Lohnentwicklung und reale Kaufkraft je Kanton Das Bauhauptgewerbe entwickelt sich in jedem Kanton anders. Die reale Kaufkraft der Beschäftigten des Bauhauptgewerbes ist im Jura am grössten. Mittwoch, 4.9.2024 | 12:35 ... Schweizerischer Baumeisterverband Baumeister 5.0 Konjunktur und Statistiken Zahlen und Fakten Lohnentwicklung und reale Kaufkraft je Kanton Je nach Kanton und Beruf 16% bis 35% mehr Lohn seit 2004 Wenn die Sozialpartner die Mindestlöhne und Effektivlöhne erhöhen, so achten sie darauf, dass die Abstände zwischen den Lohnklassen (etwa zwischen Hilfsarbeiter und EBA-Absolvent) als auch zwischen den Lohnzonen (hoch, mittel, tief) in etwa gleichbleiben.Aber der Markt spielt mit hinein: Das lokale Angebot an Arbeitskräften und die Nachfrage variieren, genauso wie die lokalen Lebenshaltungskosten. Dementsprechend entwickeln sich die Effektivlöhne, also der durchschnittliche Marktpreis für Arbeit, etwas unterschiedlich zwischen den Kantonen.Oben aus schwingen die Poliere, in den letzten 20 Jahren haben deren Löhne im Tessin um 35% zugelegt, im Wallis um 29%. Schweizweit und über alle hinweg sind die Löhne im Wallis seit 2004 am kräftigsten gestiegen (+24%), gefolgt von Luzern (+23%) sowie Zug und Tessin (je +22%). Die Kantone liegen aber dicht beieinander, denn selbst im letztplatzierten Genf sind die Löhne um 16% gewachsen.Man sollte zudem berücksichtigen, dass es sich hierbei um Prozentzahlen handelt, aber das Lohnniveau in Franken andere Entwicklungen aufzeigen könnte. Sehr kleine Kantone wurden bei dieser Auswertung wegen der tiefen Fallzahl nicht berücksichtigt. Reale Kaufkraft in Jura am höchsten Nominell liegt der monatliche Lohn des LMV-Personals in Jura rund 250 Franken Monat tiefer als in Zürich. Aber das Preisniveau zwischen den beiden Orten unterscheidet sich ebenfalls deutlich.Da kein offizieller Preisindex auf Stufe Kanton existiert, hat der SBV selbst einen solchen Index entwickelt auf Basis des durchschnittlichen Mietpreises einer Wohnung, des Mietpreises je Quadratmeter und der Krankenkassenprämien. Demnach ist das Preisniveau in Zürich rund 50% höher als im Jura. Dies bedeutet, dass die Beschäftigten im Kanton Jura trotz eines nominell tieferen Lohns eine wesentlich höhere Kaufkraft haben als ihre Arbeitskollegen im Kanton Zürich. Die Jurassier erhalten einen Lohn, der rund 9000 Franken in Zürich entspräche.Wenn Arbeitnehmende in einem Kanton mit einem vergleichsweise tiefen Nominallohn eine Lohnerhöhung fordern, so kann der Arbeitgeber auf deren reale Kaufkraft verweisen. Die wahre Bedeutung der nominell ohnehin schon hohen Handwerkerlöhne im Bauhauptgewerbe werden durch den Vergleich mit der realen Kaufkraft noch zusätzlich betont. Sie ist ein Argument gerade in den nicht-städtischen Gebieten für die Branche, um Fachkräfte anzuwerben. Grosse Vielfalt an Nationalitäten in jedem Kanton Über 60% des Baustellenpersonals stammt aus dem Ausland. Aber die Nationalitäten variieren stark zwischen den Kantonen.Schweizer machen nahezu oder mehr als die Hälfte der Beschäftigten des Bauhauptgewerbes in den Kantonen Appenzell, Bern, Jura, Luzern, Nidwalden, Obwalden, Schaffhausen, Schwyz, Solothurn, St. Gallen und Uri aus. Portugiesen sind in Freiburg, Genf, Graubünden, Neuenburg, Waadt und Zürich besonders präsent, sie stellen dort überall mindestens 40% der Beschäftigten auf der Baustelle. Die Entwicklungen über die Zeit sind aber heterogen, in Bern und Basel etwa haben die Portugiesen ihren Anteil gesteigert, im Glarus und in Genf ist er hingegen gesunken.Osteuropäer finden sich besonders oft in Zug und Basel-Land, afrikanische Beschäftigte in Schaffhausen und Genf, Asiaten und Amerikaner in Appenzell und Luzern. Bei den drei letztgenannten Herkunftsorten liegt der Anteil an der kantonalen Belegschaft im Bauhauptgewerbe aber jeweils unter 3%.Der Anteil der Deutschen, Franzosen und Italiener ist selbstredend in den grenznahen Kantonen bzw. Sprachregionen am höchsten. Aber auch dort gibt es Unterschiede, so variiert der Anteil der Franzosen an der Gesamtbelegt in der Romandie zwischen einer einstelligen Prozentzahl im Wallis und Freiburg bis hin zu einem Drittel in Genf. Italiener sind neben Tessin, Graubünden und Wallis oft in Aargau, Solothurn und Zürich anzutreffen. Jüngste Beschäftigte in Obwalden, älteste im Tessin So wie sich die nationale Zusammensetzung der Belegschaft von Kanton zu Kanton unterscheidet, so variiert auch die Altersverteilung.In Obwalden ist das Baustellenpersonal mit 40.6 Jahren im Schnitt am jüngsten. Im Tessin zählen die Beschäftigten hingegen 47.5 Jahre, zwischen den Kantonen liegt also eine erhebliche Spanne von sieben Jahren.Das fortgeschrittene Alter im Tessin geht mit einigen Vorteilen einher – ältere Mitarbeiter neigen beispielsweise weniger zu Unfällen als jüngere -, aber der Bedarf an Nachwuchskräften dürfte dort in naher Zukunft besonders gross sein.Manche Kantone altern schneller als andere. Zwischen 2005 und 2024 ist das Durchschnittsalter in Nidwalden, Obwalden, Schaffhausen, Thurgau und Uri nahezu konstant geblieben. Hingegen ist das durchschnittliche Alter in Freiburg, Appenzell Innerrhoden, Glarus, Graubünden und Wallis um mindestens fünf Jahre gestiegen. Über den Autor Luiza Maria Maniera [email protected] Artikel teilen
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