Innovation ist kein Luxus

Bereits kleine Effizienzinnovationen können langfristig den Erfolg sichern.

Innovation ist nicht nur etwas für Tech-Startups – sie betrifft auch die Bauwirtschaft. Wer sich nicht kontinuierlich weiterentwickelt, riskiert den Anschluss zu verlieren. Doch Innovation muss nicht disruptiv sein: Auch Effizienzinnovationen sichern langfristig den Erfolg.

Innovation wird oft mit bahnbrechenden Technologien assoziiert, doch gerade im Bauwesen sind es oft gezielte Verbesserungen, die den grössten Unterschied machen. Effizienzsteigerungen, nachhaltige Materialien oder digitale Prozesse sind heute entscheidende Wettbewerbsvorteile.

Warum ist Innovation für Bauunternehmen essenziell? Zum einen verändern sich Kundenbedürfnisse rasant. Bauherren erwarten Transparenz, Nachhaltigkeit und digitale Prozesse. Zum anderen wächst der Wettbewerbsdruck: Neue Marktteilnehmer mit frischen Ansätzen setzen Unternehmen unter Zugzwang. Wer heute nicht in Innovation investiert, könnte morgen von einem agileren Mitbewerber überholt werden. Doch Innovation bedeutet nicht zwingend eine Neuausrichtung. Oft geht es darum, Abläufe effizienter zu gestalten und nachhaltige Lösungen zu fördern. Eine offene Fehlerkultur ist dabei essenziell: Wer Herausforderungen aktiv angeht, aus Fehlern lernt und den Austausch fördert, schafft ein innovationsfreundliches Umfeld. Formate wie Weiterbildungen, Workshops oder interne Ideenschmieden setzen wertvolle Impulse.

Ein Ansatz ist die 80/20-Regel: 80 Prozent der Ressourcen fliessen ins Tagesgeschäft, 20 Prozent sind für Innovation reserviert. Eine Idee für Bauunternehmen wäre beispielsweise, gezielte Zeitfenster für neue Baumethoden oder digitale Prozesse zu schaffen – ohne den laufenden Betrieb zu gefährden. Innovationswerkstätten oder Pilotprojekte auf kleineren Baustellen bieten den idealen Rahmen, um neue Ansätze zu testen, bevor sie in den Regelbetrieb übergehen. Beispiele für Prozessinnovation werden gerade mit KI realisiert: Mit Hilfe von Speech-to-Text-Technologien können Mitarbeitende ihre Tagesrapporte einfach und in jeder Sprache diktieren. Dies reduziert den administrativen Aufwand und erhöht die Bereitschaft für die Rapportierung. Auch der KI-Chatbot des SBV wird Bauunternehmen unterstützen, Fragen zu Projekten zu klären. Statt sich durch Gesetzestexte zu kämpfen, erhalten Bauunternehmer präzise Antworten in Sekundenschnelle.

Wer Innovation nicht als Bürde, sondern als strategischen Vorteil versteht, wird langfristig erfolgreicher sein. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um Innovation gezielt zu fördern.

 

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Moritz Lüscher

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