Ein Berg, ein Dorf, Schienenstränge und eine Dampflok, die ihre Runden dreht.

Ein Berg, ein Dorf, Schienenstränge und eine Dampflok, die ihre Runden dreht: Das ist Laszlo Majoros’ Welt. Der 16-jährige Strassenbauer steckt viel Herzblut in seine Modelleisenbahn.

Zum Glück gibts genug Platz im Haus der Familie Majoros in Würenlingen. Denn der 16-jährige angehende Strassenbauer Laszlo belegt gleich zwei Zimmer für sich – eins zum Schlafen und Hausaufgaben machen und eins für sein Hobby: Seine Modelleisenbahn. Und die ist ziemlich eindrücklich, denn mit einer Lok, ein paar Wagen sowie Weichen und Schienen ist es nicht getan. Laszlo hat seine ganz eigene Welt aufgebaut. Auf rund 20 Quadratmetern steht da ein ganzes Dorf, Aldi Supermarkt inklusive. Neben den Gleisen wächst ein Berg in die Höhe und ganz so, wie es in der Schweiz sein muss, führt eine Seilbahn die Wanderer nach oben auf den Gipfel. Auf den Strassen durchs Dorf fahren Autos und auch die Natur kommt nicht zu kurz: Es gibt jede Menge Bäume und auf einer eingezäunten Weide stehen ein paar Kühe.

DER WASSERTURM VON DORTMUND

Direkt neben dem Bahnhof steht ein alter Wasserturm. «Dieser Turm ist einem Original in Dortmund nachempfunden», erzählt Laszlo. «Ich habe ihn selber zusammengebaut und dann angemalt, damit er die Patina eines alten Gebäudes erhält.» Wie der richtige Turm aussieht, hat er sich auf Youtube angeschaut. Ein paar Meter neben dem Wasserturm steht eine Kirche.

«Diese Kirche sieht aus wie die von Saas Grund. Auch die habe ich selber gebaut.» Laszlos Modellwelt hat kein reales Vorbild – da steht ein deutscher Wasserturm neben einer Schweizer Kirche, und auch die kleine Ortschaft an den Gleisen hat Laszlo entstehen lassen, wie es ihm gefällt. «Oft kommen mir bei der Arbeit auf der Baustelle Ideen und die baue ich dann hier nach.» Denn natürlich gibt es auch ein, zwei Strassenbaustellen – das Dorf wird schliesslich in Schuss gehalten! Zwischen all den selber gebauten Gebäuden, Bäumen, Autos und Baustellen verlaufen die Schienen in einem perfekten Oval. Und darauf zieht eine alte Dampflok ihre Kreise – und eine Dampfwolke hinter sich her.


EIN INSIDER-MODELL FÜR 500 FRANKEN

Dampfloks sind Laszlos ganze Leidenschaft. «Mein Grossvater war Chefmechaniker bei der SBB. Er hat mir viel erzählt über Dampfloks, aber auch über diesel- und strombetriebene Loks. Irgendwann hat es mich gepackt!» Vor sieben Jahren hat Laszlo angefangen, sich für Modelleisenbahnen zu interessieren. Seine besondere Liebe gilt bis heute den klassischen Dampfloks. «Die aktuelle Lok hier ist ein Insider-Modell von Märklin, die gibt es nur in begrenzter Stückzahl. An die kommt man eigentlich nur, wenn man im Märklin-Club ist.» Da ist er zwar nicht dabei, hatte aber Glück: Sein Fachhändler verkaufte ihm das begehrte Stück für 470 Franken – die Flüssigkeit für die Dampferzeugung kostete noch einmal 50 Franken. «Ich habe schon relativ viel Geld in meine Anlage gesteckt», so Laszlo. Aber zum Glück kostet nicht alles so viel wie die limitierte Lok: Autos kauft er für zehn Franken das Stück, Bagger gibts für 20 Franken und den Lastwagen hat Laszlo für 45 Franken er-gattert. Und die vielen kleinen Menschen, die auf dem Perron stehen? «Die gibts im Hunderterpack für 30 bis 40 Franken.»

KREATIVITÄT GEFRAGT

Neben dem idyllischen Dorf mit Bahnhof gibt es noch eine zweite Welt: Die der Schmalspurbahn. Die tuckert durch eine dem Graubünden nachempfundene Berg-landschaft bis hin zum Fuss der Parsenn-Seilbahn. Diese befindet sich noch im Bau. Und dabei zeigt Laszlo Einfallsreichtum: Er konstruiert die Felslandschaft nämlich mit Fugenkitt, der normalerweise im Bade-zimmer zum Einsatz kommt. «Das Material trocknet nicht so schnell wie das für den Modellbau. So kann ich das Ganze in Ruhe formen.» Die Schmalspurbahn bedient Laszlo mit einem Trafo, die Dampflok hingegen ist digital gesteuert. «Mit der Steuerung kann ich zusätzlich auch die Geräusche und den Dampf einstellen.» Langer Pfiff, kurzer Pfiff und sogar der Lärm, der das Beladen der Kohle macht, dröhnen aus dem Zimmer. Und damit nicht genug: Dank dem eingebauten Dimmer kann Laszlo die ganze Bahnlandschaft in den Nachtmodus schalten – da ist dann alles in das Licht der Strassenlampen und der Beleuchtung entlang der Schienen getaucht.

Eine Karriere auf dem Bau hat viel zu bieten. Um Fachkräfte der Zukunft anziehen, ausbilden und in der Branche halten zu können, kommt den Bauunternehmen eine zentrale Rolle zu. Auf den Baustellen der einzelnen Firmen entscheidet sich, ob interessierte Talente bleiben und zu Leistungsträgern werden können. Viele Mitglieder des SBV machen hier einen tollen Job. In der Berufswerbungskampagne setzt der SBV bewusst auf gute Geschichten direkt aus den Unternehmen.

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Über den Autor

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Schweizerischer Baumeisterverband

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