Koordinierte Entwicklung in Kriens

Weil die Bevölkerung in urbanen Zentren zunimmt, muss neuer Wohnraum geschaffen werden, ohne neue Grünräume einzuzonen. Das Projekt Eichhof West zeigt, wie das geht.

 

Ab in die Lücke, lautet bei der Verdichtung das Motto, denn so können Grünräume geschont werden. Manchmal werden dabei auch Gemeindegrenzen überwunden. Das ist zum Beispiel im Grossraum Luzern der Fall. Die Ausgangslage: In der Agglomeration Luzern leben rund 200 000 Menschen. Bis 2035 dürften es fast 240 000 sein, rund 20 Prozent mehr als heute. Das bedeutet, dass neuer Wohnraum geschaffen werden muss. Ein geeignetes Areal dafür gab es unter anderem in Kriens. Auf dem ehemaliegen Industrie-Gebiet zwischen der Brauerei Eichhof und der Autobahneinfahrt Luzern Süd soll künftig Wohnen, Studieren und Arbeiten möglich sein: Das Projekt Eichhof West sieht eine Überbauung für Wohnen sowie Raum für Dienstleistungsbetriebe und Bildungseinrichtungen vor. Der grösste Gegner der Verdichtung, sagt man, sei der Nachbar. Auch dem Projekt Eichhof West erwuchs in der Vergangenheit Widerstand. Schliesslich entschied das Bundesgericht 2018 zu Gunsten der Bauherrschaft. Hilfreich war sicher, dass bei der Erarbeitung des Projektes der regionale Entwicklungsträger für die Gemeinden der Region Luzern, Luzern Plus, mit an Bord war.

Das ebnete den Weg für das Projekt, das nun von der ARGE Quattro Eichhof realisiert wird und ab 2026 bezogen wird. Auf dem Grundstück des ehemaligen Eichhofareals in Kriens entsteht mit der Überbauung Eichhof West ein neues, nachhaltig konzipiertes Quartier mit vier Gebäudekörper, darunter ein 53-Meter-Hochhaus, die sich ringförmig um einen zentralen, belebten neuen Quartierplatz gruppieren. 234 Mietwohnungen in unterschiedlichen Ausbaustandards werden erstellt, dazu 6600 Quadratmeter Gewerbeflächen für öffentliche Nutzungen im Unter- und Erdgeschoss und Büro- und Dienstleistungsnutzungen in den Obergeschossen. Wohnen und Arbeiten wird so in nächster Nähe möglich sein. Die Anlieferung zum Gewerbe wird unterirdisch erfolgen, oberirdisch ist die Siedlung frei von motorisiertem Verkehr.

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Susanna Vanek

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