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Digitalisierung sei Dank: Strassenbauer auf der Überholspur

Während sich die Digitalisierung in den letzten Jahren in zahlreichen Branchen rasch entwickelte, setzte sie sich im Bausektor nur mühevoll durch. Doch es geht voran, wie wir kürzlich an einer Veranstaltung von asphaltsuisse feststellen konnten.

 

Die Baustelle ist bekannt für körperliche, eintönige Arbeit, bei der jeder Handgriff sitzen muss. Um die Arbeiter zu entlasten, kommen immer mehr Maschinen zum Einsatz, darunter solche, die mit Tablets oder anderen elektronischen Hilfsmitteln gesteuert werden. Doch das Potential der Digitalisierung in der Baubranche ist noch lange nicht ausgeschöpft. Die Möglichkeiten, die vor Kurzem von zwei Experten im Rahmen einer Veranstaltung von asphaltsuisse in Bern aufgezeigt wurden, sind ein gutes Beispiel dafür.

 

Automatisierte Bauabläufe

Beide kennen den Alltag auf der Baustelle bestens, der eine als Anbieter von Lösungen, der andere als Baustellenleiter, und beide haben die Vorteile der umfassenden Digitalisierung einer Belagsersatzbaustelle inklusive der Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure aufgezeigt. Dabei handelt es sich um nichts weniger als eine Revolution in Sachen Effizienz, Qualität und Zuverlässigkeit des Strassenbaus. Die digitale Plattform, die Marcel Pilger, Geschäftsführer von Q Point AG, vorgestellt hat, ermöglicht die Vernetzung sämtlicher Akteure, vom Polier über die Transportfirma, deren Fahrer oder den Rohstofflieferanten bis hin zur Mischanlage. Ein komplett oder teilweise digitalisiertes Bauverfahren sowohl auf als auch abseits der Baustelle, bei dem sämtliche Fehler, Verzögerungen oder Missverständnisse rechtzeitig festgestellt und korrigiert werden können, da jeder Akteur, inklusive Bauarbeiter, den Projektfortschritt in Echtzeit verfolgen kann.

 

Eine von A bis Z optimierte Baustelle

Dies bestätigt Marcel Albisser, der zweite Experte und Mann der Praxis, der als Angestellter von WALO Bertschinger bei der Sanierung des Abschnittes der A1 zwischen Kirchberg und Kriegstetten die zahlreichen intuitiven Funktionen der verschiedenen Tools von Q Point direkt einsetzen konnte. «Die Einführung von BIM hat uns gezwungen, einige Prozesse anzupassen. Sowohl für meine Firma wie auch für mich selber war es der erste Kontakt mit dieser Art von Technologie. Da wir es pro Projektphase mit einer Fläche von rund 100 000 m2 zu tun hatten, haben wir uns entschieden, eine Partnerschaft mit der Firma Q Point einzugehen. Deren drei Produkte haben uns ermöglicht, den Arbeitsfortschritt zu überwachen, von der Planung über die Steuerung bis hin zum Belagseinbau, laufend unseren Bedarf an Belagsmaterial zu verfolgen und stets die richtige Temperatur der Mischungen und die Menge des von den Fertigungsmaschinen eingebrachten Belags im Auge zu behalten.»

 

Auf die Minute und den Zentimeter genau

«Dank der Auftragsüberwachung konnten wir uns stets vergewissern, dass alles korrekt geliefert und nichts vergessen oder aufgeschoben wurde. Zudem wussten wir dank den GPS-Daten immer, wo sich die Lastwagen mit dem Belagsmaterial gerade befanden. Dies ist ein nicht zu unterschätzender Vorteil auf einer Baustelle, die in mehrere Abschnitte unterteilt ist», erklärt der Profi. «Dank dieser digitalen Organisation konnten wir die Arbeiten nahtlos und harmonisch ausführen. Nun gut, natürlich können weder Staus noch der Ausfall eines Lastwagenfahrers vorhergesehen werden». Die Präzision dieser elektronischen Hilfsmittel erlaubte es Marcel Albisser gar, die Anzahl Fahrten jeder einzelnen Walze zu bestimmen. Er konnte auch überprüfen, ob der Belag homogen gewalzt wurde, um die optimale Fahrqualität zu garantieren. Die Autobahn des Erfolgs, quasi!

 

Hier geht es zum Guide to Digital Transformation 

Über den Autor

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Pascal Gysel

Mediensprecher / Redaktor

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