Fit für die Zukunft

Die berufliche Grundbildung für Maurer/in EFZ und Maurer/in EBA wird dank der Totalrevision praxisorientierter und den neuen Anforderungen der Baubranche gerecht. Im Sommer dieses Jahres starten die ersten Lernenden mit der neuen beruflichen Grundbildung. Doch was bedeutet das für die Lehrbetriebe?

«Die Baubranche befindet sich im ständigen Wandel – dies spüren auch die Lernenden. Neue Baumaterialien, Technologien und Arbeitsprozesse erfordern von ihnen eine kontinuierliche Weiterentwicklung ihrer Handlungskompetenzen. Im Bauhauptgewerbe sei eine fundierte und zeitgemässe beruflichen Grundbildung entscheidend, um der wachsenden Komplexität moderner Bauprojekte gerecht zu werden», sagt Rosario Christoph Gross, Leiter Grundbildung beim SBV.

Totalrevision der beruflichen Grundbildung

Die Branche hat in den vergangenen Jahren die beruflichen Grundbildung für Maurer/in EFZ und Maurer/in EBA modernisiert, neu und praxisorientiert ausgerichtet und einer umfassenden Totalrevision unterzogen. Seit Herbst 2024 wurden in der ganzen Schweiz die Berufsbildungsverantwortlichen aus den drei Lernorten – Lehrbetrieb, Berufsfachschule und überbetrieblicher Kurs – über die Änderungen und Neuerungen informiert und entsprechend geschult.

Neue Lerninhalte fördern die Selbstständigkeit.

«Den Lernenden werden nicht nur einzelne handwerkliche Fertigkeiten vermittelt. Neu erwerben sie Fach-, Methoden-, Selbst- und Sozialkompetenzen», erklärt Gross. «Die handlungsorientierte Umgestaltung der beruflichen Grundbildung fördert das eigenverantwortliche Handeln. Die Lernenden werden im Lehrbetrieb genauso ausgebildet, wie es der Markt verlangt. Dies führt zu besser qualifizierten Arbeitskräften, die den aktuellen und zukünftigen Anforderungen im Bauhauptgewerbe gewachsen sind.»

Praxisaufträge als Kernstück der neuen beruflichen Grundbildung

Durch die Totalrevision sind die Lehrbetriebe verpflichtet, ihren Lernenden jährlich fünf sogenannte Praxisaufträge zuzuweisen. Diese Praxisaufträge orientieren sich am Arbeitsalltag und werden von den Lernenden eigenständig umgesetzt. Ziel ist es, handwerkliche Fertigkeiten und Fachwissen aufzubauen sowie die Handlungskompetenzen in der Praxis zu stärken. Berufsbildner/innen begleiten die Lernenden dabei und fördern ihre Eigeninitiative und Selbstständigkeit. «Die Praxisaufträge sind neu ein zentraler Bestandteil der beruflichen Grundbildung für Maurer/in EFZ und Maurer/in EBA sowie der Lehrabschlussprüfungen», betont Gross.

Vorteile für Lehrbetriebe und Baubranche

Gross zeigt sich von den neuen Ausbildungsinhalten überzeugt: «Die neuen Lerninhalte fördern die Selbstständigkeit und das zielorientierte Handeln der Lernenden. Für die Lehrbetriebe bedeutet dies, dass junge Maurer/innen EFZ und Maurer/innen EBA früher Verantwortung übernehmen können, weil sie gezielter auf die Herausforderungen in der Praxis vorbereitet werden. Das mache die Lernenden zu motivierten und kompetenten Arbeitskräften, die den Anforderungen des modernen Bauhauptgewerbes gerecht werden. Auf diese Weise wird ihre Arbeits- und Marktfähigkeit deutlich gesteigert.»

 

Autor: Werner Schüepp

Über den Autor

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Schweizerischer Baumeisterverband

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