Die Kreislaufwirtschaft braucht die Digitalisierung

Die Kreislaufwirtschaft bietet Bauunternehmen Chancen auf neue und vielversprechende Geschäftsmodelle. Sie bedingt aber eine digitale Transformation der Unternehmen.

 

«Wir erwarten, dass neue zirkuläre Geschäftsmodelle im Bau bis 2025 weltweit einen Markt von über 600 Milliarden Euro ausmachen werden. Dieser Markt wird jährlich um 12 Prozent wachsen. Der Hauptteil davon wird in Europa sein», lautet eine Einschätzung der Unternehmensberatung Roland Berger. In der Schweiz müssen künftig viele Um- und Ersatzneubauten erstellt werden. Um die Klimaziele und Netto-Null 2050 zu erreichen, muss die Sanierungsquote verdreifacht werden. Das Bauwerk Schweiz besteht aus 3,2 Milliarden Tonnen Baumaterial. Um die Ressourcen zu schonen und weil der Platz in den Deponien begrenzt ist, macht eine Wiederverwertung des Materials Sinn. Die Kreislaufwirtschaft bietet Bauunternehmen eine Chance. Doch wie schaffen sie es, diese wahrzunehmen und erfolgversprechende Geschäftsmodelle zu entwickeln?

«Die digitale Transformation kann als Hebel dienen», sagt Moritz Lüscher, Head of Digital beim SBV. «Das bedingt ein Zusammenspiel und ein Bekenntnis zur Kooperation von allen beteiligten Akteuren entlang der Wertschöpfungskette.» Die Digitalisierung führe aus der fragmentierten Bauweise in eine integrative Baukultur. Zudem stellt BIM die Daten des Objektes über die gesamte Lebensdauer des Gebäudes zur Verfügung, erleichtert so die spätere Wiederverwertung.

 

KI und Plattformen

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie die Digitalisierung die Kreislaufwirtschaft ermöglichen kann. Der erste Ansatz besteht darin, den Bauschutt zu verkleinern, etwa durch die Vorfertigung. Die Affentranger AG bietet 3D-Druck – siehe dazu auch Seite nebenan –, die Tripema AG lässt Roboter Backsteinelementwandelemente vorfertigen.

Eine weitere Möglichkeit sind Plattformen, die Aushub- oder Abbruchmaterial anbieten oder Bauteile und Elemente. Das Angebot hier wächst. Lüscher betont: «Firmen, die sich nicht oder zu spät mit der digitalen Transformation befassen, verpassen Chancen.»

 

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Über den Autor

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Susanna Vanek

Redaktorin / Spezialistin Kommunikation

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