Der Schlüssel liegt in der Natur: die Schale der Cashewnuss

Die Idee? Bitumen ohne Rohöl und ohne Raffinerien herzustellen. Genauer gesagt: aus der Schale der Cashewnuss.

Der Schlüssel liegt in der Natur: die Schale der Cashewnuss

Die Idee? Bitumen ohne Rohöl und ohne Raffinerien herzustellen. Genauer gesagt: aus der Schale der Cashewnuss. Dieser vermeintliche Abfall enthält nämlich eine wertvolle Flüssigkeit, die reich an Kohlenstoff ist. Dieser wurde durch die Pflanze in Form von CO2 aus der Atmosphäre gebunden. Wird daraus ein Bindemittel produziert – wie es b2square macht –, entsteht ein Produkt, das den Straßenbau revolutionieren könnte.

„Wir wollten immer ein technisch überlegenes Bitumen herstellen. “Dass unsere Rezeptur auch noch CO₂-negativ ist, ist am langen Ende ein glücklicher Zufall“, erzählt Frank.

 

 

Heute können wir damit einen Asphaltbelag herstellen, der netto null erreicht – oder sogar besser.

Frank H.W. Albrecht
Founder | CEO B2SQUARE GmbH

Erprobt auf Berner Busbuchten – Belastungstest läuft

Die Firma Weibel AG hat in Zusammenarbeit mit der Stadt Bern und dem Kanton Bern Asphalt aus BioBitumen bereits unter realen Bedingungen eingebaut – auf stark belasteten Busbuchten und einem Strassenabschnitt über Land. Das Ganze auf Baustellen im Spätherbst bei schon fast winterlichen Temperaturen. Der Test läuft und das Resultat bisher: einwandfreier Zustand, keinerlei Ausbrüche, keine Risse, keine Verformungen. Die Technik überzeugt voll und ganz.

Frank’s Zukunftsvision ist, dass jede Strasse künftig Bitumen mit genau den Eigenschaften erhält, die sie braucht – abgestimmt auf Belastung, Klima, Verkehrsaufkommen. Möglich machen soll das eine Kombination aus GPS-Daten, digitaler Planung und in-situ gemischten Bindemitteln. So erhält jeder Strassenmeter exakt das Bindemittel, das er wirklich braucht – von der Autobahnausfahrt bis zur Bergtunnel-Kurve.

Ein revolutioniertes Bitumen – auch für die Schweiz ein Gamechanger

Warum ist das für die Schweiz besonders spannend? Ganz einfach: Seit der Stilllegung der Bitumenproduktion in Cressier ist unser Land zu 100 % auf Importe angewiesen. Mit der  2-Komponenten Technologie von B2SQUARE könnte Bitumen dezentral produziert und lokal verarbeitet werden – ohne gefährliche Heisstransporte, mit besserer Planbarkeit und vor allem mit einem riesigen ökologischen Vorteil.

Denn: Rund 5 Millionen Tonnen Asphalt werden jährlich in der Schweiz verbaut – und verursachen dabei über 200’000 Tonnen CO₂. Allein durch den Wechsel des Bindemittels könnten davon bis zu 40% oder mehr eingespart werden. Ein gigantisches Potenzial, das wir jetzt nutzen müssen.

Vom Reden ins Handeln – und von der Vision zur Realität

Frank’s Appell ist klar: „Traut euch. Probiert es aus. Schaut es euch an. “Das Material ist da – und es funktioniert.”“

Die Branche braucht keine weiteren Studien, sondern mutige Entscheide und erste Schritte. Denn nur wenn Rohstoffe, Energie und Maschinen zusammenspielen, wird Netto-Null im Bau greifbar.

Und wer weiss? Vielleicht ist der Asphalt von morgen nicht nur tragfähig – sondern auch ein Speicher für unsere Zukunft.

 

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Über den Autor

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Mario Sülz

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