Eine Chance für die Baubranche und das Klima

Ausbau des grössten Fernwärmenetzes in der Schweiz

Das Ziel des Kantons Basel-Stadt ist klar: Bis 2037 soll die Stadt klimaneutral werden. Das hat die Bevölkerung der Stadt so an der Urne bestimmt. Ein ambitioniertes Vorhaben, bei dessen Umsetzung Profis aus dem Tiefbau eine Schlüsselrolle übernehmen.

 

Bis 2037 wird das Fernwärmenetz der Stadt Basel um 60 Kilometer ausgebaut. Dem Ziel «Netto Null» Treibhausgasemissionen wird die Stadt damit einen grossen Schritt näher sein. Das bedeutet viel Arbeit, unter anderem  im Tiefbau, weiss Evelyn Rubli. Sie ist Leiterin Wärme und Mitglied der Geschäftsleitung bei IWB, dem Unternehmen für Energie, Wasser und Telekommunikation im Kanton Basel-Stadt.

Mit dem derzeit 120 Kilometer langen Fernwärmenetz werden bereits 6’500 Kundinnen und Kunden versorgt. Dieses Netz soll bis 2037 um weitere 60 Kilometer wachsen, sodass bis zu 80 Prozent des Wärmebedarfs der Stadt durch Fernwärme gedeckt wird. Dafür investiert IWB fast eine halbe Milliarde Franken.

 

 

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Gegensätzliche Interessen
Doch wie funktioniert das überhaupt? «Das Fernwärmenetz ist wie eine riesige Zentralheizung», erklärt Evelyn Rubli. «Von zentralen Produktionsanlagen wie der Kehrichtverwertungsanlage wird Wärme erzeugt, die dann über ein Netz in die Gebäude fliesst, um dort zum Heizen und zur Warmwassererzeugung genutzt zu werden.» Der Bau dieser Infrastrukturen stellt besondere Anforderungen, zum Beispiel für den Ausbau des Netzes im Bereich des Tiefbaus.

Koordination und Rücksichtnahme auf verschiedene Interessen sind dabei essentiell:  «Da wir die Fernwärme meistens unter den anderen Werkleitungen bauen, graben wir in Bereichen, die lange unberührt waren, zum Teil über Jahrhunderte hinweg», sagt Evelyn Rubli. Das ist für Archäologen dann sehr interessant, daher wird in den Projekten Zeit für die Archäologische Bodenforschung einkalkuliert. Anwohnende und Gewerbetreibende hingegen wünschen sich eine schnelle Bauzeit, weil die Bauarbeiten verschiedene Einschränkungen mit sich bringen.

 

Hier müssen wir als Bauherrin geschickt abwägen und alle Interessen zusammenbringen.

Evelyn Rubli, Leiterin Wärme IWB

Der Koordinationsaufwand für Bauprojekte auf der Allmend ist gross, denn neben den Fernwärmeleitungen werden oft auch Tramgleise und Strassenoberflächen erneuert und bestehende Leitungen für Strom oder Wasser werden ersetzt. Das funktioniert dank des guten Zusammenspiels zwischen IWB, den Basler Verkehrs-Betrieben und dem Basler Bau- und Verkehrsdepartement gut.

 

 

 

Eine Branche mit Zukunft
Mittendrin: Die Profis aus dem Tiefbau. Sie heben Gräben aus, um die neuen Fernwärmeleitungen unter die Erde zu bringen und sind damit direkt an der Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft beteiligt. Dabei nutzen sie Bagger, Schaufeln und schwere Maschinen, um Rohre zu verlegen, die für die nachhaltige Energieversorgung der Zukunft notwendig sind. Strategisch geht IWB beim Ausbau des Fernwärmenetzes so  vor, dass sie zuerst die grossen Transportleitungen bauen. Damit stellt IWB sicher, dass genügend Wärme in ein Quartier fliesst, bevor zusätzliche Liegenschaften an die Fernwärme angeschlossen werden.

 

 

Evelyn Rubli kann auch die Perspektive der Bauprofis im Untergrund einnehmen. Sie kennt den Tiefbau aus eigener Erfahrung. Sie begann ihre Karriere mit einer Berufslehre als Tiefbauzeichnerin und studierte später Bauingenieurwesen. Heute ist sie dafür verantwortlich, dass in Basel bis 2037 ein Fernwärmenetz steht, das einen Grossteil der Gebäude erreicht und die Kundinnen und Kunden von IWB auf diese erneuerbare Heizung umsteigen können. «Die Baubranche bietet jungen Menschen viele Entwicklungsmöglichkeiten», sagt sie. «Das sieht man an meinem Beispiel».

 

Eine Karriere auf dem Bau hat viel zu bieten. Um Fachkräfte der Zukunft anziehen, ausbilden und in der Branche halten zu können, kommt den Bauunternehmen eine zentrale Rolle zu. Auf den Baustellen der einzelnen Firmen entscheidet sich, ob interessierte Talente bleiben und zu Leistungsträgern werden können. Viele Bauunternehmen machen hier einen tollen Job. In der Berufswerbungskampagne setzen wir bewusst auf gute Geschichten direkt aus den Unternehmen.  

 

Hat auch Ihre Firma ein spannendes Projekt? Nehmen Sie Kontakt mit uns auf und schicken Sie Bilder und Inputs an [email protected] 

Über den Autor

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Petra Stocker

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