Die Geschichte zweier Junior-Bohrmeister

Im Sommer 2019 haben Philipp Bösch und Gaetano Bandiera ihre Lehre als Grund­bauer erfolg­reich abge­schlos­sen. Deshalb ist es an der Zeit, einen Rück­blick auf die Lehr­jahre und die zwei unter­schied­li­chen Werde­gänge zu werfen.

Bereits vor zwei Jahren haben wir einen Einblick in den Alltag von Philipp Bösch erhal­ten und über den Lehr­be­ruf berich­tet. Mitt­ler­weile ist die Ausbil­dung beendet und in einem Rück­blick zeigt er uns, ob ihn der Beruf noch gleich begeis­tert wie zu Beginn seiner Lehre. Abwechs­lung und Verant­wor­tung gehören zum Alltag «Die Arbeit ist sehr viel­fäl­tig – kein Tag ist wie der andere», antwor­tet Philipp Bösch auf die Frage, was ihm am Beruf am meisten gefällt. Der erfolg­reich bestan­dene Abschluss zum Grund­bauer bildet das Funda­ment für einen abwechs­lungs­rei­chen Berufs­all­tag, der viel Verant­wor­tung beinhal­tet. «Das Schöne an der Grund­bauer-Ausbil­dung ist, dass man nicht nur als Hand­lan­ger unter­stüt­zend zur Hilfe steht, sondern bereits früh in der Lehr­zeit Verant­wor­tung erhält. Es macht Spass zu merken, dass man einen Beitrag dazu leistet, wenn etwas Neues entsteht.» Die Grund­bauer führen nicht nur Bohr­ar­bei­ten mit den grossen Maschi­nen aus – was Philipp auch nach drei Jahren noch am meisten Freude berei­tet – sondern bedie­nen und pflegen die Maschi­nen und führen auch kleine Repa­ra­tu­ren aus. Auch wenn es einfach klingt, ist es nicht nur ein Bohr­loch, das entsteht und mit Beton verfüllt wird. Als Grund­bauer werden auch Kennt­nisse zu den geolo­gi­schen Gege­ben­hei­ten benö­tigt, sodass auch im sehr schlam­mi­gen Unter­grund eine stabile Grund­lage für spätere Gebäude geschaf­fen werden kann. Die Arbei­ten in der Natur benö­ti­gen also ein umfas­sen­des Verständ­nis und Inter­esse, welches auch vor der heuti­gen Digi­ta­li­sie­rung nicht Halt macht: «Viele Arbei­ten werden analog ausge­führt, aber den Rapport erfas­sen wir digital mittels Tablet». Die erfass­ten Daten können dadurch in kürzes­ter Zeit verar­bei­tet werden. So kann der Baufüh­rer den aktu­el­len Stand der Mate­ria­lien und Tätig­kei­ten per Knopf­druck über­prü­fen, in der Werk­statt können die Daten für die Wartungs­pla­nung genutzt werden, das Perso­nal erhält aktu­elle, bereits erfasste Arbeits­rap­porte und die Bohr- und Ramm­pro­to­kolle dienen unter anderem der Quali­täts­si­che­rung (Hier erfah­ren Sie mehr über die Baustelle 4.0). Ein selte­ner Lehr­be­ruf mit Zukunft Gaetano Bandiera lebt seit neun Jahren in der Schweiz und kommt ursprüng­lich aus Italien. «Aufgrund der wirt­schaft­li­chen Lage in Italien ist es schwie­rig eine Arbeits­stelle zu finden. Ich wollte etwas lernen, das mir Freude berei­tet und es ermög­licht, einen Beitrag zum Gesam­ten zu leisten. So kam ich 2008 in die Schweiz.» Gaetano erhielt bereits nach kurzer Zeit als Tempo­rär­mit­ar­bei­ter bei der JMS-Gruppe eine Fest­an­stel­lung als Bohr­ar­bei­ter, die er bis 2017 ausübte. Danach star­tete er die zwei­jäh­rige Lehre zum Grund­bauer – welche er in der Erwach­se­nen­bil­dung nach­holte. «Der Beruf gefällt mir sehr, da ich mit verschie­de­nen Maschi­nen bohren, baggern und weitere Tätig­kei­ten ausüben kann. Zudem ist das Zusam­men­spiel zwischen dem Mate­rial und der Geolo­gie sehr span­nend.» Ob Gaetano und Philipp ihr Leben lang als Grund­bauer arbei­ten möchten, wird sich zeigen. Die Ausbil­dung ist selten und Grund­bauer sind Spezia­lis­ten, die auf dem Arbeits­markt gefragt sind. Doch es gibt auch inter­es­sante Weiter­bil­dungs­mög­lich­kei­ten – vom Vorar­bei­ter bis hin zum Baufüh­rer (weitere Infor­ma­tio­nen im Inter­view mit Daniel Schuler). Eine Lehre bei der JMS-Gruppe Die JMS-Gruppe beschäf­tigt jähr­lich bis zu 21 Lernende – davon acht als Grund­bauer bei der JMS RISI AG. «Wer Grund­bauer werden möchte, muss vor allem ein grosses Inter­esse an hand­werk­lich-tech­ni­schen Aufga­ben haben, sowie offen sein, immer wieder Neues zu lernen», erklärt Alex­an­dra Kriech, Leite­rin Perso­nal und Versi­che­run­gen bei der JMS-Gruppe. Da die Lernen­den zudem bei jeder Witte­rung draus­sen arbei­ten, sollte ihnen Wind und Wetter nichts ausma­chen. «Eine gute Gesund­heit sowie körper­li­che Kraft sind daher weitere Fakto­ren, die wir bei der Auswahl der Lernen­den berück­sich­ti­gen», sagt Alex­an­dra Kriech. Besu­chen Sie die JMS Website für weitere Infor­ma­tio­nen zur Lehre als Grund­bauer. Die JMS bietet auch Schnup­per­leh­ren an.

Eine Karriere auf dem Bau hat viel zu bieten. Um Fach­kräfte der Zukunft anzie­hen, ausbil­den und in der Branche halten zu können, kommt den Bauun­ter­neh­men eine zentrale Rolle zu. Auf den Baustel­len der einzel­nen Firmen entschei­det sich, ob inter­es­sierte Talente bleiben und zu Leis­tungs­trä­gern werden können. Viele Mitglie­der des SBV machen hier einen tollen Job. In der Berufs­wer­bungs­kam­pa­gne setzt der SBV bewusst auf gute Geschich­ten direkt aus den Unter­neh­men. Hat auch Ihre Firme ein tolles Projekt für Lernende? Nehmen Sie Kontakt mit uns auf und schi­cken Sie Bilder und Inputs an [email protected]

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Schweizerischer Baumeisterverband

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