Hoch hinaus

Wer auf engem Raum in die Höhe bauen will, legt grössten Wert auf Effizienz und Sicherheit – so auch Toni Würsch. Der gelernte Maurer ist heute bei Marti Bauführer und für das höchste Gebäude der Schweiz zuständig.

Die Baustelle für den Roche Tower 2 steht mitten in der Basler Innenstadt. Was im Juni 2018 mit einer zweieinhalb Meter hohen Fundamentplatte begann, reckt sich heute 205 Meter in die Höhe – und ist damit neu das höchste Gebäude der Schweiz. Der 38-jährige Toni Würsch ist Bauführer seitens Marti Zürich, das Bauprojekt eine Arbeitsgemeinschaft mit der Basler Niederlassung des Unternehmens. Durch das Bauverfahren mit einer vorauslaufenden Kletterschalung konnten in der Vertikalen zwei Baustellen gleichzeitig bearbeitet werden – Betonwände voraus, Decken nachlaufend. Toni Würsch‘s Crew von Polieren, Vorarbeitern, Maurern, Schallern und Bauarbeitern errichtete jeweils innert sieben bis zehn Tagen ein Stockwerk – insgesamt 53, davon 3 Untergeschosse. Parallel dazu arbeiteten in den unteren Stockwerken Hunderte Fachkräfte verschiedener Firmen im Ausbau. «Oben betonierten wir, unten möblierten sie bereits», sagt Toni Würsch zufrieden. Im Dezember 2020 brachten sie den letzten Beton ein, für den Bauführer und sein Team ist die schwerste Arbeit damit getan.

Sicherheit geht vor

Die grösste Herausforderung stellten die Platzverhältnisse. «Das Gelände ist nicht gross, die Masse an Baumaterial aber enorm.» Das bauseitige Logistiksystem und die zur Verfügung gestellte Lagerbühne ermöglichte dem Marti-Bautrupp ein zügiges Vorankommen. Nach «Just in Time»-Prinzip wurde sämtliches Baumaterial angeliefert und eingebaut. «Ohne exakte Koordination und Planung hätte das nicht funktioniert», sagt Toni Würsch. Jeder Arbeitsschritt musste überprüft werden, auch der Sicherheit wegen. «Umso höher der Rohbau fortschritt, desto stärker war der Einfluss der Witterung», sagt Toni Würsch. Davor schützte ein ausgeklügeltes System mit Kletterschalung und Windschild das Baustellenteam.

Ein Beruf, der viele Berufe vereint

Der Weg bis zum Bauführer für das höchste Gebäude des Landes begann bei Toni Würsch mit einer Maurerlehre. «Der Beruf und das handwerkliche Arbeiten draussen hat mir immer zugesagt», erinnert sich Toni Würsch. Heute ist er noch zu Rundgängen auf der Baustelle. Dann überprüft er den Arbeitsfortschritt, die Qualität und Sicherheit – sonst ist er im Büro und kümmert sich um die Organisation. Der Kontakt mit unterschiedlichen Menschen ist für Toni Würsch etwas vom Schönsten an seinem Job: «Ich sag immer, man ist Techniker, Planer, Sekretär, Schlichter und Seelsorger». Qualitäten, die ihm bei diesem Projekt nützlich waren. Doch: «Solch ein Projekt macht man nicht alleine – hier steckt ein Team dahinter», sagt Toni Würsch. Ein Team, das auch in Rekordhöhe Bodenständigkeit und Zusammenhalt und bei jeder Witterung eisernen Willen zeigt. Das sind Qualitäten, die auch Maurer auszeichnen.

Weitere Details zum Projekt im Teaservideo der Marti AG zum Roche Bau 2:
https://vimeo.com/504408481/fc861b7dbf

Die Bilder wurden von der Marti AG zur Verfügung gestellt.

Eine Karriere auf dem Bau hat viel zu bieten. Um Fachkräfte der Zukunft anziehen, ausbilden und in der Branche halten zu können, kommt den Bauunternehmen eine zentrale Rolle zu. Auf den Baustellen der einzelnen Firmen entscheidet sich, ob interessierte Talente bleiben und zu Leistungsträgern werden können. Viele Mitglieder des SBV machen hier einen tollen Job. In der Berufswerbungskampagne setzt der SBV bewusst auf gute Geschichten direkt aus den Unternehmen.

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Schweizerischer Baumeisterverband

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