Mission: Abläufe verbessern

Wenn ein Gebäude sein Lebensende erreicht, haben Marco Camastral und sein Team von der Eberhard Unternehmungen einen Auftrag. Dank ihrer Arbeit landet nur ein kleiner Teil der Abbruchmaterialien auf der Mülldeponie – stattdessen kann mittels Recycling ein nachhaltiger Kreislauf entstehen.

Nicht alle Gebäude altern in Würde. Bei Gebäuden, die nicht fortlaufend saniert werden, fahren irgendwann Bagger auf, um es dem Erdboden gleich zu machen. Abbruch und Abtransport zu einer Müllhalde und gut ist? Nicht, wenn es nach den Recycling-Spezialisten bei der Eberhard Bau AG in Kloten geht. Sie bauen das Haus vorsichtig zurück, entnehmen Störstoffe wie Metall, Holz oder Kunststoff und bereiten hochwertig den Schutt zu neuen Baustoffen auf. Durch dieses Vorgehen wird ein Baustoffkreislauf möglich. «Aus alten Häusern soll man neue Häuser bauen können» sagt Marco Camastral. Er ist einer von 600 Angestellten bei der Eberhard Unternehmungen und seit einigen Monaten Teamleiter im Bodenannahmezentrum BAZO in Oberglatt.

In der neuen Anlage EbiMIK entsteht aus unbelastetem Baustoff wieder Material für neuen Beton. Doch oft ist das abgebaute Material mit Schadstoffen versehen und muss erst behandelt werden. Die Altlastensanierung und Baustoffrecycling sind Kernaufgabengebiete der Eberhard’s. Bereits 1994 nahmen sie die erste Bodenwaschanlage in Betrieb und leisteten damit Pionierarbeit in der Schweiz. «Das ist wie eine Waschmaschine», erklärt Marco Camastral. Chemische Stoffe werden aufgelöst, kontaminierte Flecken herausgeschnitten. Camastral leitet sein Team im BAZO, das es seit 12 Jahren gibt und an das Schienennetz angeschlossen ist. Dort nehmen die Recycling-Spezialisten das Abbruchmaterial entgegen und entfernen Schadstoffe.

Seine Arbeit ist nicht nur nachhaltig, sie ist auch sinnvoll. Kies und Sand sind nicht ewig vorhanden, weltweit ist bereits eine Sand-Knappheit zu beobachten. «Wenn das Recycling vor Ort günstiger wird als der weite Transport von neuem Material, wird es interessant», ist Marco Camastral überzeugt. Immer mehr Kunden seien auch auf das ökologische, umweltfreundliche Bauen ausgerichtet. «Das merken wir auf dem Markt.»

Ein Beruf mit Zukunft

Recyclist ist ein Beruf, der immer wichtiger wird. Viele Recyclisten waren zuvor auf anderen Bauberufen, in Marco Camastrals Team hat es so auch ehemalige Strassenbauer, Baufacharbeiter und Maschinisten. Marco Camastral selbst hat in der Bodenwaschanlage ESAR der Eberhard Unternehmungen vor fünf Jahren eine Zweitlehre als Recyclist absolviert, nachdem er zuvor als Werkarbeiter bei einer Gemeinde im Einsatz war. Ihn hat das Thema Recycling schon immer interessiert. Er sucht stets Antworten auf die Frage «Wie kann man Abläufe verbessern?» Dazu braucht es auch mal Experimente. «Wir tüfteln viel», sagt Marco Camastral. Wenn ein Experiment gelingt, zeigt sich sein Beruf von seiner schönsten Seite. Ein Schritt näher am grossen Ziel, weniger Abfall zu produzieren.

Eine Karriere auf dem Bau hat viel zu bieten. Um Fachkräfte der Zukunft anziehen, ausbilden und in der Branche halten zu können, kommt den Bauunternehmen eine zentrale Rolle zu. Auf den Baustellen der einzelnen Firmen entscheidet sich, ob interessierte Talente bleiben und zu Leistungsträgern werden können. Viele Mitglieder des SBV machen hier einen tollen Job. In der Berufswerbungskampagne setzt der SBV bewusst auf gute Geschichten direkt aus den Unternehmen.

Hat auch Ihre Firme ein tolles Projekt für Lernende? Nehmen Sie Kontakt mit uns auf und schicken Sie Bilder und Inputs an [email protected]

Über den Autor

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Schweizerischer Baumeisterverband

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