Flexible Arbeitszeiten in den Bergen benötigt

Aufgrund der Bodenbeschaffenheit und des Wetters ist Bauen in den Bergen schon ein anderes Kaliber als im Flachland. Was aber macht diese Baustellen laut unseren Mitgliedern noch einen Tick spezieller?

Aufgrund der Bodenbeschaffenheit und des Wetters ist Bauen in den Bergen schon ein anderes Kaliber als im Flachland. Was aber macht diese Baustellen laut unseren Mitgliedern noch einen Tick spezieller?

 

Odilo Gamma, Verwaltungsratspräsident Gamma Bau AG, Schattdorf (UR)

Das Bauen in den Bergregionen ist stark geprägt durch die ständig ändernden Witterungsverhältnisse und die damit verbundenen kurzen Bau- und Einsatzzeiten über den Sommer. Deshalb benötigen wir im Bauhauptgewerbe flexible Arbeitszeiten, welche auch diesem Umstand Rechnung tragen.

Philippe Métrailler, Geschäftsführer von Philippe Métrailler SA, Evolène (VS)

In den Bergen ist jede Baustelle anders. Es braucht viele Überlegungen und man muss ständig alles genau prüfen. Auch der Boden ist speziell: Die Aushub- und Abbrucharbeiten sind sehr aufwändig.

Wegen des Wetters kann man im Winter nicht arbeiten. Darum haben Unternehmen keine andere Wahl, als ihre Mitarbeitenden ab Mitte Dezember zu entlassen. Für mich als Chef ist das keine schöne Aufgabe.

Jonas Giezendanner, Mitglied der Geschäftsleitung E. Weber AG, Wattwil (SG)

Der Bau der neuen Säntis-Schwebebahn verlangt uns viel ab: Die Transporte erfolgen per Bahn, während der Gästebetrieb normal weiterläuft. Dazu kommen rasche Wetterumschwünge und anspruchsvolle geologische Verhältnisse. Umso wichtiger ist eine besonders sorgfältige AVOR.

Andreas Schnüriger, Geschäftsführender Inhaber, Schnüriger Bau GmbH, Sattel (SZ)

Die Versorgung einer Baustelle in den Bergen bedeutet eine echte Challenge. Häufig fehlt es an einer zuverlässigen Erschliessung mit Strom und Wasser, und wenn diese vorhanden ist, sind die Kapazitäten meist begrenzt.

Ähnlich problematisch gestaltet sich die Zufahrt: Selbst, wenn eine Strasse zum Bauobjekt führt, sind Einschränkungen hinsichtlich Abmessungen oder Gewicht der Fahrzeuge keine Seltenheit.

Robert Fortunati, Geschäftsführer Poor Suisse AG. Altdorf (UR)

Das Bauen in den Bergen ist eine wahrhaft einzigartige Herausforderung, die uns immer wieder aufs Neue fordert und sehr gute Planung wie auch viel Improvisation notwendig machen.

Dort ist die Luft dünner, da Druck und Dichte abnehmen. Dies bedeutet, dass die Leistung der Bauarbeiter reduziert ist und längere Erholungsphasen nötig sind.

Trotz all diesen Herausforderungen erlebe ich, wie stolz die Bauarbeiter sind, in dieser besonderen Umgebung zu arbeiten. Die Aussicht, die Natur, die Challenge und der Pioniergeist machen das Bauen in den Bergen zu etwas ganz Besonderem. Wir nennen das die «Champions League».

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