In den letzten 10 Jahren ist die Anzahl Maurerlernenden massiv eingebrochen

Die Lehre verliert an Boden, und dies obwohl sie ein zentraler Bestandteil des wirtschaftlichen Erfolgs der Schweiz ist. Dies trifft insbesondere auf die Baubranche zu, wo der Rückgang der Maurerlernenden stärker ist als in anderen Ausbildungsberufen. Während 2010 in der Schweiz noch über 1200 Jugendliche aus der Oberstufe eine Maurerlehre begonnen haben, waren es 2019 noch etwas über 700. Das entspricht einem Rückgang von rund 40% in weniger als 10 Jahren!

In Anbetracht der Tatsache, dass die meisten Vorarbeiter, Poliere, Bauführer und Baumeister ihre Karriere mit einer Berufslehre lancierten, sind diese Zahlen umso besorgniserregender. Das Bauhauptgewerbe leidet schon heute an einem Kadermangel, und diese Situation könnte sich in Zukunft noch verschärfen, wenn nicht rasch Massnahmen getroffen werden.

Öffnung und Flexibilisierung des Karrieresystems als Lösungsansätze

Im Rahmen des Masterplans «SBV-Berufsbildung 2030» wird aktuell eine Öffnung und Flexibilisierung des Karrieresystems im Bauhauptgewerbe geprüft. Dabei soll die bewährte Berufslehre keineswegs in Frage gestellt werden, sondern neue Zugänge zu unseren Berufen geschaffen werden. Um das Fachkräfteangebot zu erhöhen, müssen Unternehmer die Möglichkeit haben, auch auf Berufsleute anderer Branchen zuzugreifen. Diese müssen dann für die Baustelle fit gemacht werden. Dafür müssen geeignete Zulassungsbedingungen zu den Ausbildungen im Bauhauptgewerbe und flexible Weiterbildungsmöglichkeiten geschaffen werden.

Über den Autor

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Joel Bigler

Leiter Marketing & Marketing Automation

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