Dringend gesucht: eine bezahlbare Wohnung

Seit Jahren werden zu wenig Wohnungen gebaut. Die Bautätigkeit sinkt wegen Überregulierungen, Einsprachen und langer Bewilligungsverfahren. Die Folge: Das Angebot bleibt beschränkt, weshalb die Mieten weiter steigen. Gefordert ist die Politik.

Seit Jahren werden zu wenig Wohnungen gebaut. Die Bautätigkeit sinkt wegen Überregulierungen, Einsprachen und langer Bewilligungsverfahren. Die Folge: Das Angebot bleibt beschränkt, weshalb die Mieten weiter steigen. Gefordert ist die Politik.

Wer eine Wohnung sucht, hat es schwer. In der ganzen Schweiz ist Wohnraum ein rares Gut. Jährlich müssten 50 000 neue Wohnungen gebaut werden, um mit der Nachfrage Schritt zu halten. Doch gebaut wurden letztes Jahr nur 40 000. Dieses Jahr dürfte kaum besser werden. Nach UBS-Schätzung sind die Baubewilligungen gegenüber Vorjahr um fast 25 Prozent eingebrochen. Das hat negative Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt. Das vierte Jahr in Folge ist die Leerstandsquote in der Schweiz gesunken. Das Bundesamt für Statistik (BfS) rechnet vor, dass im Jahr 2020 noch 1,72 Prozent der Wohnungen leer standen. Heute sind es gerade noch 1,08 Prozent.

Keine freie Wohnung in 200 Gemeinden

Gemäss BfS ist der Leerstand in 18 von 26 Kantonen gegenüber Vorjahr nochmals gesunken. Wo freie Wohnungen fehlen, werden Angebot und Nachfrage am stärksten über den Mietpreis ausgeglichen. Zur Jahresmitte 2024 waren in rund 200 Gemeinden keine einzige Wohnung inseriert. In 400 weiteren Orten bewegt sich die Leerstandsquote zwischen 0,1 und 0,5 Prozent. Eine Wende ist derzeit nicht in Sicht. Die Baugesuche nehmen zwar wieder zu, aber die langen und komplizierten Bewilligungsverfahren verhindern den Wohnungsbau.

Dringender Handlungsbedarf

Der SBV fordert, dass endlich wieder mehr Wohnungen gebaut werden können. Dabei setzt er auf eine Verdichtung in den bestehenden Siedlungsgebieten. So lässt sich der Grünraum zu schützen und der Wohnungsbau voranzutreiben. Doch Wohnungsbau wird auf vielfältige Weise verhindert. Das Parlament hat zwar eine Lockerung der Lärmvorschriften beschlossen und diskutiert Massnahmen gegen querulatorische Einsprachen. Es braucht dringend weitere Schritte.

Der SBV fordert mehr und schnelleren Wohnungsbau

  • Planungs- und Bewilligungsverfahren verschlanken
  • Einsprachen auf das Wesentliche reduzieren
  • Ausnützungsziffern erhöhen
  • Grenzabstände verringern
  • Durchmischung von Arbeits- und Wohnzonen fördern
  • Abwägung von Interessen stärken

Mehr zur Agenda 125.0 des SBV erfahren.

Über den Autor

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Thomas Staffelbach

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