Heute den Weg freimachen für die starke Kreislaufwirtschaft von morgen Viele Bauunternehmen engagieren sich schon für die Umwelt. Die Sensibilisierung und das Engagement der Unternehmen könnten die Kreislaufwirtschaft noch stärken, indem Wissensaustausch, Vernetzung und Fortbildung sichergestellt werden. Mittwoch, 23.3.2022 | 09:00 ... Schweizerischer Baumeisterverband Baumeister 5.0 Konjunktur und Statistiken Zahlen und Fakten Heute den Weg freimachen für die starke Kreislaufwirtschaft von morgen Mithilfe der Grafik unten navigieren Sie durch die Geschichte. Klicken Sie auf die Ziffern. 1 1 2 2 3 3 4 4 5 5 1. Den Fussabdruck eines Gebäudes reduzieren Um die Auswirkungen eines Gebäudes auf die Umwelt zu begutachten, muss sein ganzer Lebenszyklus betrachtet werden. Gerade während der Nutzungsphase des Gebäudes entstehen die grössten, umweltbelastenden Fussabdrücke, sei es hinsichtlich Treibhausgas (68%), Wasser (51%) und Luftverschmutzung (49%). Der Treibhausgas-Fussabdruck findet seine Ursache insbesondere in der Gebäudeheizung. Daher können viele dieser Schäden durch die angemessene Auswahl der Bauweise und Baumaterialien verhindert werden, etwa indem die Dämmung und Isolation verbessert wird. Beim Biodiversitätsfussabdruck spielt die Forstwirtschaft die wichtigste Rolle. Dieser Fussabdruck, welcher primär durch die Rohstoffgewinnung verursacht wird, kann durch intensiveres Recycling von Baumaterialien vermieden werden. × 2. Der Bau in der Kreislaufwirtschaft Das Thema Recycling gewinnt laufend an Bedeutung für die Baubranche. Beim Aushub- und Abbruch-Material liegt der Verwertungsanteil bereits heute bei rund 75%, beim Rückbaumaterial bei 70%. Diese hohen Recyclingquoten liegen weit über jenen der Siedlungsabfälle oder der biogenen Abfälle. Obwohl die Quote in der Baubranche bereits respektabel ist, so bietet sie noch Luft nach oben. Alle Akteure können noch ihre Aktivitäten ausweiten, um das Potential der Kreislaufwirtschaft besser auszuschöpfen. × 3. Mit Geschäftsaktivitäten gezielt die Umwelt schützen Die Baufirmen legen bei ihren Geschäftsaktivitäten ähnlich viel Wert auf die Umweltfreundlichkeit wie die Unternehmen aus allen anderen Branchen. Die Berner Fachhochschule hat in 31 Branchen untersucht, wie viele der Unternehmen mindestens eine umweltfreundliche Aktivität je Wertschöpfungsstufe durchführen. Der Anteil der Baubranche liegt bei praktisch jeder Stufe auf demselben Niveau wie der Durchschnitt über alle Branchen. 42% der Baufirmen engagieren sich für die Umwelt beim internen Produktionsprozess, das ist der höchste Wert der Baubranche über alle Stufen der Wertschöpfung hinweg. Sie achten in diesem Rahmen besonders darauf, den Materialverbrauch zu reduzieren. Grundsätzlich fällt auf, dass die ersten drei Stufen – Beschaffung, Produktdesign und interner Prozess – viel Raum für Umweltschutz bieten, da es Branchen gibt, in denen 80% der Unternehmen ihre Aktivitäten auf Umweltschutz ausgerichtet haben. Die restlichen vier Stufen der Wertschöpfungskette hingegen scheinen schwieriger umweltfreundlich umsetzbar zu sein. Ein Ansatz für den Umweltschutz ist etwa das Produkt-/Servicedesign: ein Gebäudekonzept mit einer flexiblen Struktur, welche die Umnutzung der Räume erlaubt, oder modulare Bauteile sind besonders nachhaltig. Viel Potenzial zeigen auch Aktivitäten in der Verkaufsphase wie etwa der Ausbau von Miet-/Leasingmöglichkeiten, von Sharing-Plattformen oder die Reduktion der Korrespondenz/ Produktdokumentation. × 4. Aus Herausforderungen Chancen machen Die Unternehmen aus allen Branchen haben noch viel Potential, um sich stärker auf den Umweltschutz auszurichten. Warum wird also der Spielraum nicht genutzt? Die meisten Unternehmen inklusive Bauunternehmen (45%) geben an, dass ihr Produkt nicht für die Kreislaufwirtschaft geeignet sei. Fast 30% der Baufirmen weisen zudem auf Schwierigkeiten bei der technischen Umsetzung hin. Zu hohe Investitionskosten, fehlendes Umsetzungswissen und falsche Regulierungen beurteilt die Baubranche hingegen als kaum relevante Hindernisse. 85% der Baufirmen geben sogar an, dass sie sich mit diesem Thema bereits auseinandergesetzt haben. Eine Sensibilisierung der Bauakteure, eine übergreifende Planung, Wissens- und Erfahrungsaustausch könnten die Einschätzung, dass ihr Produkt nicht für die Kreislaufwirtschaft geeignet sei, doch noch relativieren und den hohen Anteil reduzieren. Die in der Grafik dargestellten «modernen Dienstleistungen» beinhalten beispielweise Branchen wie Gross- und Detailhandel, Verkehr/Logistik, Gastgewerbe und Immobilien/Vermietung. Traditionelle Dienstleistungen beinhalten beispielweise Telekommunikation, Medien und Banken. × 5. Der Erfahrung der Baufirmen vertrauen Das Umweltamt BAFU hat eine Studie in Auftrag gegeben, um mehr Einblick in die Hindernisse auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft zu gewinnen. 150 Architekten, Abbruchunternehmen, Bauteillager und andere Personen und Organisationen, die sich in der Praxis für die Wiederverwertung in der Baubranche engagieren, haben ihre Sicht dargelegt. Das grösste Hindernis aus ihrer Perspektive ist eine distanzierte Grundeinstellung (28%) in der Baubranche. Dies umschreibt etwa ein mangelndes Interesse wegen Unwissenheit und eine gewisse Form von Perfektionismus, durch welche Bauteilen mit Gebrauchsspuren nicht gewünscht sind. Logistische Kosten und die Arbeitsorganisation spielen ebenfalls eine relevante Rolle. Die Ergebnisse korrespondieren mit den Befunden aus der vorangehenden Grafik. Es herrscht ein Bedarf an Aufklärung und Sensibilisierung. Um die Unsicherheit mit Bezug zum Recycling der Bauteile und den damit verbunden Kosten zu senken, könnte der Wissensaustausch und die Vernetzung, gezielte Weiterbildung und die Einbeziehung der Kreislaufwirtschaftsthematik in der Ausbildung des Baustellenpersonals nachhaltig Früchte tragen. × Über den Autor Luiza Maria Maniera [email protected] Artikel teilen
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