Lohn 2021: Kein Spielraum für generelle Lohnerhöhungen

Sind auf das Folgejahr keine konkreten Anpassungen über die Löhne vereinbart, finden traditionell Lohnverhandlungen zwischen dem Schweizerischen Baumeisterverband und den Gewerkschaften Unia und Syna statt. Die erste von drei vereinbarten Verhandlungsrunden hat am Freitag, den 28. August 2020 stattgefunden.

Delegationsleiter Benedikt Koch wies zu Beginn der Verhandlungen klar und deutlich darauf hin, dass die Aktionen der Gewerkschaften – insbesondere der Unia – während der
Corona-Pandemie kontraproduktiv waren und von unzähligen Bauunternehmungen scharf verurteilt wurden. Die Gewerkschaften haben sich in dieser schwierigen Phase als wenig verlässliche Sozialpartner erwiesen.

Angesichts der Herausforderungen der anhaltenden Covid-Pandemie mit Rückgängen beim Umsatz und Aufträgen steht für den Schweizerischen Baumeisterverband aktuell der Erhalt von Arbeitsplätzen im Bauhauptgewerbe im Vordergrund. Der SBV hat die Gewerkschaften aufgefordert, gemeinsam auf einen uneingeschränkten und möglichst flexiblen Betrieb der Baustellen hinzuarbeiten und damit die Existenz der Unternehmen und den Erhalt von Arbeitsplätzen zu sichern. Eine generelle Lohnerhöhung ist in der heutigen Situation für den SBV ausgeschlossen. Dies hielt die Gewerkschaften nicht davon ab, eine generelle Lohnerhöhung von CHF 100.- pro Monat zu fordern. Die SBV-Vertreter wiesen darauf hin, dass dies vor der Delegiertenversammlung des SBV chancenlos ist.

Vom weiteren Verlauf der Baukonjunktur wird vielmehr abhängen, ob das heutige Lohnniveau überhaupt gehalten werden kann. Die Nationalbank geht in ihren Prognosen von sinkenden Preisen im Jahr 2020 um -0.7% und von -0.2% im Jahr 2021 aus. Sinkende Preise bedeuten, dass die Beschäftigten im Bauhauptgewerbe bei unveränderten Löhnen 2021 über zusätzliche Kaufkraft verfügen werden. Dies ist mit zu berücksichtigen.

Weitere Verhandlungsrunden sind für den 23. September 2020 sowie den 28. Oktober 2020 angesetzt.

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Schweizerischer Baumeisterverband

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