Ein umweltfreundlicher Gebäudepark dank Sanierungen und Ersatzneubauten Gut für die Umwelt und die Baubranche: die Sanierungen und Ersatzneubauten senken die Umweltbelastung und erhöhen die Bautätigkeit und die Wohnqualität. Mittwoch, 6.4.2022 | 07:30 ... Schweizerischer Baumeisterverband Baumeister 5.0 Konjunktur und Statistiken Zahlen und Fakten Ein umweltfreundlicher Gebäudepark dank Sanierungen und Ersatzneubauten Mithilfe der Grafik unten navigieren Sie durch die Geschichte. Klicken Sie auf die Ziffern. 1 1 2 2 3 3 4 4 5 5 1. Ziel 1: Boden schonen Ersatzneubauten schonen die begrenzte, wertvolle Ressource Boden in der Schweiz. In einer Studie hat Wüest Partner die bewilligten Wohnneubauprojekte landesweit zwischen 2017 und 2019 untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass beim Bauen versucht wird, den Boden zu schonen. Sogar in der Peripherie entstehen die meisten Wohnungen (56%) nicht auf der «grünen Wiese», sondern durch Ersatzneubauten, Umnutzung oder Aufstockung. Dies überrascht, weil in der Peripherie mehr unbebaute Flächen zur Verfügung stehen als in den Städten und weil dank Home Office die Nachfrage nach Wohnraum in der Peripherie hoch sein dürfte. Der Trend ist unabhängig vom Gemeindetyp bemerkbar, die Ressource Boden wird geschont. Im Durchschnitt entstehen in der Schweiz rund 60% der Wohnungen auf schon bebautem Land. Man kann den Ersatzneubau wie folgt zusammenfassen: für 1 alte abgerissene Wohnung entstehen 2 neue Wohnungen mit 3 mal so viel Wohnfläche, und dabei werden 0 Quadratmeter zusätzliche Fläche verbaut. × 2. Ziel 2: Energie einsparen Ein weiteres Ziel von Ersatzneubauten ist es, den Energieverbrauch zu senken. Der Energieverbrauch des Gebäudeparks beträgt heutzutage 100 TWh pro Jahr, grob die Hälfte des Gesamtenergieverbrauchs in der ganzen Schweiz (222 TWh/a). Durch Ersatzneubauten liesse sich der Energiebedarf des Gebäudeparks von 100 auf 40 TWh/a senken, eine Reduktion um 60%. Selbstverständlich können aber nicht alle Gebäude gänzlich neu in einem kurzen begrenzten Zeitraum erstellt werden. Obwohl nicht so effizient wie Neubauten, tragen auch Sanierungen markant zu einer Senkung des Energieverbrauchs bei. Mit ihnen lassen sich zwar nicht 60, aber immerhin 43 TWh/a an Energie einsparen. Gemäss Energieforschung Stadt Zürich scheint der Ersatz von Fenstern sehr wirksam zu sein, denn in etwa 85% der Fälle, in denen alte durch neue Fenster ausgetauscht wurden, sinkt der Energieverbrauch. Um das Potenzial bestmöglich auszuschöpfen, empfiehlt das Bundesamt für Energie in einem Bericht zu den Hemmnissen für energetische Gebäudesanierungen die Förderung der Informationen und Beratung für die Hauseigentümer. Die meisten Eigentümer sollten laut dem Bericht über ausreichend finanzielle Mittel für energetische Sanierungen verfügen. Um entsprechende Investitionen zu motivieren, sollten die Qualitätsanforderungen zusammen mit Steuererleichterungen für energetische Massnahmen besser kommuniziert werden. × 3. Ziel 3: CO2-Emissionen reduzieren Je grösser der Umbau einer Wohnung, desto geringer die künftigen Treibhausgasemissionen. Wenn ein zweistöckiges Mehrfamilienhaus aus den 1970er Jahren nicht saniert wird, so entstehen etwa 10% der Emissionen durch Baumaterialien inklusive Haustechnik und gut 90% durch den laufenden Betrieb während der 100-jährigen Lebensdauer des Gebäudes. Zurückzuführen ist der hohe Anteil des Betriebs auf die schlechte Wärmeisolation und die Verbrennung von fossilen Energieträgern. Bereits durch eine kleine energetische Sanierung liesse sich der Betriebsaustoss um zwei Drittel reduzieren. Die Sanierungen erscheinen daher effizient. Mithilfe eines Ersatzneubaus sinken die Betriebsemissionen aber sogar auf nur 1/10 des ursprünglichen Werts. Bei einem Ersatzneubau steigen die Emissionen für Baumaterial und Haustechnik nur geringfügig von 10% auf 12%. × 4. Die Kraft des Recyclings Die Herstellung von Beton emittiert viel CO2. Der Einsatz von rezyklierten Baumaterial ist hier daher besonders wichtig, insbesondere im Kontext von Ersatzneubauten, weil sie mehr Material benötigen als Sanierungen. Der Transport zur und die Entsorgung auf der Deponie trübt die Umweltbilanz des Betons. Indem man aber den Beton wiederverwertet, erübrigt sich die Produktion von neuem Material unter Einsatz von Zement und Sand und Kies, was einer Gutschrift in der Umweltbilanz gleichkommt. Diese Gutschrift ist weit grösser als die Umweltbelastung infolge des Transports zur Aufbereitung und dem Einsatzort sowie die Wiederaufbereitung selbst. Während der nicht-wiederverwendete Primärbeton mit 46 Tausend Umweltbelastungspunkten pro Tonne zu Buche schlägt, fördert das Recycling die Umwelt mit netto -27.6 TUBP/t. × 5. Mit den Stoffströmen schwimmen Um die Vorteile der Kreislaufwirtschaft besser einschätzen zu können, sollte man auf die grossen Stoffströme achten. Obwohl Beton und Asphalt bei der Verwertung der Abfälle eher einen kleinen Nutzen pro Tonne zeigen, ist ihr Potential zur Reduzierung der Umweltschäden aufgrund ihrer schieren Menge erheblich. Landen der Asphaltabbruch und der Beton im Recycling statt auf der Deponie lassen sich rund 440 Mrd. Umweltbelastungspunkte einsparen. Das entspricht der Umweltbelastung von 1.2 Mrd. Kilometern Autofahrt. Ebenfalls bietet die direkte Wiederverwendung von Stahl und Aluminium grosses Reduktionspotenzial. × Über den Autor Luiza Maria Maniera [email protected] Artikel teilen
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