«Das war eine spezielle Baustelle» Mittwoch, 12.3.2025 | 06:00 ... Schweizerischer Baumeisterverband Baupraxis «Das war eine spezielle Baustelle» Bauen in der Stadt ist dynamisch und schnell, während Bauprojekte auf dem Land ruhiger ablaufen. Ein Vorurteil? Es gibt auch auf dem Land knifflige, bauliche Herausforderungen. Die Schnüriger Bau GmbH, 1952 in Sattel gegründet, ist eine Baufirma, wie sie oft auf dem Land anzutreffen ist. Der Familienbetrieb mit 11 Mitarbeitenden wird in dritter Generation von Andreas Schnüriger geleitet. «Mit unserem Team führen wir alle Ar-ten von Neubauten aus: Ein- und Mehrfamilienhäuser, Industrie- oder Landwirtschaftsbauten. Aber auch kleinere Aufträge wir beispielsweise Umbauten sowie Garage- oder Balkonanbauten gehören zu unseren Aufträgen», sagt er.Wo liegen beim Bauen die Unterschiede zwischen Stadt und Land? Neben den Bodenpreisen, die in Städten deutlich höher seien als auf dem Land, sind es laut Schnüriger die Auflagen rund um die Bauausführung. Diese seien in Städten restriktiver und es sind mehr Player involviert. Auf dem Land sei dies weniger der Fall.Allerdings kann es auf dem Land durchaus anspruchsvoll sein. Schnüriger nennt als Beispiel ein im vergangenen Jahr durchgeführten Kelleranbau eines denkmalgeschütz-ten Hauses. «Das war eine spezielle Baustelle, denn sie lag mitten in einem Dorf. Die sehr engen Zufahrten waren für uns eine Herausforderung.» Der Anbau startete mit dem Felsaushub. Wegen den Platzverhältnissen und den nahen Gebäuden samt Kirche und Friedhof kam Sprengen nicht in Frage, alles wurde zugespitzt. Die Installation begrenzte sich auf den Parkplatz vor dem Haus, auf dem ein Kleinstkran gerade so Platz fand. Schnüriger: «Da die Leistung des Krans für das Betonieren der Bodenplatte und der Decke nicht reichte, wurden diese Bauteile mit dem Förderband von der Strasse aus betoniert.»Als zweites Beispiel schildert er den Bau eines Einfamilienhauses, welches auf Wunsch der Auftraggeber grösstenteils schadstofffrei erstellt werden soll. «Dies heisst, dass jedes Material von der Bauherrschaft zuerst geprüft und dann freigegeben wird.» Um ein möglichst angenehmes Wohnklima zu schaffen, wurde dem Beton Pneumatit beigemischt, um den Beton zu vitalisieren, den Menschen oft als unangenehm empfinden. «Diese Bauweise setzt viel Vertrauen der Bauherrschaft in Unternehmer und Polier voraus, so dass viele Lösungen sich erst aus den laufenden Diskussionen während des Baus ergeben», erklärt Andreas Schnüriger. Es müssen, genau wie in der Stadt, beim Bauen auf dem Land Kompromisse gefunden werden, damit am Schluss der Spagat zwischen Qualität und Baubiologie gelinge. Autor: Werner Schüepp ©Schnüriger AG ©Schnüriger AG × Über den Autor Schweizerischer Baumeisterverband [email protected] Artikel teilen