Kommunikation über eine App erhöht die Sicherheit im Baualltag

BIM, Automatisierung von Bauprozessen und Vertragswesen: Die Baubranche macht sich die Digitalisierung immer mehr zu Nutzen. Doch oft bleiben dabei die Kollaborations- und Kommunikationsprozesse der Beschäftigten schlicht vergessen. Hier dominieren noch altmodische Methoden wie Informationsblätter, Schwarzes Brett, mündliche Infos oder Mitteilungen über Telefon und SMS. Viele der Mitarbeiter auf der Baustellen oder in der Produktion haben keine Mailadresse. Wie soll man sie also erreichen, damit sie alle up to date sind? Hier gibt es Nachholbedarf, denn eine digital vernetzte Belegschaften erhöht nachweislich die Sicherheit im Arbeitsalltag.  Denn die sogenannten Frontline Worker – gemeint sind gewerbliche Arbeitskräfte in der Produktion oder auf der Baustelle – werden nicht in das Unternehmen eingebunden, was sich negativ  auf die Sicherheit auswirkt. Zum Beispiel dann, wenn die Mitarbeitenden aufgrund der Beschaffenheit ihres Arbeitsplatzes oder ihrer Tätigkeit nicht zeitnah über einen PC auf aktuelle Informationen zugreifen können. So erfahren sie zu spät oder gar nicht von aktuellen Gefahren oder Sicherheitsvorfällen.  802’601 Unfälle verzeichnete die SUVA im Jahr 2020, ein Grossteil davon in der Baubranche. Hier sind Ausfälle aufgrund von Berufsunfällen an der Tagesordnung. Seit zwei Jahren ist auch der Gesundheitssektor stark betroffen: Immer mehr Covid-Infektionen von Beschäftigten in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen werden als Berufsunfälle anerkannt.

Weniger Unfälle und weniger Ausfallkosten

Fehler, Gefahren und Unfälle gehen nicht nur zulasten der Gesundheit der Beschäftigten, sondern kosten den Arbeitnehmer viel Geld. Eine Beekeeper-Studie zum Return-on-Investment von Mitarbeiter-Plattformen hat gezeigt: Die grössten Einsparungen im Bereich der Mitarbeitersicherheit erzielt, wer Arbeitsabläufe und Kommunikationsprozesse datenschutzkonform digitalisiert und mobil verfügbar macht, etwa über Smartphones oder Tablets. Effizientere Prozesse und schnellere Kommunikation sparen nicht nur Zeit und Geld, sondern reduzieren auch unmittelbar Fehler und Gefahren. Sicherheitskosten sinken und bis zu 70 Prozent der Arbeitsunfälle lassen sich vermeiden. Möglich wird diese Verbesserung, weil die Sicherheitshinweise stets aktuell sind und die Mitarbeitenden zuverlässig erreichen – denn digitale Anwendungen für die Zusammenarbeit sind intuitiv, interaktiv, orts- und zeitunabhängig. Ausserdem werden sie im Gegensatz zu Aushängen an Schwarzen Brettern oder statischen Informationen im Intranet häufiger beachtet. Eine professionelle Mitarbeiterplattform kann die allgemeine Sicherheit im Betrieb, den individuellen Arbeitsschutz, die Sicherheit von Anlagen oder den Infektionsschutz verbessern. Sie unterstützt dabei, Abläufe zu optimieren, Arbeitsbereiche sicherer zu gestalten und so Risiken zu minimieren. 

Digitale Dokumentenablage kann Unfälle verhindern

Aktuelle sicherheitsrelevante Informationen sind für jeden jederzeit an jedem Ort verfügbar. Vorfallsberichte beispielsweise sind in einer digitalen Ablage gut aufgehoben und jederzeit einsehbar. So können die Mitarbeitenden auch im durchgetakteten Betriebsalltag schnell auf Gefahrensituationen reagieren. Darüber hinaus lassen sich aktuelle Sicherheitsrichtlinien regelmässig mit der gesamten Belegschaft teilen. Mithilfe von Bestätigungskampagnen wird sichergestellt, dass alle, für die eine Information wichtig ist, diese auch zur Kenntnis nehmen. Bestätigt ein Mitarbeitender nicht, so wird er automatisiert noch einmal erinnert. Beschäftigte können zudem unabhängig von Zeit und Ort an digitalen Sicherheitsschulungen teilnehmen. Und interaktive Sicherheits-Checklisten lassen sich leichter ausfüllen, aktualisieren und verwalten als Papierdokumente. Auf eine Datenbank, die alle relevanten Sicherheitsdokumente enthält, kann jeder Mitarbeitende jederzeit über sein Smartphone oder Tablet zugreifen. Zudem ist sichergestellt, dass stets die aktuelle Version der Dokumente im Umlauf ist. 

