Mit Guide to Digital Transformation die Digitalisierung besser meistern

Der Guide to Digital Transformation ist ein Angebot aus der Baumeister 5.0-Initiative des SBV. Die Initiative hat zum Ziel, die Mitglieder in der Digitalisierung und Transformation zu unterstützen. Es ist speziell ausgerichtet auf die Bedürfnisse von kleinen und mittleren Baufirmen.

Längst hat die Digitalisierung auch die Baubranche erreicht. Anfänglich auf die Planung beschränkt, haben digitale Instrumente mittlerweile in fast allen Bereichen Einzug gehalten. Ohne sie läuft auf der Baustelle von der Auftragserfassung bis zur Leistungsabrechnung fast nichts mehr. Künftig werden autonome Baumaschinen, Drohnen und 3D-Drucker gewisse Arbeiten übernehmen. Die digitale Transformation beschäftigt Bauunternehmer schon heute sehr. In einem vom traditionellen Handwerk geprägten Umfeld kann das Verunsicherungen auslösen. Viele schrecken auch vor den hohen Initialinvestitionen zurück.

Der SBV kennt diese Argumente und Befürchtungen. Als Branchenverband weiss er auch, wie wichtig der Schritt in die digitale Zukunft für seine Mitglieder ist. „Wer jetzt nicht einsteigt, droht schon bald den Anschluss zu verlieren“, erklärt Zafer Bakir, der beim SBV für die digitale Transformation zuständig ist. Umgekehrt lassen sich dank einer frühzeitigen digitalen Anpassung Wettbewerbsvorteile erzielen. Der wichtigste Grund für das Engagements des Verbandes ist der heutige und künftige Erfolg seiner Mitglieder. Bakir: „Damit sich kein Bauunternehmer bei dieser Veränderung allein gelassen fühlt, stellen wir erprobte Werkzeuge und Methoden zur Verfügung.“

Zusammenarbeit mit der Forschung

Das Team von Bakir bietet fachkundige Begleitung an und selektiert wichtige Partner. Für den Guide to Digital Transformation arbeitet der SBV mit dem Institut für Wirtschaftsinformatik der Hochschule für Wirtschaft FHNW in Brugg zusammen. Dr. Claudio Giovanoli ist Dozent und beschäftigt sich seit Jahren intensiv mit der digitalen Transformation. Aus der Auftragsforschung ist mittlerweile ein eigenes Unternehmen, die Abilicor GmbH im Technopark Aarau Brugg, entstanden. „Wir sind ein Brückenbauer zwischen Forschung und Praxis. Unser Spin-off ermöglicht den Wissenstransfer von der Akademie in verschiedene Wirtschaftsbranchen“, führt Giovanoli aus. Zu den bisherigen Kunden zählen mehrere Berufsverbände, die vorwiegend klein- und mittelständische Mitgliedsfirmen vertreten. Aus seiner Arbeit weiss Giovanoli, dass sich unabhängig von der Branche immer wieder die gleichen Hindernisse und Fragen stellen. Daraus hat Abilicor ein strukturiertes Vorgehen entwickelt, mit welchem Unternehmen punkto Digitalisierung unter die Lupe genommen werden können. In der Umsetzung zählt jedoch die branchenspezifischen Unterschiede. «Die enge Zusammenarbeit mit dem SBV ist zentral, denn dieser bringt das für die Baubranche relevante Know-how mit.»

Die ersten zwei Schritte in die digitale Zukunft

Der Guide to Digital Transformation basiert auf der bewährten Methodik von Abilicor und den spezifischen Kenntnissen des SBV. Er setzt sich aus den beiden Elementen Selbsteinschätzung (Assessment) und Vernetzung (Matching) zusammen. Das Assessment erfolgt mittels Online-Fragebogen, der eine Auslegeordnung in den drei Dimensionen Mensch, Organisation und Technik mit zahlreichen Optionen ermöglicht. „Idealerweise wird der Fragebogen von mehreren Personen aus unterschiedlichen Hierarchien und Funktionen eines Unternehmens ausgefüllt. So ergibt sich das umfassendste Selbstbildnis“, meint Giovanoli. „Unser Modell zeigt, wie wichtig einzelne Aspekte für eine Firma sind und wie gut sie diese abdeckt“. Zusätzlich werden diese Angaben im Branchenvergleich ausgewertet. So lässt sich der grösste Handlungsbedarf anhand der Selbsteinschätzung und einer Benchmark erkennen.

Mit dem Matching-Teil werden mögliche Partner angezeigt, die bei der Umsetzung von Massnahmen helfen können. Das Tool analysiert demnach nicht nur den Stand der Digitalisierung, sondern zeigt Bauunternehmern auch die nächsten Schritte auf. „Das zusätzliche Modul funktioniert wie eine Art Comparis: Je nach meinen Bedürfnissen werden mir verschiedene Lösungsanbieter angezeigt“, erklärt Giovanoli. Bakir ergänzt: „Wir zeigen unseren Mitgliedern nicht nur, wo sie mit der Digitalisierung starten sollten, sondern auch, wer die richtigen Umsetzungspartner sind.“ Zu diesem Zweck baut der SBV ein Netzwerk an Partnerunternehmen auf, bestehend aus qualifizierten Fachexperten und Lieferanten. Diese werden in einem mehrstufigen Prozess selektiert und regelmässig geprüft. Das stellt die Qualität der Anbieter und deren Branchenverständnis sicher, was für Bauunternehmer besonders wichtig ist. Zusammen mit Abilicor entwickelt der SBV die Plattform laufend weiter, indem Erkenntnisse und Rückmeldungen aus der Bau- und anderen Branchen einfliessen.