Innovative Bauunternehmen

Zahlreiche Bau-KMUs setzen auf die Wiederverwendung von Rohstoffen und haben Innovationen im Bereich des Recyclings entwickelt. Die Beispiele zeigen: Recycling kann sich auszahlen.

 

Schon im Jahr 1973 sah das Bauunternehmen Ziegler AG in Abbruch- und Aushubmaterialien einen wertvollen Rohstoff und betrieb eine Aufbereitungsanlage für mineralische Bauabfälle. Mit ein Grund war der Nachhaltigkeitsgedanke. «Wir bauen und handeln seit jeher nicht nur für einen Lebenszyklus, sondern im Sinne der nächsten Generationen», sagt Sandra Salvador-Ziegler, CEO der Ziegler AG, dazu. Sie fährt fort: «Grundsätzlich ist es wichtig, die natürlichen Ressourcen wie auch die vorhandenen Volumina der Enddeponien zu schonen. Deshalb ist die Wiederverwertung von rezyklierbaren Baustoffen unumgänglich. In der Realität sehen wir Handlungsbedarf, da vor allem in der Region Nordwestschweiz die Recycling-Baustoffe gegenüber dem Primär-Material einem starken Preisdruck ausgesetzt sind. Zudem müssen RC-Baustoffe in der Politik und Gesetzgebung akzeptiert und eingesetzt werden.» Die Ziegler AG hat schon immer die Entwicklung von Recycling-Produkten vorangetrieben. «Seit einigen Jahren arbeiten wir an einer Lösung, um auch den Ausbauasphalt wieder vollumfänglich in den Baustoffkreislauf zurückzuführen», berichtet Salvador-Ziegler. «Als neustes Projekt können wir als Marktleader von Kaltmicrobelägen den RC-Microsil mit einem 100-prozentigem Asphalt-Granulatgemisch einbauen.»

 

 

Roboter und klimaneutraler Beton

Ein Pionier in Sachen Recycling ist die Eberhard-Gruppe, die mit dem EbiMIK das schweizweit grösste Aufbereitungszenrum für Bauabfälle bertreibt. So wird in Oberglatt mit sechs intelligenten Robotern, dem Herzstück der Anlage, erstmals Mischabbruch zu qualitativ höchstwertigen Sekundärrohstoffen aufbereitet. An einem Sommertag kann das EbiMIK komplett durch die eigene Photovoltaikanlage betrieben werden.

Zindel United ist es gelungen, Beton in eine CO2- Senke zu verwandeln. Dies dank der Verwendung von Restholz, das in einem speziell entwickelten Pyrolyseverfahren in hochwertige Pflanzenkohle umgewandelt, womit da im Holz gebundene CO2 dauerhaft eingeschlossen und neutralisiert wird. Klark heisst der Beton, der ohne Einschränkungen wie herkömmlicher Beton nach Norm verbaut werden kann und der vollständig rezykliert werden kann, ohne dass das eingeschlossene CO2 freigesetzt wird.

Die Affentranger Bau AG hat Wege gesucht, Restebeton zu verwerten. Die Lösung: Er wird zu «Trimmblöcken» verarbeitet, die für Stützmauern oder Trennungsmauern verwendet werden. Neu druckt die Affentranger Bau AG auch mittels 3D-Betondruck «verlorene» Schalungen,die mit Restebeton ausbetoniert werden. So können Kunden die Form ihres Trimmblockes selbst auswählen.

 

Über den Autor

pic

Susanna Vanek

Redaktorin / Spezialistin Kommunikation

[email protected]

Artikel teilen