Es gibt viel zu tun Dienstag, 21.1.2025 | 06:00 ... Schweizerischer Baumeisterverband Politik & Medien Agenda 125.0 Es gibt viel zu tun Angesichts des starken Bevölkerungswachstums im Kanton Waadt freut sich Jean-Luc Jaquier, Vizepräsident der Fédération vaudoise des entrepreneurs (FVE; Waadtländer Baumeisterverband), über die fünf laufenden Agglomerationsprogramme, fordert aber weitere Anstrengungen, um den Bedarf an Wohnraum zu decken.Herr Jaquier, wir befinden uns in Ihren Geschäftsräumen im Flon-Viertel, wo bald die Tramlinie verlaufen wird. Wie beurteilen Sie die Entwicklung in West-Lausanne?Generell gut. Schliesslich gilt es, einer starken Nachfrage nach Mobilität und Wohnraum gerecht zu werden. Zwischen Lausanne et Morges liegt die Leerwohnungsziffer deutlich unter der 1,5-Prozent-Schwelle, ab der man von Wohnungsknappheit spricht. Im Bezirk Lausanne-West beträgt sie Schätzungen zufolge sogar nur 0,47 Prozent. Durch die entsprechende städtebauliche Entwicklung und neue Infrastruktur erhalten Bauträger, Kanton und Gemeinden nun die Möglichkeit zu bauen, was die Situation etwas entschärft.Das reicht allerdings noch nicht aus.Genau. Um dem Bedarf gerecht zu werden, müsste viel mehr gebaut werden. Laut Kanton fehlen im Waadtland pro Jahr zwischen 500 und 1000 neue Wohnungen. Wenn man davon ausgeht, dass die Zuwanderung in den nächsten Jahren noch zulegt – 2040 dürfte die Schweiz 10 Millionen Einwohner haben –, wird sich dieser Rückstand nie aufholen lassen. Ausserdem ist dies für die Waadtländer Baubranche nicht die einzige Herausforderung. Der neue Entwurf des Energiegesetzes (LVLEne) verlangt, den Gebäudebestand energetisch zu sanieren. Dafür gilt es genügend qualifizierte Arbeitskräfte zu finden.Mit «Génération Z» hat die FVE soeben erst ein geeignetes Instrument hierfür auf den Weg gebracht.Richtig. Dabei handelt es sich um ein Pilotprojekt für eine neue duale Ausbildung, die sich an die Jugendlichen von heute richtet. Das können auch diejenigen sein, die ein Gymnasium besuchen könnten oder vorzeitig abgehen, was 30 Prozent der Fälle ausmacht. 15 Prozent von ihnen haben überhaupt keinen Abschluss. Wir hoffen, so die Zahl unserer Auszubildenden um 10 bis 20 Prozent zu erhöhen. Der für Bildungsfragen zuständige Staatsrat Frédéric Borloz unterstützt uns hier voll und ganz. Und die jungen Leute interessieren sich jedenfalls für die laufenden Arbeiten. Manche schauen sich die Baustellen an, dann rede ich mit ihnen. Vielleicht kann ich so mehr von ihnen für Bauberufe begeistern, denn da besteht grosser Bedarf. Wir brauchen nicht nur Akademikerinnen und Akademiker, sondern auch Leute, die unseren Kanton und unser Land weiterentwickeln und gestalten.Dieses Jahr findet Ende Juni der Tag der Bauwirtschaft im Kanton Waadt statt, auf dem Campus der EPFL. Kann dieses Event, das die FVE mitveranstaltet, durch die Vernetzung mit der Politik, Mitgliedern weiterer SBV-Sektionen und anderen Anspruchsgruppen zu besseren Rahmenbedingungen für den Schweizer Wohnungsbau beitragen?Neben der Anwesenheit von Frau Isabelle Moret, der für Wirtschaft zuständigen Staatsrätin des Kantons Waadt, möchten wir Gesprächsrunden mit Politikerinnen und Politikern sowie Gemeinde- und Stadtpräsidenten organisieren, um sie für die Probleme der Baubranche zu sensibilisieren. Auch der Austausch mit den anderen Kantonen wird sicherlich interessant sein. Zudem müssen wir bei der grossen Problematik der Oppositionen und der bürokratischen Hindernisse bei Neubauprojekten vorankommen. Momentan haben Investoren kein Interesse mehr, Grundstücke ohne Baubewilligung zu kaufen, und wenn doch, dauert es zu lang, bis gebaut werden kann. Ganz zu schweigen von den Volksinitiativen, die sich in den letzten Jahren in den Gemeinden gegen grosse Projekte richteten. Bauträger überlegen es sich gut, bevor sie einen solchen Schritt wagen. Das Dilemma unserer Branche im Kanton ist, dass wir bauen müssen, noch dazu in einem Umfeld der Unsicherheit, und dass wir innert 15 Jahren die energetische Sanierung umsetzen müssen. Selbst wenn diese Herausforderungen gross sind, liegt es in der DNA des Unternehmers, einen Weg zu finden, um sie zu meistern. Über den Autor Pascal Gysel [email protected] Artikel teilen
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