Eine Umstellung, die viele Chancen eröffnet

Im Sommer starten Maurer/in EFZ und Maurer/in EBA mit einer neuen beruflichen Grundbildung. Timo Gisi, Geschäftsführer der Karl Gisi AG, sagt, wie sich seine Lehrfirma auf die Lehrlinge vorbereitet.

Die Grundbildung Maurer/in EFZ und Maurer/in EBA wurde einer Totalrevision unterzogen, die Lehre wird praxisorientierter. «Die revidierte Grundbildung soll mehr junge Leute dazu begeistern, den Maurerberuf zu erlernen, Freude an ihm zu gewinnen und dem Fachkräftemangel auf den Baustellen entgegensteuern», sagt Timo Gisi. Der Maurerberuf leide nach wie vor unter einem etwas negativen Image: Man ist zu allen Jahreszeiten dem Wetter ausgesetzt und der Beruf ist körperlich anstrengend. Andererseits gibt es Vorteile: Man arbeitet an der frischen Luft, muss nicht den ganzen Tag lang im Büro sitzen, kann sich bei der Arbeit auspowern und sieht am Feierabend das Resultat seiner Tätigkeit. Moderne Baubetriebe legen viel Wert auf das Wohl der Mitarbeiter, so dass auch der körperliche Verschleiss nicht mehr so gross ist wie früher.

Die neue Grundbildung bringt einige Veränderungen für die Lehrfirmen mit. «Diese gilt es zu bewältigen, um gemeinsam mit den Berufsschulen und den überbetrieblichen Kursen die beste Ausbildung für die Lernenden zu garantieren», sagt Gisi. Er schätzt an der neuen Grundbildung die vielen Vorteile, vor allem dass die Lernenden stärker als bisher in die Arbeit eingebunden werden. «Sie sind nicht mehr einfache Handwerker auf der Baustelle, sondern müssen selbst Arbeiten vorbereiten, organisieren und ausführen. Dies stärkt ihre Selbstständigkeit, Motivation und Eigenverantwortung.»

In der Karl Gisi AG starten im kommenden Sommer zwei Maurerlehrlinge. «Am ersten Arbeitstag werden sie in den Arbeitsalltag eingeführt und lernen das Team kennen. Zusammen mit dem Berufsbildner werden einzelne Baustellen besucht.» Weil die Karl Gisi AG ein sehr familiärer Betrieb sei, funktioniere die Eingliederung ins Team gut. Was erwartet die Lernenden? «Wir geben ihnen pro Jahr mehrere praxisnahe Aufträge, die sie eigenständig umsetzen und dokumentieren müssen.» Ziel ist es, den Lernenden aufzuzeigen, was alles hinter einem Auftrag steckt, beginnend mit der Arbeitsvorbereitung und Materialbestellung bis hin zur Ausführung und Rapportierung.

Was rät er Firmen, die wegen den Neuerungen ein wenig verunsichert sind? «Es ist sicher eine Umstellung, aber in erster Linie auch eine Chance. Wichtig ist, dass die Lehrfirmen dem Ganzen offen gegenüberstehen und von Beginn weg versuchen, die Neuerungen möglichst optimal umzusetzen.»

Über den Autor

pic

Schweizerischer Baumeisterverband

[email protected]

Artikel teilen