Im Jahr 2024 werden etwa 23 Milliarden Franken verbaut

Laut Bauindex ist 2024 mit einem kleinen Umsatzrückgang zu rechnen, im Hochbau um 2 Prozent, im Tiefbau um 1.5 Prozent. Öffentliche Aufträge dürften stabil bleiben, private etwas sinken.

 

Das Gesamtjahr 2023 dürfte mit einem Umsatz von rund 23.5 Milliarden Franken abschliessen. Dies entspricht in etwa dem Vorjahresniveau. Die hohe Bautätigkeit konnte dabei auf gut gefüllte Arbeitsvorräte zurückgreifen, da die Neuaufträge im mittleren einstelligen Prozentbereich zurückgegangen sind. Im nächsten Jahr dürften die Aktivitäten im Hochbau um 2 Prozent und im Tiefbau um 1.5 Prozent sinken, was einer Bautätigkeit von 23 Milliarden Franken entspricht.

Das langfristige Potential für den Wohnungsbau ist aufgrund der tiefen Leerstände und anhaltend hohen Nachfrage intakt. Allerdings dürften die Baumaterialpreise auf ihrem erhöhten Niveau verharren. Die Zinsen dürften bei maximal 2 Prozent im nächsten Jahr liegen. Die bisherigen Zinsschritte haben zu einer Preiskorrektur von Mehrfamilienhäusern geführt und andere Anlageformen attraktiver gemacht. Ferner begrenzen Einsprachen und der Mangel an freiem Bauland die Bauaktivitäten in dieser Sparte. Dies alles führt dazu, dass die Wohnbautätigkeit 2024 tiefer ausfallen dürfte als in den letzten Jahren. Da die Wohnmieten sowohl 2023 als auch 2024 anziehen, gewinnt die Sparte mittelfristig an Attraktivität.

Politische Vorstösse könnten ebenfalls dazu beitragen, dass möglicherweise ab 2025 die Sparte wieder mehr Umsatz generiert. Der private Tiefbau korreliert stark mit dem Wohnungsbau, weshalb der Umsatztrend für diese Sparte ebenfalls negativ ausfällt. Im öffentlichen Tiefbau als auch im öffentlichen Hochbau tendiert das Wachstum seitwärts.

Das Volumen der Baugesuche im Wohnungsbau und im Wirtschaftsbau ist rückläufig. Preisbereinigt fällt das Minus stärker aus, weshalb in den Sparten Wohnungsbau, Wirtschaftsbau und privater Tiefbau in den nächsten Quartalen mit weniger neuen Aufträgen zu rechnen ist. Die Baugesuche für öffentliche Hochbauten haben hingegen 2023 im Schnitt um 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr zugelegt, weshalb entsprechende Aufträge zunehmen dürfen. Im öffentlichen Tiefbau sind die Zuschläge zwar seit dem Sommer etwas zurückgegangen, aber die Anzahl Ausschreibungen ist stabil geblieben, weshalb der SBV zuversichtlich ist, dass die Aufträge im öffentlichen Tiefbau mittelfristig nicht zurückgehen werden.

Der Bauindex ist der wichtigste Indikator für die Prognose des Bauvolumens. Rund 20 Jahre lang haben die Credit Suisse und der Schweizerische Baumeisterverband den Index gemeinsam produziert. Der SBV bedankt sich für die Zusammenarbeit und führt den Bauindex seit dem Schlussquartal 2023 in Eigenregie weiter.

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Martin Maniera

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