Einen Monat lang autofrei Montag, 15.7.2024 | 14:48 ... Schweizerischer Baumeisterverband Der SBV Tour d'horizon Mobilität Einen Monat lang autofrei In der Stadt Winterthur die «31 Days Challenge». Gesucht sind Winterthurer, die einen Monat lang auf ihr Auto verzichten. 800 machen mit. Dafür erhalten sie im Gegenzug während dieser Zeit ein Schnupper-GA und Zugang zu E-Bikes und Mobility-Carsharing. Häufig ist es so, dass in Familien das Auto nur ab und zu gebraucht wird, sei es aus Gewohnheit oder nur für kurze Strecken zum raschen Einkaufen. Die Folge: Überfüllte Strassen, Stress und Umweltbelastung. Die Mobilität der Zukunft liegt im intelligenten Mix der verschiedenen Verkehrsmittel. Wie fühlt es sich an, auf das eigene Auto zu verzichten? In Winterthur können rund 1000 Interessierte bei der «31 Days Challenge» ihre klimaneutrale Mobilität testen: Während 31 Tagen lassen Winterthurerinnen und Winterthurer ihr privates Auto stehen und bekommen dafür einen Monat lang ein Schnupper-GA, ein E-Bike- und Zugang zur Mobility-Carsharing-Flotte. Das Projekt verfolgt das Ziel, die Stadtbevölkerung zum Umsteigen zu animieren. Die Folge: überfüllte Strassen, Stress und unnötige Umweltbelastung. Die Mobilität der Zukunft liegt im intelligenten Mix der verschiedenen Verkehrsmittel. In Winterthur liegt der Anteil der Autos am Gesamtverkehr höher als in anderen Deutschschweizer Städten. So macht der motorisierte Individualverkehr mit Start oder Ziel auf Stadtgebiet 38 Prozent des Gesamtverkehrs aus, in der Stadt Zürich sind es nur 28 Prozent. Rund die Hälfte der direkten Treibhausgasemissionen auf dem Stadtgebiet von Winterthur stammen zurzeit aus dem Verkehr. Die Mobilität ist ein zentraler Faktor im Klimaschutz. Die Stimmbevölkerung Winterthurs hat sich für das Klimaziel Netto-Null bis 2040 ausgesprochen. Dieses Ziel kann nur erreicht werden, wenn mehr Personen zu Fuss gehen gehen, aufs Velo steigen oder mit dem ÖV reisen. Stadtverträgliche Mobilität Wie reagierte die Bevölkerung auf die 31-Days-Kampagne? «Gleich nach Bekanntmachung der Kampagne haben sich mehrere Hundert Personen für die Challenge registriert. Derzeit machen über 800 Personen mit. Eine grosse Mehrheit der Teilnehmenden berichtet positiv über ihre Erfahrung», sagt Lukas Schmid, Departement Sicherheit und Umwelt der Stadt Winterthur. Viele Teilnehmende würden die Challenge als eine Bereicherung erleben, für eine Person war die Zeit ohne Auto sogar ein «Glücks-Experiment». Schmid: «Vier von zehn Strecken innerhalb der Stadt legen die Winterthurer mit dem Auto oder dem Motorrad zurück. Die Hälfte dieser Fahrten ist kürzer als fünf Kilometer. Solche kurzen Strecken können gut auch mit dem Velo, dem ÖV oder zu Fuss zurückgelegt werden.» Für eine funktionierende, stadtverträgliche Mobilität brauche es eine Veränderung bei der Verkehrsmittelwahl – weniger Autos auf der Strasse, mehr flächeneffiziente, umweltschonende und multimodale Mobilität. Die 31-Days-Kampagne ermögliche den Teilnehmenden durch Ausprobieren zu erfah-ren, welche Vorteile ein Leben ohne Auto biete. Sei dies zum Beispiel neu gewonnene Zeit zum Lesen im ÖV, Fitness dank regelmässigen Velofahrten oder weniger Stress im Stau oder bei der Parkplatzsuche. «Der Entscheid, auf das eigene Auto zu verzichten, wiegt für viele schwer», sagt Lukas Schmid, «die Kampagne kann mit ihrem attraktiven und unverbindlichen Angebot deshalb helfen, Hürden abbauen.» Testlauf in Bern Der «31 Days Challenge» in Winterthur ging im vergangenen Jahr ein Testlauf in Bern voraus, mit 100 Personen allerdings in deutlich kleinerem Rahmen. In Winterthur wird die Kampagne nun in grösserem Massstab durchgeführt. Die Durchführung der Challenge wird von der Genossenschaft «42hacks» umgesetzt und ist durch Partnerorganisationen finanziert. Die Stadt Winterthur unterstützt die Kampagne finanziell mit einem Beitrag von 320 000 Franken. Die Ergebnisse aus Bern sind vielversprechend: Knapp jeder dritte Haushalt (27 Prozent) verkaufte während oder unmittelbar nach der Challenge mindestens ein Auto. Werner Schüepp Über den Autor Schweizerischer Baumeisterverband [email protected] Artikel teilen
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