«Gewerkschaften gefährden das Bauhauptgewerbe»

Seit Anfang Juli sind die Verhandlungen über einen neuen Gesamtarbeitsvertrag (LMV) für das Bauhauptgewerbe in vollem Gange.

Seit Anfang Juli sind die Verhandlungen über einen neuen Gesamtarbeitsvertrag (LMV) für das Bauhauptgewerbe in vollem Gange. Wie üblich bei solch wegweisenden Verhandlungen schiessen die Gewerkschaften mit ihren Forderungen weit über das Ziel hinaus.

Die Forderungen beziffern sich in geldwertem Rahmen auf 12 bis 15 Lohnprozente. Das ist überrissen und unrealistisch. Diese massiven Ansprüche der Gewerkschaften würden die Baukosten in die Höhe treiben und das Bauhauptgewerbe enorm gefährden. Denn damit wäre der Massivbau gegenüber anderen Bauweisen sehr bald nicht mehr konkurrenzfähig.

Die Drohungen mit Streiks und Blockaden auf den Baustellen werden unsere Mitarbeitenden nur behindern und auf keinen Fall weiterbringen. Einmal mehr versuchen die Gewerkschaften mit dieser Taktik, unsere Branche medial in einem schlechten Licht darzustellen. Sie negieren die guten Anstellungsbedingungen mit den europaweit höchsten gewerblichen Löhnen und verschweigen, dass unser Handwerk für die Gesellschaft systemrelevant ist. Die soziale Verantwortung der Unternehmer wird von den Gewerkschaften nicht mehr geschätzt, sondern vielmehr sabotiert.

Die Baumeister wollen einen allgemeinverbindlich erklärten LMV. Es soll kein Flickenteppich auf der Basis des bestehenden LMV entstehen, sondern ein modernes praxisnahes Regelwerk mit klaren Mindeststandards, die effektiv vollzogen werden können, und zwar im Interesse aller Beteiligten.

Maurizio Pirola
Präsident Graubündnerischer Baumeisterverband
Mitglied des Zentralvorstandes Schweizerischer Baumeisterverband

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Schweizerischer Baumeisterverband

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