Die Baumeister-Gemeinden der Schweiz Mittwoch, 8.1.2025 | 07:00 ... Schweizerischer Baumeisterverband Baumeister 5.0 Konjunktur und Statistiken Zahlen und Fakten Die Baumeister-Gemeinden der Schweiz Von allen Gemeinden der Schweiz sind Winterthur und Zürich die Sieger der absoluten Bauaktivität. Das waadtländische Gollion steht ganz zuoberst bei der relativen Bautätigkeit. Schauen Sie selbst, wie Bau-freundlich Ihre eigene Gemeinde ist. Welche Gemeinde in der Schweiz ist am «Bau-freundlichsten»? Das Rating des SBV untersucht hierfür 2118 Gemeinden. Das Rating basiert auf vier Kriterien: Je höher die Bauausgaben und Investitionen in Infrastruktur, Anzahl neuer Wohnungen oder die Siedlungsfläche, desto besser der Rang einer Gemeinde beim jeweiligen Kriterium.Es liegt auf der Hand, dass sich grosse Städte absolut betrachtet grössere Ausgaben leisten können als kleine Dörfer. Deshalb wird neben einem absoluten Rating auch ein relatives Rating präsentiert, bei dem die Kriterien in Bezug zu einer anderen Grösse (z.B. Anzahl Einwohner) gestellt werden. Die beiden absoluten Sieger: Zürich und Winterthur Die Städte Zürich und Winterthur teilen sich beim absoluten Rating den ersten Platz.Die Stadt Zürich belegt bei drei der vier Kriterien den Spitzenrang. Sie hat 96 Milliarden Franken an Bauausgaben in den letzten 30 Jahren aufgewendet, Basel und Genf folgen weit abgeschlagen mit 38 bzw. 32 Mrd. Franken auf den Rängen zwei und drei. Winterthur erreicht mit 17 Mrd. Franken immerhin Platz 6.Zürich investierte 10 Mrd. Franken in die Verkehrsinfrastruktur. Das nahegelegene Kloten mit dem Flughafen bringt 6 Mrd. Franken auf die Waage und wird Zweitplatzierter bei diesem Kriterium. Winterthur mit 1 Mrd. Franken erreicht noch Platz 9. Beim Wohnungsbau liegt die Stadt Zürich mit rund 25’000 neuen Wohnungen auf Platz 1. Im nächstplatzierten Winterthur sind rund 6’500 neue Wohnungen entstanden, dies dürfte auch dem Einzugskreis der Wirtschaftsstadt Zürich zu verdanken sein.Beim letzten Kriterium jedoch, der Veränderung der Siedlungsfläche, belegt die Stadt Zürich nur den 15. Rang mit 124 zusätzlichen Hektar. Hier liegt die Stadt Winterthur schweizweit ganz vorne, sie hat 238 Hektar an zusätzlicher Siedlungsfläche geschaffen, vor allem durch die Umzonung von früher industriell genutzten Arealen. Der Sieger im relativen Rating: Gollion Dafür wurden die Bauausgaben und die Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur in Franken pro Einwohner gesetzt. Ferner wird nicht mehr die absolute Anzahl neuer Wohnungen betrachtet, sondern die relative Veränderung in Prozent, wie viele Wohnungen insgesamt 2022 mehr als 2013 zur Verfügung stehen. Zuletzt wird ausserdem die Flächenänderung der Siedlungsfläche in Prozent von 2018 gegenüber 1997 in Betracht gezogen.Bei dieser Betrachtungsweise dominieren nicht mehr die grossen Städte der Schweiz, sondern Gemeinden mit einigen mehreren Hundert Einwohnern. Namentlich belegen Gollion (VD), Gilly (VD) und Ecublens (FR) die ersten drei Plätze. Dabei handelt es sich um drei beschauliche Gemeinden mit viel Grünfläche und teilweise Rebbergen, die in der Peripherie von Lausanne anzufinden sind. Ohnehin fällt auf, dass acht der zehn bau-freundlichsten Gemeinden in der Romandie anzutreffen sind, in den Kantonen Waadt und Fribourg. Die beiden deutschschweizerischen Ausnahmen sind das bernische Niederönz (Rang 6) und Fläsch in Graubünden (Rang 9). Das zuvor bereits erwähnte Kloten erreicht als erste Stadt (mehr als 10’000 Einwohner) Rang 11. Die Stadt Zürich schafft im relativen Ranking nur Platz 966, Winterthur immerhin Platz 672. Gemeinsame Faktoren für die Bau-Freundlichkeit Die beiden Ratings lassen sich derart zusammenfassen, dass florierende Wirtschaftsstädte zwar zu den bau-freundlichsten Gemeinden gehören können, schliesslich ist ihre finanzielle Kraft die Grundlage für viele Bauaktivitäten. Aber solche Städte unterliegen auch Einschränkungen. So ist etwa das Bevölkerungswachstum eine entscheidende Grösse für die Bautätigkeit. Aufgrund eingeschränkter Platzverhältnisse kann dieser Zuwachs aber limitiert sein und erklärt, warum Genf beispielsweise nur den 18. Platz im absoluten Ranking erreicht, obwohl es sich um die zweitgrösste Stadt der Schweiz handelt. Einschränkend wirken noch weitere Faktoren wie etwa Einsprachen gegen Baugesuche und der Aufwand in dichtem Gebiet zu bauen, die gerade in Städten stark bremsend wirken, die aber aufgrund mangelnder Datenlage nicht im Ranking berücksichtigt wurden.Die kleineren Gemeinden im Einzugskreis der Wirtschaftsstädte hingegen unterliegen weniger solchen Beschränkungen und besitzen ausreichend Entwicklungsfläche. Die Bauprojekte in diesen Gemeinden entsprechen in der Regel einer solchen Grössenordnung, dass auch kleine und mittlere Bauunternehmen sie stemmen können. Dadurch sind die Gemeinden zusätzlich Bau-freundlich. Die Methodik hinter dem Rating Der SBV hat nach verfügbaren Daten auf Stufe Gemeinde gesucht, welche die Bauaktivitäten in den letzten Jahrzehnten erfassen. Um das Rating zu bilden, wurden die folgenden vier Kriterien verwendet:Bauausgaben in Mio. Franken von 1994 bis 2022 (relatives Rating: geteilt durch die Anzahl Bewohner 1994)Bauinvestitionen in die Verkehrsinfrastruktur in Mio. Franken von 1994 bis 2022 (relatives Rating: geteilt durch die Anzahl Bewohner 1994)Anzahl neu erstellter Wohnungen von 2013 bis 2022 (relatives Rating: Veränderung Anzahl Wohnungen in Prozent)Veränderung der Siedlungsfläche in Hektar im 2018 gegenüber 1997 (relatives Rating: Veränderung Fläche in Prozent)Jede Gemeinde hat für jedes Kriterium einen Rang erhalten. Indem man den Durchschnitt der Ränge bei allen Einzelkriterien bildet, gelangt man zur Gesamtwertung. Über den Autor Luiza Maria Maniera [email protected] Artikel teilen
Donnerstag, 16.1.2025 Bauberufe | News Faszination Gleisbau Lernende der login Berufsbildung AG arbeiten am Schweizer Schienennetz