Erreichbarkeit trotz schwer zugänglichen Arbeitsplätzen

Poliere und Bauarbeiter arbeiten oft an gefährlichen oder schwer zugänglichen Orten, wie etwa auf Kränen oder hochgelegenen Arbeitsbühnen. Sie sind im Ernstfall nicht erreichbar, was immer wieder zu Sicherheitsvorfällen führt. Die Sicherheitsbeauftragten von Bauunternehmen können ohne digitale Hilfsmittel ihre Mitarbeitenden nur verzögert über kritische Vorfälle informieren. Werden beispielsweise Beinahe-Unfälle baustellenübergreifend geteilt, können diese Informationen die Bauarbeiter zeitnah warnen, so dass sie die dann bekannten Risiken vermeiden können. Mit einem mobilen Tool für die Echtzeitkommunikation können Beschäftigte direkt Fotos der Gefahrensituation mit dem Arbeitgeber und den Kollegen teilen. Das heisst, die Zwei-Wege-Kommunikation ermöglicht es auch den Mitarbeitenden, wichtige Informationen ohne Umweg zurück an ihre Vorgesetzten zu geben. So lassen sich viele Beinahe-Unfälle vermeiden. Ein weiterer Einsatzbereich sind Flughäfen: Sicherheitsvorfälle, Alarme und sonstige Auffälligkeiten lassen sich über eine mobilfähigen Kommunikationslösung sofort mit allen hierfür relevanten Mitarbeitenden teilen. Die Zeit, die vergeht, bis Auffälligkeiten flächendeckend gemeldet werden, wird reduziert und die Sicherheit auf diese Weise erhöht.

Kommunikation in der Muttersprache, nur so werden Informationen gelesen

In der Baubranche sind häufig Menschen unterschiedlicher Nationalitäten beschäftigt. Sprachbarrieren führen zu Informationslücken und Missverständnissen. Digitalisierte Kommunikationskanäle ermöglichen eine Echtzeit-Übersetzung, so dass beispielsweise eine sicherheitsrelevante Information Beschäftigte sofort in ihrer jeweiligen Muttersprache erreicht. Neben der Gewissheit, dass alle Beschäftigten wichtige Informationen zur Kenntnis nehmen, drückt der Arbeitgeber so auch seine Wertschätzung gegenüber seinen Arbeitnehmern aus.  All diese Massnahmen erfordern nicht nur personelle Ressourcen, sondern auch klare Strukturen, effiziente Prozesse, gute Organisation, die passende technische Infrastruktur und nicht zuletzt eine große Portion Flexibilität und Agilität. Zeitgemässe Werkzeuge für Information, Kommunikation und Zusammenarbeit können hier einen wichtigen Beitrag leisten. Nebenbei steigern sie die Effizienz der Arbeitsprozesse und verbessern die Mitarbeiterbindung, was zu geringeren Fehlzeiten  und weniger Fluktuation führt.

Weitere Informationen:

Sicherheitscheckliste für die Fertigungsindustrie: www.beekeeper.io/de/white-paper/checkliste-sicherheit-fertigung/  Beekeeper-Studie "Der ROI der Digitalisierung": www.beekeeper.io/de/white-paper/roi-digitalisierung/ 

 

Sicherheitshinweise erreichen via App auch Mitarbeitende an schwer zugänglichen Arbeitsplätzen (Grafik: Beekeeper AG)
Über die Dokumenten-Bibliothek in der Beekeeper-App sind aktuelle Sicherheitsinformationen jederzeit und überall für jeden abrufbar (Grafik: Beekeeper AG)
Verhaltenshinweise erhöhen den Infektionsschutz (Bild: Tönnies Holding)

 

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Regula Wegmann

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