Juhu, die Schweiz wird doch kein Entwicklungsland

Der SBV setzt sich für mehr Umweltfreundlichkeit beim Bauen ein. Aber die nun verworfene Umweltverantwortungsinitiative hätte spürbare Beeinträchtigungen für die Bauwirtschaft bedeutet.

Der SBV setzt sich für mehr Umweltfreundlichkeit beim Bauen ein. Aber die nun verworfene Umweltverantwortungsinitiative hätte spürbare Beeinträchtigungen für die Bauwirtschaft bedeutet.

Am 9. Februar hat die Schweizer Stimmbevölkerung die Umweltverantwortungsinitiative klar verworfen. Die Initiative hat gefordert, dass die wirtschaftlichen Tätigkeiten in der Schweiz nicht mehr Ressourcen verbrauchen und Schadstoffe freisetzen, als für den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen erlaubt ist. Die Wirtschaft sollte beispielsweise nicht mehr Holz verwenden, als in einem Jahr nachwachsen kann oder maximal so viel Energie benutzen wie mit den «grünen Technologien» jährlich erzeugbar ist. Gemessen an diesen Ansprüchen verwendet die Schweiz derzeit drei Mal so viele Ressourcen wie ihr zur Verfügung stehen sollten.

Von 100 auf 33 Prozent innerhalb von zehn Jahren, das hat die Initiative verlangt. Eine solche Anpassung wäre nur mit hohen Kosten, einem grossen Abfall des Lebensstandards und deutlichen Wohlstandsverlusten möglich gewesen. Aus diesen Gründen hat die Bevölkerung die Initiative abgelehnt.

Manche umweltfreundlichen Anliegen der Initiative teilt zwar der SBV. So setzt er sich für eine Stärkung der Kreislaufwirtschaft ein sowie für eine Reduktion der CO2-Emissionen. Für die Bauwirtschaft hätte die Initiative aber mehrere negative Konsequenzen gehabt. Man müsste das Bauen einstellen, sobald das jährliche CO2-Budget erreicht wird. Es ist unklar, ob ausreichend Energie für die Baustelle zur Verfügung steht. Der Abbau und die Veredelung von Rohstoffen für Baumaterialien müssten reduziert werden. Aus diesen Gründen hatte der SBV die Nein-Parole gefasst. Wir sind froh über dieses Abstimmungsergebnis.

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Martin Maniera

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