die grössten Investitionen und Unterhaltsausgaben der letzten 40 Jahre gesehen hat. Die Bauausgaben haben sich real um den Faktor 6 seit 1950 erhöht bzw. um den Faktor 1.4 gegenüber 1980. Seit 2015 gibt die Schweiz für den Bau jedes Jahr mindestens 65 Mrd. Franken aus. Da die Bevölkerung seitdem jedoch stärker gewachsen ist, darf man auf einen gewissen Nachholbedarf in den nächsten wenigen Jahren hoffen. Langfristig dürfte aber die Bevölkerung langsamer als in der Vergangenheit wachsen, weshalb auch das Tempo bei den Bauausgaben etwas nachlassen dürfte. × 4. Leichter Rückgang an Lernenden – die Fachkräfte nachhaltig unterstützen Rund 200'000 Personen in der Schweiz befinden sich in einer EFZ-Ausbildung. In den letzten Jahren war der Trend sinkend: Seit dem vorläufigen Höhepunkt im Jahr 2014 mit gut 210'000 Lernenden bewegt sich der Pegel nun bei etwa 197'000 Lernenden. In den nächsten Jahren ist jedoch wieder mit mehr Jugendlichen und infolgedessen mit 10% mehr Lernenden zu rechnen gemäss Prognosen des Bundesamts für Statistik. Die Lernenden sind gerade für das Gewerbe und auch die Baubranche sehr wichtig, stellen sie schliesslich den wichtigsten Rekrutierungspool für künftige Fachkräfte und Kader dar. Die Fachrichtungen Architektur und Baugewerbe bilden gemeinsam über 20.000 beziehungsweise 10% aller Lernenden in der Schweiz aus. Die Lernenden bleiben wichtig, damit auch künftig rege gebaut und das BIP gestützt werden kann. × 5. Quereinsteiger sind eine Chance für das Bauhauptgewerbe Von den gesamthaft 20.000 EFZ-Lernenden im Architekturbereich und im Baugewerbe befinden sich gut 6'500 im ersten Lehrjahr. 4’835 Lehranfänger im Baugewerbe und 1'566 in der Architektur haben sich 2021 für einen Bauberuf entschieden und eine EFZ-Lehre angefangen. Der Lieblingsberuf sowohl für die Männer als auch für Frauen: Zeichner. Auf dem zweiten Platz rangiert der Zimmerman für männliche Lehrling, während weibliche Aspirantinnen Malerin werden wollen. Der Maurer und der Strassenbauer, also die typischen Berufe des Bauhauptgewerbes, nehmen die Plätze 3 und 6 ein. Die Top 5 der Berufe vereinen mehr als die Hälfte aller Bau-Lehranfänger auf sich. Das Bundesamt für Statistik unterscheidet 37 EFZ-Lehrberufe in den Fachrichtungen Baugewerbe und Architektur. Es ist bekannt, dass der Maurerberuf seit mehreren Jahren rückläufige Lehranfängerzahlen aufweist. Die anderen Bauberufe bieten eine Gelegenheit für das Bauhauptgewerbe, verwandte Fachkräfte anzuwerben. Firmen des Bauhauptgewerbes haben einen Vorteil, wenn sie sich für solche Quereinsteiger öffnen und für sie attraktiver werden. Quereinsteiger aus verwandten Bauberufen, insbesondere nach der Lehre, aber auch mit FH- oder Uni-Abschluss werden ein wichtiges Mittel sein, um den Fachkräftemangel abzumildern. Quereinsteiger wie etwa Zeichner können sich schneller an die Arbeit und Prozesse im Bauhauptgewerbe gewöhnen als Arbeitnehmer ohne Ausbildung bzw. Erfahrung. Quereinsteiger können auf eine solide Ausbildung und Praxiserfahrung zurückgreifen, dank derer sie rasch produktiv und wertvoll für das Bauhauptgewerbe sind. × Über den Autor Luiza Maria Maniera [email protected] Artikel teilen
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