Materialpreise dürften bis Quartalsende weiter sinken

Im Sommer 2022 haben die Energieträger und diverse Baumaterialien ihren Preishöhepunkt erreicht. In jüngerer Zeit sind die Preise wieder rückläufig. Der SBV geht davon aus, dass der Preisrückgang anhalten dürfte.  

 

Die weltweite Konjunktur kühlt sich ab, weshalb auch die Preise für Energie und Rohstoffe sinken. Der Rohölpreis ist der Fiebermesser der Weltwirtschaft. Trotz politischer Einflüsse wie dem Ukraine-Krieg hat sich Erdöl seit dem Sommer um 25% verbilligt. Die weitere konjunkturelle Abkühlung dürfte bewirken, dass Erdöl in nächster Zeit noch günstiger wird.

 

Die politische Unsicherheit hat zu erratischen Preissprüngen bei Erdgas und Strom geführt. Erdgas verteuerte sich um den Faktor 4 verteuert, Strom gar um den Faktor 10. Mittlerweile haben sich die Preise beruhigt. Der Gaspreis sollte bis zum Ende der kalten Jahreszeit noch etwas steigen.

 

Stahl im starken Abwärtstrend 

Mögliche Lieferschwierigkeiten heizten den Preis für Stahl seit Beginn des Jahres 2021 an. Aber im letzten Sommer wurde der Zenit überschritten. Die Preise befinden sich aktuell wieder auf dem Stand vor dem Ukrainekonflikt. Im ersten Quartal 2023 hat sich diese Talfahrt fortgesetzt.

Die überwiegend im Inland produzieren Baumaterialien wie Beton, Zement und Backstein konnten lange Zeit ihr Preisniveau konstant halten. Durch den Ukrainekonflikt und die damit teureren Energieimporte stiegen auch die inländischen Produktionskosten. Entsprechende Zuschläge für Energie, Strom oder CO2 wurden von den Betonwerken bzw. Ziegeleien bereits jüngst umgesetzt oder angekündigt. Je nachdem, welcher Energieträger für die Produktion eines Baumaterials benutzt wird, dürften ihre Preise in den nächsten Wochen eher seitwärts tendieren.

Die Mehrheit der Baumaterialien dürfte in den nächsten drei Monaten günstiger werden. Aber selbst bei Materialien, für die Lieferanten Preisaufschläge angekündigt haben, sollten Baufirmen auf eine nachvollziehbare Begründung pochen.

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Martin Maniera

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