Logisch: Logistik wird in die Prozesse einbezogen

Die Digitalisierung vereinfacht vieles – auch die Logistik. Dieses Potential wird in der Schweiz allerdings erst ansatzweise genutzt. Dabei gibt es Pilotprojekte, die aufhorchen lassen. Beim Bau des Campus auf dem Suurstoffi-Areal in Rotkreuz habe die Bauzeit dank der Kombination von BIM, Lean Management und Smart Logistic um ein Jahr verkürzt werden können, meint Tobias Achermann, ehemaliger CEO Zug Estates Holding AG.

Gerade in Innenstädten mit engen Platzverhältnissen – und allenfalls beschränkten Zufahrtszeiten – kann die Kombination von digitalen Planungsdaten und operativer Baulogistik die Effizienz steigern. Als Nebeneffekt wird die Logistik so auch umweltfreundlicher und sparsamer, weil LKW-Fahrten eingespart werden. Die intelligente Baustellenlogistik basiert auf einem durchgängigen und softwartegesteuerten Prozess. Die modellbasierte Prozesssteuerung verfügt im Idealfall auch über Verkehrsdaten, will heissen, wann Stau auf den Strassen droht, und bestimmt so die Lieferdaten, die Entladeorte und -geräte sowie den Platzbedarf für die Montage und die Lagerung. Damit wird die Arbeitssicherheit erhöht, weil das Entladen der LKWs in genau definierten Zonen geschieht und dort gemäss Planung keine anderen Arbeiten gleichzeitig stattfinden. Durch die Nutzung der Verkehrsdaten kann, wenn es darauf ankommt, also etwa bei der Zulieferung von Beton, eine schnelle Lieferung just-in-time ermöglicht werden. Wichtig ist es, dass die Lieferungen dann stattfinden, wenn es von der Arbeitsplanung und von der Verkehrssituation her Sinn macht, also nicht morgens um sieben Uhr, sondern eben mal um 11 Uhr, wenn die Strassen freier sind. Gibt es Auflagen der Behörden bezüglich der Zufahrten – etwa nur an bestimmten Tagen oder nicht zu Zeiten, wenn Schulkinder unterwegs sind – kann das eingegeben werden und die Software berücksichtigt es.